Butler Parker 141 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker 141 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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aussehender Butler und eine komische Lady hätten sich eingeschaltet, doch die würden mit Sicherheit keine Gefahr darstellen.

      Leider konnte Josuah Parker nicht verstehen, was die Gegenseite sagte. Das Gespräch endete damit, daß Randy Laydon hoch und heilig versprach, den Mund zu halten. Er bat zuletzt noch darum, daß man ihn abholen solle.

      Danach erfolgte ein zweiter Anruf.

      Diesmal sprach der junge Mann mit einem Les Clapping. Dieses Gespräch war nur kurz. Randy Laydon sagte, es habe eine böse Panne gegeben, Fallby sei mißtrauisch geworden und habe zwei Schläger auf ihn angesetzt. Randy Laydon gab die momentane Adresse durch und bat um Hilfe.

      Parker schaltete das kleine Tonbandgerät ab, das zu jenen Utensilien gehörte, die er stets im Kofferraum seines hochbeinigen Monstrums mit sich führte. Dann baute er sich vor einem der schmalen, hohen Fenster auf und blickte auf den parkähnlichen Garten unterhalb der Terrasse. Aus beiden Telefonaten ging hervor, daß mit baldigem Besuch zu rechnen war. Wie nahe mochten die Besucher bereits heran sein?

      Parker griff unwillkürlich nach seiner Weste unter dem schwarzen Zweireiher und tastete mit den Fingerkuppen die mehr als reichhaltige Auswahl der Kugelschreiber ab. Sie sahen aus wie völlig normale Schreibgeräte, doch sie hatten es alle in sich. Sie stellten ein Arsenal von miniaturisierten Abwehrwaffen dar, die Parker in seiner privaten Werkstätte anfertigte. Sie zeichneten sich durch Raffinesse und einen hohen Wirkungsgrad aus. Unbefugte waren so gut wie nicht in der Lage, diese kleinen Waffen zu bedienen. Parker hatte aus Gründen der allgemeinen Sicherheit Sperren eingebaut, die nur er allein zu lösen verstand.

      Nun, die Kugelschreiber waren vorhanden. Da sie leicht waren und unauffällig getragen werden konnten, führte Parker sie meist mit sich. Er war recht froh darüber, daß er sie mit aufs Land genommen hatte. Er wußte bereits jetzt, daß er seine Waffen anwenden mußte.

      Die Türglocke meldete sich. Der Butler verließ den Salon, durchmaß die Halle und näherte sich dem Portal des Landsitzes. Er griff in eine der vielen Westentaschen und zog eine kleine Spraydose hervor, die völlig normal und durchaus harmlos aussah. Sie konnte aus der nächstbesten Apotheke stammen und ein Mittel gegen Heuschnupfen enthalten. Diese kleine Spraydose verschwand in Parkers linker Hand.

      »Die Herren wünschen?« fragte Parker, nachdem er die schwere Eichentür geöffnet hatte. Er sah sich zwei Männern gegenüber, die Overalls trugen. Ihre Gummistiefel waren lehmverschmiert.

      »Firma Tanfield«, sagte einer der beiden Männer barsch, »wir arbeiten hier in der Gegend im Straßenbau.«

      »Wie schön für Sie, meine Herren, daß Sie einer festen Arbeit nachgehen können«, kommentierte Parker diese Eröffnung.

      »Wir wollen hier ’nen Mann abholen, der eben angerufen hat«, redete der Mann weiter. Er machte einen ungeduldigen Eindruck und schob sich vor, »und dann müssen auch noch zwei andere Leute von uns hier sein.«

      »Sie scheinen Lady Simpsons Anwesen mit einer Pension zu verwechseln«, gab der Butler zurück.

      »Sind die Leute nun hier oder nicht? « brauste der zweite Mann auf.

      »Wenn Sie erlauben, wird meine Wenigkeit Mylady danach fragen«, schickte Josuah Parker voraus, »könnten Sie sich also möglicherweise ein wenig in Geduld fassen?«

      »Mann, schwirren Sie ab«, verlangte der Wortführer und wollte den Butler zur Seite drücken. Parker hob den linken Unterarm und täuschte so eine Schutzbewegung vor, tatsächlich aber brachte er seine kleine Spraydose in Position. Eine Sekunde später schloß der Mann unfreiwillig die Augen und fuchtelte mit den Armen unkontrolliert in der Luft herum. Bevor der zweite Mann reagieren konnte, tat er es seinem Partner nach. Auch seine Augen waren von dem feinen Spray getroffen worden. Auch er fuchtelte mit den Armen herum und traf dabei seinen Begleiter, der sich prompt angegriffen fühlte und hart zurückschlug.

      Josuah Parker wollte nicht stören.

      Höflich trat er zurück und beobachtete die beiden Männer, die zu wütenden Kampfhähnen geworden waren und es darauf anlegten, sich gegenseitig zu Boden zu schicken. Gewiß, mancher Schlag ging wegen der getrübten Sichtverhältnisse daneben, doch andere Schläge wieder trafen ungewöhnlich gut.

      Josuah Parker war mit der Entwicklung durchaus zufrieden und wartete geduldig auf die Beendigung dieser an sich fruchtlosen Diskussion.

      *

      »Darf man sich nach dem Befinden des Patienten erkundigen?« fragte der Butler. Er betrat die Bibliothek und warf einen Blick auf den jungen Mann, der steif und starr auf einer lederbezogenen Sitzbank lag und einen abwesenden Eindruck machte.

      »Ich glaube, er ist etwas bewußtlos geworden, Mr. Parker«, antwortete die ältere Dame, »und genau das kann ich einfach nicht verstehen. Ich habe ihn doch wirklich mit Samthandschuhen angefaßt.«

      »Der Stützverband, Mylady, sieht beeindruckend aus«, meinte Parker und deutete diskret auf die Schienen, die die ältere Dame dem Patienten angelegt hatte.

      »Er wehrte sich mit Händen und Füßen gegen meine Hilfe«, grollte Agatha Simpson, »ich mußte ihn erst ohrfeigen, bevor er Ruhe gab.«

      »Daher seine momentane Ruhe, wenn man so sagen darf.«

      »Vielleicht auch deshalb«, sagte die Detektivin zufrieden, »manche Menschen muß man eben zu ihrem Glück zwingen.«

      »Darf man sich erkühnen, Mylady auf einen kleinen, vielleicht an sich unbedeutenden Fehler aufmerksam zu machen?«

      »Eine Lady Simpson begeht keine Fehler.« Sie sah Parker streng an.

      »Mylady haben möglicherweise das falsche Bein geschient.«

      »Ausgeschlossen.« Die ältere Dame wandte sich um und betrachtete Randy Laydons Bein.

      »Falls meine Erinnerung nicht trügt, Mylady, klagte Mr. Laydon über Schwierigkeiten mit dem linken Bein.«

      »Keine Spitzfindigkeiten, Mr. Parker«, reagierte sie streng, »für mich ist Bein gleich Bein, Hauptsache, die Schienen sitzen mustergültig.«

      »Mylady erhielten vor wenigen Minuten Besuch«, meldete Parker, der eine Debatte über Randy Laydons Beine vermeiden wollte, »die beiden Besucher hatten die Absicht, den jungen Mann dort abzuholen. Bei dieser Gelegenheit wollten sie sich wohl auch um die anderen Gäste kümmern.«

      »Und wo stecken die beiden Subjekte jetzt, die mich stören wollten?«

      »Meine Wenigkeit lud sie ein, den beiden bereits anwesenden Männern ein wenig Gesellschaft zu leisten.«

      »Und sie nahmen diese Einladung ohne weiteres an?«

      »In etwa, Mylady«, sagte Parker, »meine Wenigkeit mußte erst ein wenig nachdrücklich werden.«

      »Nun gut«, erwiderte Lady Agatha, »dann sitzen jetzt also bereits vier Subjekte im Keller.«

      »Sehr wohl, Mylady. Sie alle dürften zur Straßenbaufirma des Mr. Carl Tanfield gehören.«

      »Ich weiß, Mr. Parker, Sie wissen doch, wie gut ich mir Namen und Gesichter merken kann. Sie wissen hoffentlich auch, wie die beiden Neuzugänge heißen«

      »Die Frage muß leider verneint werden«, antwortete

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