Die bedeutendsten Entdecker und ihre Reisen. Отсутствует
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Bigsby John Jeremiah, 1792–1881, brit. Feldscher und Kanadareisender, kam 1818 mit einem dt. Schützenregiment in die Neue Welt, hatte zunächst eine schwere Ruhrepidemie unter den Einwanderern zu bekämpfen und brach 1822 mit einer Kommission zur Festlegung des Grenzverlaufs von Fort William zum Lake of the Woods auf. In den folgenden Jahren unternahm B. ausgedehnte Kanufahrten zur Kartografierung des nördl. Oberen Sees. Seine Pictures of Travels in the Canadas mit Stichen nach B.s Skizzen erschienen 1850 in London und sind ein erschütternder Bericht über die Verhältnisse, unter denen Einwanderer damals in Kanada leben mussten.
Bikini, Atoll im US-Trust-Territory im Pazifik, seit 1946 für Nukleartests verwendet, später wenig erfolgreiche Wiederbesiedlungsversuche. Das Atoll wurde am 9.10.1825 von → Kotzebue auf seiner zweiten Weltumseglung entdeckt.
Biruni Abu Raihan Muhammed ben Ahmed al, 984–1062, Astronom, Geograf und Mathematiker aus Choresmien, schrieb in arabischer Sprache. Von seinen mindestens acht Werken haben sich nicht alle erhalten, doch ist bekannt, dass er den ganzen Mittelmeerraum bis an den Atlantik bereist hat und danach in Indien Erdkunde und Philosophie, vor allem der Griechen, an Hochschulen vortrug, ehe er am Hof der Sultane von Gazna in geachtetem Ruhestand sein Leben vollendete. Wüstenfeld (s. Lit.) nimmt an, B. sei Schiite gewesen und habe zeitlebens eine tiefe Abneigung gegen die Araber gezeigt. Besonders wertvoll ist sein Canon Masudicus, ein astronomisches und geografisches Werk mit vielen historischen Nachrichten, das B. dem Sultan Masud ben Mahmud 1043 gewidmet hat. Seine Chronologie orientalischer Völker hat C. Eduard Sachau 1878 in Leipzig herausgegeben (engl. 1879). Sie enthält ebenfalls geografische Mitteilungen nicht nur über den Orient, sondern sogar über den Ostrand des Atlantiks.
Biscoe John (Joe), 1794–1843, brit. Südpolfahrer, der die Antarktis nach → Cook u. → Bellingshausen weiter erforschte, Graham-Land den Namen gab und die nach ihm benannten Inseln im Südpolarmeer entdeckte. Auf dem Weg von England nach Tasmanien und zurück besuchte B. zweimal die Falkland-Gruppe. Das Logbuch der Brigg Tula und einen Reisebericht veröffentlichte B. 1833 in engl. und dt. Sprache.
Bishop Charles, 1765–1810, brit. Pazifikreisender, zeitweise Gefährte von → Bass. Zwischen 1799 und 1801 besuchte B. auf seinem Schiff Nautilus verschiedene Inseln der Gilbert-Gruppe und andere Eilande, die heute zu Kiribati gehören. Eine Neuentdeckung war die Insel Nonouti unweit Tarawa und Christmas Island. Nonouti und die Nachbarinseln werden heute häufig von Touristen besucht, weil sie ursprüngliches Eingeborenenleben bewahrt haben.
Bjarni Herjúlfsson, norweg. Seefahrer des 10. Jh.s, der Europäer, von dem mit einiger Sicherheit gesagt werden kann, dass er als Erster die (nord-)amerikan. Küste gesichtet hat. B. kam aus Norwegen nach Island, um seinen Vater zu treffen, musste erfahren, dass dieser mit → Erik dem Roten nach Grönland ausgewandert sei, und segelte weiter nach Grönland. Dabei nach W verschlagen, gelangte er drei Mal an Küstengebiete, die ihn wenig einladend dünkten, weswegen er nicht landete und nur in Grönland, wo er seinen Vater antraf, davon berichtete. Es hat sich vermutlich um die Nordostküste von Neufundland gehandelt, beim zweiten und dritten Landkontakt dann um die Labradorküste. Vermutungen, B. habe die Resolution-Insel gesichtet, stießen auf wenig Glauben. → Leif Eriksson.
Björn Tordisson, Teilnehmer der Polarexpedition von → Erlingr Sighvatsson.
Blackbirding, von Blackbird, die Amsel. Euphemistische Bezeichnung für das Pressen von Sklaven oder auch Schiffsbesatzungen auf den kleineren pazifischen Inseln. Die Unglücklichen mussten auf Walfangschiffen entlaufene Matrosen ersetzen, im chilenischen Salpeterbergbau arbeiten oder ihre Lungen bei der Guano-Gewinnung ruinieren. Deshalb führte das B. zu einer da und dort recht frühen Inbesitznahme pazifischer Inseln durch europäische Mächte, die damit eine gewisse (nicht immer sehr wirksame) Schutzfunktion ausübten. B. ist somit eine der Ursachen der Entdeckung und der Kolonisierung in diesem Raum.
Blackwood Francis Price, 1809–54, brit. Australienforscher, vornehmlich in Nordostaustralien und am Großen Barriereriff (1841–45). Seine Aufnahmen von Küstenstreifen, Durchlässen, Inseln und der östl. Torresstraße gelten als vorbildlich, wozu noch die ethnografischen und geologischen Forschungen des B. begleitenden Joseph Beete Jukes (1811–69) kamen. Auch Teile Neuguineas waren in die fruchtbaren Fahrten B.s auf der Fly einbezogen worden.
Blaxland Gregory, 1778–1853, Farmer in Australien und Führer (?) einer Expedition zur Weidelandsuche 1813. Gemeinsam mit William Charles Wentworth und William Lawson brach B. auf, um einen Weg durch die Blauen Berge zu finden, was am oberen Cox River und bei der Wasserscheide unterhalb Mount York auch gelang (der Berg, von dem aus sie Weideland sichteten, wurde nach B. benannt). Gouverneur Macquarie ließ auf der gesichteten Strecke einen Fahrweg anlegen, auf dem schon 1815 die ersten Siedler in das Innere von Neusüdwales zogen und die Stadt Bathurst gründeten, die erste Binnenlandsiedlung Australiens.
Bligh William, 1754–1817, begleitete → Cook auf dessen dritter Reise. 1787 segelte er mit der Bounty von England nach Tahiti, um von dort Pflänzlinge des Brotfruchtbaums nach Westindien zu bringen. B. konnte seine Ladung zwar übernehmen, doch brach auf der Rückfahrt wegen seiner brutalen Strenge auf dem Schiff eine Meuterei aus, und B. wurde mit 19 Gefährten in einem Boot ausgesetzt; dank seiner überragenden seemännischen Fähigkeiten erreichte er aber die Insel Timor und machte unterwegs sogar noch mehrere Entdeckungen im Bereich der Fidschiinseln und der Neuen Hebriden. 1791 segelte er erneut mit zwei Schiffen nach Tahiti und anschließend wieder zu den Fidschiinseln, wo er seine Entdeckungen von 1789 ergänzte. Erstmals untersuchte er die Torresstraße genauer und kartierte und benannte eine ganze Reihe von Inseln, bis er über Westindien 1793 wieder nach England zurückkehrte. 1806 wurde B. Gouverneur von Neusüdwales in Australien, machte sich aber dort durch sein heftiges und hochmütiges Wesen so unbeliebt, dass es zu einer Revolte kam und er schließlich von seinem Posten abgelöst wurde. Trotzdem erhielt er 1811 den Rang eines Admirals.
Boas Franz, 1858–1942, dt. Erforscher des westl. Baffinlands und der dort lebenden Eskimostämme. Zwischen August 1883 und September 1884 unternahm B. mühsame Wanderungen mit Schlitten und Bootsfahrten in den Fjorden von Baffinland und auf den umliegenden Inseln. Neben der Küstengestalt nahm B. auch viele ethnografisch bedeutsame Fakten, ja sogar Sagen und Lieder der Eskimos auf. Seine Karte der Cumberlandinsel