Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin Bucha

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha страница 17

Автор:
Серия:
Издательство:
Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha Karin Bucha

Скачать книгу

Freytag zu beachten, reicht er dem Professor die Hand. »Es freut mich, daß Sie wieder zurück sind, Herr Professor. Hatten Sie eine gute Reise? Und haben Sie interessante Neuigkeiten mitgebracht?«

      Auch der Professor freut sich, seinen Oberarzt wiederzusehen. »Hat etwas länger gedauert, als ich vermutete. Bitte –«. Er macht eine einladende Handbewegung zu dem freien Sessel hin und nimmt selbst Platz.

      Romberg ist sehr verwundert. Noch nie war Freytag anwesend, wenn der Professor ihm nach einem Kongreß, an dem er teilgenommen hat, berichtete.

      In Freytag kocht es, da Romberg ihn wie Luft behandelt. Er wird ihm diese Hochnäsigkeit eintränken – nimmt er sich vor. Nach außen hin ist er der fröhliche, unbekümmerte Arzt, den nichts so leicht erschüttern kann.

      Professor Becker beginnt die Unterredung – und Freytag sitzt mit undurchdringlicher Miene, innerlich frohlockend, dabei.

      *

      Doktor Müller verfolgt das Bild auf Schritt und Tritt: Oberschwester Magda – und dieser Windhund, der Freytag, wie er sie auf die Wange küßt.

      Er liebt die Oberschwester schon lange. Nur seine angeborene Schüchternheit hat ihn daran gehindert, sich ihr zu nähern. Wie kann sich ein so

      feinempfindender Mensch wie Magda in die Hände dieses jungen Arztes geben?

      Er verrichtet an diesem Tag seine Arbeit wie im Traum. Ein paarmal gibt er Doktor Sanders verkehrte Antworten. erschrickt und verbessert sich rasch.

      Sybilla Sanders fühlt, daß auf der Station etwas vorgeht, das alle durcheinandergebracht hat. Am meisten scheint ihr der geliebte Mann bedroht: Wolfram Romberg.

      Aber auch Müller hat sich verändert. Er läuft mit einer verschlossenen Miene einher, während er für gewöhnlich gern scherzt, überhaupt eine gewinnende, offene Art hat.

      Der einzige, den das alles nicht zu berühren scheint, ist Doktor Freytag. Sie kann das alles nicht verstehen.

      Doktor Müller indessen ist unschlüssig wie noch nie zuvor. Soll er einmal mit Magda sprechen? Soll er ihr die Augen öffnen, daß Freytag, der Frauenheld, nur mit ihr spielt? Warum aber? grübelt er. Er kann doch keinen anderen Grund haben, als daß ihm Magda gefällt.

      Er empfindet bei diesem Gedanken heißen Schmerz. Er hat von einer eigenen Praxis geträumt und von Magda als seiner Frau. Er kennt ihre innere Sauberkeit, ihre Gewissenhaftigkeit und steht einfach vor einem Rätsel, wie es Freytag gelingen konnte, diese herbe Frau einzuwickeln.

      Soll er sie warnen? Er seufzt. Wann hätte sich ein Mensch warnen lassen, wenn er liebt. Und er ist davon überzeugt, daß Magda Freytag liebt. Nur glaubt er nicht an die Echtheit der Gefühle des jungen Arztes. Und der Alters-unterschied –?

      Doktor Müller preßt die Fäuste gegen die Augen. Ihn schmerzt schon der Kopf vom vielen Nachdenken. Dazu kommt noch das häßliche, urplötzlich aufgekommene Gerücht, Romberg hätte bei Stückers Operation nicht gewissenhaft genug gehandelt.

      Das Röntgenbild! Abermals geht er in das Zimmer, wo die Röntgenaufnahmen verwahrt werden, und sucht und sucht. Leider ohne Erfolg.

      *

      Hochaufgerichtet, blaß bis in die Lippen, steht Doktor Romberg vor seinem Chef. Ihm ist, als habe er einen Schlag über den Kopf bekommen. Förmlich benommen ist er von dem Gehörten.

      Dazu das spöttische Lächeln Doktor Freytags.

      »Was menschenmöglich war, habe ich getan, Herr Professor«, verteidigt er sich, obgleich er es unter seiner Würde hält. »Zwei Operationen, zwei Transfusionen. Einmal hat Doktor Sanders assistiert, einmal Doktor Müller.«

      Er schöpft tief Atem. Der Ekel würgt ihn, und Freytag denkt: Jetzt verpetzt er mich, jetzt sagt er, daß ich betrunken zum Dienst erschienen bin. Aber Romberg denkt gar nicht daran. Für ihn ist diese Sache abgetan.

      »Wie erklären Sie sich aber das Verschwinden des Röntgenbildes?«

      »Keine Ahnung, Herr Professor.« Rombergs Stimme klingt rauh und unnatürlich, was der Professor für Unsicherheit hält. »Es haben ja noch mehr Zutritt zu dem Zimmer – nicht nur ich.«

      »Verzeihen Sie, Romberg.« Der Professor tritt auf seinen Oberarzt zu, der so überaus tüchtig ist. »Ich will Sie keinesfalls verdächtigen. Was hätten Sie auch für einen Grund. Sie müssen verstehen, ich muß der Sache nachge-

      hen –«

      »Glauben Sie etwa auch, ich habe schuld am Todes des Industriellen?«

      »Keinesfalls«, kommt ohne Zögern die Antwort, und Rombergs Brust hebt sich in einem befreienden Atemzug. Gott sei Dank! Wenn ihm nur der Professor glaubt. Im gleichen Augenblick begegnet er den blauen Augen Freytags, die merkwürdig verschleiert sind. Was er daraus liest, ist Haß, purer Haß, und er erschrickt darüber.

      Ein Gedanke setzt sich in ihm fest, der ihn fast aus dem Gleichgewicht wirft. Nach außen hin erscheint er ruhig, unheimlich ruhig.

      »Darf ich mich zurückziehen?«

      »Bitte, mein lieber Romberg.« Der Professor drückt ihm fest die Hand. »Wir haben noch mehr zu besprechen. Auf später.«

      Romberg weiß nicht, wie er zurück ins Ärztezimmer gefunden hat. Bei seinem Eintritt bemerkt er Doktor Sanders. Sie sitzt reglos, so, wie er sie verlassen hat. In einem blassen Gesicht leuchten ein Paar übergroße Augen.

      »Das war es also«, sagt er und lehnt sich gegen den Türrahmen.

      »Es ist natürlich alles Unsinn, Herr Doktor«, ringt Sybilla sich die Worte ab. Sein Aussehen erbarmt sie. Es muß ihn wie ein Schlag getroffen haben.

      Romberg spricht wie zu sich selbst: »Wenn nur der widerliche Kerl, dieser Freytag, nicht dabeigewesen wäre.«

      »Vielleicht – ist er der – Angeber?« gibt sie leise zu bedenken.

      Er schüttelt heftig den Kopf.

      »Haben Sie sich wenigstens verteidigt?« forscht Sybilla mit klopfendem Herzen.

      »Verteidigt?« Romberg lacht grell auf. »Habe ich mich zu verteidigen? Ich habe meine Pflicht getan.«

      »Haben Sie von Freytags Trunkenheit gesprochen?«

      Rombergs Lippen verziehen sich verächtlich. »Dieser Wicht? Der kann mir doch nichts am Zeuge flicken.«

      »Was – was gedenken Sie zu unternehmen?«

      »Nichts«, kommt es rasch zurück. »Der Professor glaubt an mich. Das genügt mir.«

      *

      Und doch ist das Gemurmel hinter Doktor Rombergs Rücken, der nach wie vor unermüdlich seine Pflicht tut, nicht zu ersticken. Er spürt den feinen Widerstand, den man ihm, dem sonst so äußerst beliebten Arzt, entgegenbringt. Und er muß alle Kräfte zusammennehmen, um unbeirrt seinen Weg zu gehen.

      Er ist unsagbar stolz. Er fühlt sich in keiner Weise schuldbewußt, und so läßt er die Sache laufen. Er ist noch verschlossener als sonst. Er lacht kaum mehr. Nur an den Betten

Скачать книгу