Gesammelte Werke. Джек Лондон

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Gesammelte Werke - Джек Лондон Gesammelte Werke bei Null Papier

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zu schau­dern zu­ge­se­hen, wie Bil­ly sich im Wea­sel-Park auf die­sel­be pri­mi­ti­ve Mann­tier­art schlug. Aber es war ein Un­ter­schied ge­we­sen. Das wuss­te sie, wenn sie es auch nicht zu ent­schei­den ver­moch­te, worin die­ser Un­ter­schied be­stand. Über das Tie­ri­sche an Hän­den und Cha­rak­ter die­ses Man­nes war sie sich je­doch klar.

      »Du siehst so blass und mit­ge­nom­men aus, Mä­del«, sag­te er. »Wa­rum schlägst du nicht zu? Ein­mal muss es ja doch sein. Du ent­kommst mir nicht, Kind­chen.«

      »Könn­te ich nur«, ant­wor­te­te sie.

      Er lach­te, ein ro­hes, lär­men­des La­chen. »Da ist nichts zu ma­chen, Sa­xon. Du bist wie ge­schaf­fen dazu, Frau Long zu wer­den, und es ist so si­cher wie nur et­was, dass du es wirst.«

      »Ich wünsch­te, ich wäre in al­lem so si­cher wie du«, sag­te sie mit ei­nem miss­glück­ten Ver­such, sar­kas­tisch zu sein.

      »Hör jetzt gut zu, was ich dir sage«, fuhr er fort. »Wenn ich mir et­was vor­neh­me, so tue ich es, und wenn mir je­mand in den Weg kommt, geht es ihm schlecht. Hast du mich ver­stan­den? Du kannst dich eben so gut gleich ent­schlie­ßen, die Ar­beit in mei­nem Haus zu tun statt in der Plät­te­rei. Es ist gar nicht dar­über zu re­den. Viel zu tun gibt es nicht. Ich ver­die­ne ein schö­nes Geld, und du sollst nichts ent­beh­ren. Ich habe mich nur nach der Ar­beit ge­wa­schen und bin her­ge­kom­men, um es dir noch ein­mal zu sa­gen. Du wirst wohl so gut sein, es dir zu mer­ken. Ich habe mir nicht ein­mal Zeit ge­las­sen, et­was zu es­sen. Da kannst du se­hen, wie gern ich dich habe.«

      »Dann soll­test du lie­ber ge­hen und es­sen«, riet Sa­xon ihm, ob­wohl sie wuss­te, wie aus­sichts­los je­der Ver­such war, ihn los­zu­wer­den.

      Sie wur­de sich plötz­lich be­wusst, dass sie sehr müde und sehr klein und schwach ne­ben die­sem Ko­loß von Mann war. Soll er mich im­mer ty­ran­ni­sie­ren? frag­te sie sich ver­zwei­felt, und im sel­ben Au­gen­blick sah sie ihr zu­künf­ti­ges Le­ben vor sich, und Ge­stalt und Ge­sicht des di­cken Schmieds ver­folg­ten sie über­all.

      »Nur gu­ten Mu­tes, Kind­chen, schlag zu!« fuhr er fort. »Es ist jetzt Som­mer, ge­ra­de die rech­te Zeit zum Hei­ra­ten.«

      »Aber ich will dich nicht hei­ra­ten«, pro­tes­tier­te sie. »Das habe ich dir mehr als tau­send­mal ge­sagt.«

      »Ach Un­sinn! Selbst­ver­ständ­lich hei­ra­test du mich. Das ist ab­ge­macht. Frei­tag abend fah­ren wir zu­sam­men nach Fris­co. Es wird großes Hal­lo bei den Huf­schmie­den ge­ben.«

      »Aber ich geh nicht mit«, pro­tes­tier­te sie.

      »Frei­lich wirst du«, ant­wor­te­te er mit voll­kom­me­ner Si­cher­heit. »Mit dem letz­ten Boot fah­ren wir heim, und du wirst dich schon amü­sie­ren. Ich wer­de dich ei­ni­gen gu­ten Tän­zern vor­stel­len. Ach, ich bin nicht klein­lich, und du tanzt ja gern.«

      »Aber ich sage dir doch, dass ich nicht kann«, wie­der­hol­te sie.

      Er warf ihr einen miss­traui­schen Blick zu un­ter den schwar­zen dich­ten Brau­en, die über der Nase zu­sam­men­wuch­sen.

      »Wa­rum kannst du nicht?«

      »Ich habe eine Verab­re­dung.«

      »Mit wem?«

      »Mit nie­mand, der dich et­was an­geht, Char­ley Long. Ich habe eine Verab­re­dung, das ist al­les.«

      »Ich wer­de da­für sor­gen, dass es mich an­geht. Denk an das Milch­ge­sicht von Buch­hal­ter! Ja, denk nur an ihn und an die Prü­gel, die er krieg­te.«

      »Ich möch­te, dass du mich in Frie­den lässt«, sag­te sie ge­kränkt. »Kannst du dich denn nicht ein ein­zi­ges Mal or­dent­lich be­neh­men?«

      Der Schmied lach­te bos­haft.

      »Wenn ir­gend­ein Flaps glaubt, sich zwi­schen dich und mich drän­gen zu kön­nen, so soll er et­was er­le­ben. Char­ley Long wird es ihn leh­ren. Frei­tag abend – he? Wo?«

      »Das sage ich nicht.«

      »Wo?« wie­der­hol­te er. Sie schwieg und press­te die Lip­pen zu­sam­men, wäh­rend der Zorn klei­ne rote Fle­cken auf ihre Wan­gen mal­te.

      »Hm! – Als ob ich es mir nicht den­ken könn­te. Ger­ma­nia­hal­le. Schön, ich kom­me; ver­stehst du? Und nach­her brin­ge ich dich nach Hau­se. Hast du jetzt ver­stan­den? Und du tust am bes­ten, dem Laf­fen zu ra­ten, weg­zu­blei­ben, wenn du sein Ge­sicht nicht ver­schimp­fiert se­hen willst.«

      Sa­xon fühl­te sich ver­sucht, ihm Na­men und Ruf ih­res neu­en Be­schüt­zers ins Ge­sicht zu schrei­en. Dann aber kam die Furcht. Char­ley war ein star­ker Mann und Bil­ly nur ein Kna­be. So wirk­te er je­den­falls auf sie. Sie er­in­ner­te sich des ers­ten Ein­drucks, den sie von sei­nen Hän­den er­hal­ten hat­te, und warf einen schnel­len Blick auf die Hän­de des Man­nes ne­ben ihr. Sie er­schie­nen ihr dop­pelt so groß wie die Bil­lys, und die dich­te Haar­schicht mach­te auf sie den Ein­druck un­ge­heu­rer Kraft. Nein, mit die­sem di­cken Tier konn­te Bil­ly den Kampf nicht auf­neh­men. Er durf­te nicht! Aber im sel­ben Au­gen­blick fühl­te sie eine klei­ne bos­haf­te Hoff­nung, dass Bil­ly kraft sei­ner ge­heim­nis­vol­len und un­glaub­li­chen Ge­schick­lich­keit als Bo­xer den­noch im­stan­de sei, die­sen Klotz zu züch­ti­gen und sie von ihm zu be­frei­en. Aber noch ein Blick, und der Zwei­fel mel­de­te sich wie­der, denn ihre Au­gen ruh­ten auf den brei­ten Schul­tern des Schmie­des. Die Ja­cke war vol­ler Mus­kel­fal­ten, und die Är­mel schwol­len über dem mas­si­gen Obe­r­arm.

      »Wenn du wie­der wagst, einen an­zu­tas­ten, mit dem ich gehe –«, be­gann sie.

      »Ja, dann ist es selbst­ver­ständ­lich am schlimms­ten für ihn«, grins­te Long. »Und das ge­schieht ihm recht. Je­der Mann, der sich zwi­schen einen Mann und sein Mä­del drängt, ver­dient, dass es ihm schlecht geht.«

      »Aber ich bin nicht dein Mä­del und wer­de es nie, was du auch sa­gen magst.«

      »Das ist recht, reg dich nur auf«, sag­te er bei­fäl­lig. »Dann hab ich dich gern. Kss­kss. So eine Frau kann ein Mann brau­chen, kei­ne von den fet­ten Kü­hen hier. Die sind tot. Aber du bist le­ben­dig. Und ge­ra­de so, wie du sein sollst.«

      Sie blieb vor dem Hau­se ste­hen und leg­te die Hand auf die Klin­ke.

      »Gute Nacht!« sag­te sie. »Ich gehe hin­ein.«

      »Komm wie­der her­aus und geh mit in den Idora­park«, schlug er ihr vor.

      »Nein, ich füh­le mich nicht ganz wohl und gehe gleich nach dem Abendes­sen zu Bett.«

      »Aha«, knurr­te er. »Um mor­gen Abend recht hübsch zu sein – was, Mä­del?«

      Mit ei­ner un­ge­dul­di­gen Be­we­gung öff­ne­te sie die Pfor­te

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