Gesammelte Werke. Джек Лондон

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Gesammelte Werke - Джек Лондон Gesammelte Werke bei Null Papier

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Ta­mer­lan mit Feu­er und Schwert durch Ostasi­en zog«, ging die Vor­le­sung wei­ter, »wur­den Staa­ten ver­nich­tet, Städ­te zer­stört und Stäm­me wie Staub in alle Win­de zer­streut. Ein un­ge­heu­res Volk wur­de zum Lan­de hin­aus­ge­jagt …«

      »Über­sprin­gen Sie ein paar Sei­ten«, ver­lang­te Bill Brown, »wir kön­nen nicht die gan­ze Nacht hier sit­zen­blei­ben.«

      »Die Be­völ­ke­rung der Küs­te be­stand aus Es­ki­mos, das sind hei­te­re und gut­ar­ti­ge Men­schen«, buch­sta­bier­te Cour­ber­tin. Plötz­lich wur­de sein Vor­trag flüs­si­ger, un­will­kür­lich sprach er wie aus­wen­dig vor sich hin:

      »… sie nen­nen sich sel­ber Uki­li­ons, das heißt Mee­res­leu­te. Ich kauf­te ih­nen Hun­de und Pro­vi­ant ab, wir ka­men gut mit­ein­an­der aus. Aber die Uki­li­ons wa­ren ei­nem Bin­nen­land­stamm un­ter­tan, den Tschaut­schu­ins, das heißt in un­se­rer Spra­che ›Hir­schmen­schen‹. Die Tschaut­schu­ins sind ein wil­des, un­be­zwing­ba­res Volk, grau­sam und bos­haft, wie nur Mon­go­len wer­den kön­nen. Kaum hat­te ich die Küs­te hin­ter mir, da über­fie­len sie mich …«

      Ein paar Sei­ten spä­ter er­klär­te Bill Brown: »Dan­ke, das ge­nügt. Wol­len Sie uns noch ein­mal sa­gen, wann das Buch er­schie­nen ist?«

      »War­schau, 1807.«

      In der Ver­samm­lung war kaum ein Mann, der den gan­zen Be­richt von St. Vin­cents Skla­ven­zeit, sei­nem Auf­stieg un­ter den Hir­schmän­nern und sei­ner Flucht nicht schon oft ge­hört hat­te oder min­des­tens vom Hö­ren­sa­gen kann­te. Aus dem Flüs­tern und Kopf­schüt­teln, mit dem der An­fang von Cour­ber­tins Vor­le­sun­gen auf­ge­nom­men wor­den war, wur­de lang­sam hei­te­res La­chen, und zu­letzt konn­te man glau­ben, in ei­nem Thea­ter zu sein, auf des­sen Büh­ne die lus­tigs­te Pos­se vor­ge­führt wur­de. Die Män­ner schlu­gen sich auf die Schen­kel, stie­ßen ein­an­der in die Sei­ten, und zu­letzt wur­de ihr La­chen ein Ge­brüll fas­sungs­lo­ser Hei­ter­keit.

      »Willst du lie­ber nichts mehr mit der Ge­schich­te zu tun ha­ben?« frag­te Wel­se lei­se sei­ne Toch­ter. Ihr Ge­sicht hing voll von Trä­nen, aber sie schüt­tel­te den Kopf.

      »Ich muss ihn trotz al­lem ver­tei­di­gen, Va­ter. Es ist mei­ne Pf­licht.«

      *

      St. Vin­cent war er­staun­lich tap­fer, als er end­lich das Wort be­kam, um sich zu ver­tei­di­gen. Vi­el­leicht hat­te er nach die­sem un­ge­heu­ren Aus­bruch von La­chen das Ge­fühl, ganz ernst sei die Ver­hand­lung nicht mehr. Je­den­falls sprach er klar und männ­lich und fass­te sich kurz. Sein Be­richt wi­der­sprach in kei­nem Punkt dem, was La Flit­che und John vor­ge­bracht hat­ten. Auch die Ge­schich­te mit dem Wasch­zu­ber stell­te er ge­nau so dar, wie die schwe­di­schen Zeu­gen es ge­tan hat­ten. Er gab zu, dass Bel­la mit sei­ner Waf­fe ge­tö­tet wor­den war, und be­haup­te­te, er habe sie Borg schon ei­ni­ge Tage zu­vor ge­lie­hen. Die An­kla­ge Bel­las sei un­be­greif­lich, ganz si­cher war die arme Frau ver­wirrt. Si­cher sei sie nicht mit ei­ner be­wuss­ten Lüge auf den Lip­pen ge­stor­ben. Er wol­le der To­ten kei­nen Stein ins Grab nach­wer­fen. Über die Aus­sa­ge Del Bi­shops wol­le er sich gar nicht äu­ßern. Das sei kin­di­sches, bos­haf­tes Ge­schwätz ei­nes Bur­schen, den man als Groß­maul und Rauf­bold kann­te. Der Mann sei mit ihm nach Alas­ka ge­kom­men, al­les an­de­re sei Er­fin­dung, zu tö­richt, um vor erns­ten Män­nern dar­auf zu ant­wor­ten. Ein Zeu­ge, der den Vor­sit­zen­den zum Bo­xen her­aus­for­dert und be­droht, sei kein Zeu­ge.

      Jetzt er­hob sich Bill Brown: »Sie wol­len, An­ge­klag­ter, mit zwei ge­heim­nis­vol­len Män­nern einen furcht­ba­ren Kampf be­stan­den ha­ben?«

      »Ja­wohl.«

      »Wie kommt es dann, dass Sie ohne jede Wun­de, ja selbst ohne eine Schram­me aus die­sem Kampf her­vor­ge­gan­gen sind, wäh­rend der Kör­per des er­mor­de­ten John Borg eine gan­ze Rei­he furcht­ba­rer Wun­den trägt? Die­sel­ben Mord­bu­ben, die John Borg so schreck­lich zu­ge­rich­tet ha­ben, ha­ben mit Ih­nen ge­kämpft, ohne Sie auch nur zu ver­let­zen?«

      »Das weiß ich nicht, das kann ich auch nicht er­klä­ren. Je­den­falls be­weist es nicht, dass ich John Borg oder sei­ne Frau ge­tö­tet habe.«

      Da­mit schloss das Ver­hör.

      Dann griff Fro­na ein. Sie wuss­te, dass die bes­te Pa­ra­de der Hieb ist, und pack­te den Stier am Horn:

      »Sehr rich­tig!«

      »Gut ge­spro­chen!«

      »Ich dan­ke Ih­nen, mei­ne Her­ren! Und eben­so rich­tig, eben­so un­leug­bar ist es, dass auf Herrn Gre­go­ry kein Schat­ten von Ver­dacht liegt. Er hat das Un­glück ge­habt, in eine An­ge­le­gen­heit voll ge­heim­nis­vol­ler Vor­gän­ge ver­wi­ckelt zu wer­den. Er hat das Un­glück ge­habt, in

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