Perry Rhodan 133: Die Ewigen Diener (Silberband). Ernst Vlcek

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Perry Rhodan 133: Die Ewigen Diener (Silberband) - Ernst Vlcek Perry Rhodan-Silberband

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die Zeit eben noch dahingerast, so schien sie nun stehenzubleiben. Sekundenbruchteile dehnten sich zu Ewigkeiten.

      Wie eine Blüte entfaltete sich der Berg. Von grellem Feuer umspielt, schossen gezackte Trümmer in alle Richtungen davon. Weitere Teile wurden von der Explosion abgesprengt. Der Berg geriet in Bewegung. Wo der Talkessel gewesen war, brodelte glutflüssiges Material, das allmählich in der Kälte des Raums erstarrte.

      Die Stichflamme erlosch. Unversehrt schimmerte der Schutzschirm des Flößers. Dameniszer reagierte mit Verzweiflung darauf. Er hatte seine Rache verspielt.

      Etwas Wuchtiges schob sich vor die fernen Sterne. Es schien zu wachsen, bis es Dameniszers Blickfeld ausfüllte. Erst da begriff der Rirr, dass die Explosion ein monströses Fragment aus dem Schrottberg gesprengt hatte.

      Der Zusammenprall war ein kurzer, schrecklicher Schmerz.

      Eine Sonne ging über dem Armadafloß auf. Die Wucht der fernen Explosion brachte die Essenzenstangen zum Schwingen. Ein schweres Beben durchlief das Floß und ließ die Fähre schwanken. Enklich Fain klammerte sich an die Armlehnen des Sessels, in dem er seit wenigen Sekunden saß.

      Schnell erlosch das grelle Licht. Das Floß wirkte danach finsterer als zuvor. Dameniszer, dieser Narr, hatte die Bombe gezündet, das war Fain klar. Mit unglaublicher Gewalt war der Schrott in alle Richtungen geschleudert worden.

      Der Goon-Block, auf dem die Floßfähre stand, bebte unter dem Aufprall der ersten Trümmerstücke. Wo Fain und Ankbhor-Vuul die Haken zwischen dem Block und den Essenzenstangen beseitigt hatten, klafften plötzlich handbreite Lücken. Die Risse wurden breiter, weil auch in anderen Bereichen Essenzenhaken der Belastung nicht standhielten und brachen.

      Nur langsam verliefen sich die Nachwirkungen der Explosion. Jene Fragmente, deren Bewegungsimpuls groß genug war, das Schwerefeld des Floßes zu überwinden, verschwanden im Raum. Andere sanken träge zurück und türmten sich zu wirren Haufen. Das Beben ebbte ab.

      Wenigstens hatte die Explosion die Falle nicht in Mitleidenschaft gezogen. Die beiden leer drapierten Raumanzüge kauerten weiterhin vor dem Monitor.

      »Er ist tot«, grollte Vuul. »Das Feuer hat ihn gefressen. Aber Feuer tötet nur, ohne die Seele weiterleben zu lassen.«

      »Du sprichst von Crduun?«

      »Ich meine Dameniszer«, antwortete der Barbar. »Crduun lebt.«

      Die Sprengkraft der Bombe hatte Fains Erwartungen übertroffen. Er bezweifelte, dass jemand in ihrer Nähe hätte überleben können. Zudem hatte der Bastler zugesagt, Crduuns Schutzschirm zu neutralisieren. Enklich Fain bedauerte das Ende des defekten Armadamonteurs in keiner Weise. Der Roboter war ihm unheimlich gewesen. Doch Dameniszers Tod ging ihm nahe. Die monatelange Fahrt auf dem Armadafloß hatte sie trotz aller psychischen und physiologischen Unterschiede zu Freunden werden lassen. Der Rirr hatte es nicht verdient, fern seiner Heimat zu sterben.

      Fain fragte sich, wo seine eigene Heimat sein mochte. Wohin hatte ihn der Sturz durch den Frostrubin verschlagen? Zu welcher Galaxis gehörten die fremden Sonnen, der er seitdem sah? Er würde erst Antworten erhalten, sobald es ihm gelang, über den Hyperkom der Floßzentrale Verbindung mit einem Schiff der Galaktischen Flotte aufzunehmen.

      »Fain!«, dröhnte Vuuls Stimme im Helmempfang. »Schau!«

      Er blickte über die scheibenförmige kleine Floßfähre hinweg. Ein orangefarbener Punkt glomm in der Dunkelheit. Der Punkt wurde größer und näherte sich jener Essenzenstange, auf der die Falle aufgebaut war.

      Der Flößer hatte die Explosion überlebt? Fain umklammerte den Fernzünder. Ankbhor-Vuul und er hatten die elf verbliebenen Bomben in einer Linie über die Breite des Floßes platziert. Sobald sie explodierten, würden sie die STOWMEXE auseinanderreißen. Dann war die Zeit gekommen, mit der Fähre in den Bugbereich zu fliegen. Trotz seines Flugaggregats würde Crduun zu lange brauchen, um die Ausstrahlung eines Notrufs zu verhindern.

      »Ich komme, Flößer!«, brüllte Ankbhor-Vuul unvermittelt. Der Barbar stieß sich mit den kurzen Armen ab, schwebte über die Fähre hinweg und verschwand hinter dem Goon-Block.

      Fain fluchte. »Komm zurück, Vuul!«, rief er zornig.

      Der Barbar antwortete nicht, vielleicht hörte er den Ruf nicht einmal. Fain hatte sein Funkgerät auf geringste Reichweite justiert, weil er verhindern musste, dass der Flößer ihren Funkverkehr mithörte.

      Crduun hatte die beiden leeren Raumanzüge fast erreicht. Fain betätigte den Zünder und startete die Fähre. An elf Stellen des Floßes loderten die Feuerbälle der Bombenexplosionen.

      Crduun sank tiefer. Er hielt die alte Waffe auf Enklich Fain und Ankbhor-Vuul gerichtet. Beide Kaufsöhne kauerten offenbar starr vor Furcht neben dem Monitor. »Ihr habt verloren!«, rief der Flößer. »Ergebt euch, oder ich muss euch töten.«

      Keiner von beiden reagierte. Die Angst, erkannte Crduun verächtlich, hatte ihnen die Stimme geraubt. Sie waren verräterisch und feige.

      Seine unteren Extremitätenpaare berührten den Boden. Die Kaufsöhne waren nur wenige Schritte von ihm entfernt. Die entspiegelten Helmscheiben waren ihm zugewandt, als blickten sie ihm furchtsam entgegen. Doch hinter den Scheiben ... Leere! Der Schock ließ Crduun erstarren. Die Raumanzüge waren Attrappen, eine neue Falle. Die Kaufsöhne lauerten ...

      ... hinter ihm! Grelles Licht legte sich über das Floß und schuf scharfe Kontraste von hell und dunkel. Die Schockwellen etlicher nahezu gleichzeitig erfolgter Explosionen ließen die Essenzen beben.

      Crduun zischte vor Zorn und Verzweiflung. Er stieg wieder in die Höhe und drehte sich um. Quer über das Floß tobte eine Feuersbrunst. Dutzende Essenzenstangen hatten sich aus dem Verbund gelöst und verschoben sich. Einige stellten sich senkrecht auf, brachen gar auseinander, und als die Lichtflut der Detonationen nachließ, zog sich ein düsterer Spalt von einer Seite des Floßes zur anderen.

      Die STOWMEXE zerbrach!

      »Hier kommt dein Bezwinger, Flößer!«, grollte eine Stimme im Funkempfang. »Er wird dich töten und verspeisen, damit du in ihm weiterleben und ihm Geschichten erzählen kannst.«

      Ein kurzer Schub aus den Korrekturdüsen versetzte Crduun in Drehung, ein zweiter stoppte die Bewegung. Über den sich unaufhörlich verändernden Boden kam Ankbhor-Vuul näher. Der Barbar hob seine Waffe und schoss. Der Desintegratorstrahl ließ Crduuns Schutzschirm aufleuchten.

      »Verschwinde, Ankbhor-Vuul!«, zirpte der Flößer. »Dieser schreckliche Fain hat dich verführt und ausgenutzt. Hilf mir, Enklich Fain zu bestrafen, dann verschone ich dich.«

      Der Barbar schmatzte begierig. Ein weiterer Schuss traf Crduuns Schutzschirm.

      »Niemand kann Enklich bestrafen«, dröhnte Vuuls Membranstimme. »Er ist mit der Fähre unterwegs zum Floßkopf und wird sein Volk herbeirufen. Sie werden mich zurückbringen zu den Feuerbergen und den Fleischtöpfen meiner Heimat.«

      Zum Floßkopf! Siedend heiß durchfuhr es Crduun. »Verschwinde, Kaufsohn!«, krächzte er. »Ich verzeihe dir, wenn du ...« Weiter kam er nicht. Ankbhor-Vuul beendete einen seiner kurzen Sprünge, und in dem Moment bäumte sich unter ihm die Essenzenstange auf. Vuul wurde Crduun geradezu entgegengeschleudert. Alles geschah so aberwitzig schnell, dass es kein Ausweichen gab. Der Barbar hielt den Desintegrator mit beiden Händen umklammert und löste die Waffe aus, als er gegen Crduuns Schutzschirm

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