Die bedeutendsten Entdecker und ihre Reisen. Отсутствует
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Frontispiz der 1. deutschen Ausgabe des Reiseberichts von James Bruce in deutscher Sprache.
Brûlé Étienne, 1592–1633, berühmter franz. Waldläufer, der erste Weiße am Oberen See und am Eriesee. B. kam 1608 als Gefährte von Samuel → Champlain in das damals Nouvelle France genannte Seengebiet und lernte 1610/12 die Sprachen der Algonkin und der Huronen. 1615 sollte er vom Susquehanna River indian. Hilfstruppen für Champlain heranführen, kam aber zu spät, und Champlain musste zurück nach Québec. Die angegriffenen Irokesen nahmen B. gefangen und marterten ihn, doch rettete ihn der Aberglaube des Stamms, der annahm, B. könnte Gewitter herbeizaubern. 1618–21 war B. in Québec, danach ging er wieder zu den Indianern und führte nach 1629 die Engländer unter David Kirke nach Québec. Wieder bei den Indianern, wurde er von den Huronen vermutlich wegen einer Liebesaffäre getötet. Obwohl wegen seines Frontwechsels zu den Briten oft verurteilt, war B. der Prototyp jener franz. Abenteurer, die zu Land jene Eigenschaften zeigten, die die großen Korsaren von Saint-Malo oder Dieppe zur See bewiesen.
Brunner Thomas, 1821–74, Neuseelandpionier. Landete 1841 mit den ersten Siedlern und widmete sich vor allem der Erforschung der Südinsel, indem er mit drei Expeditionen Weidegründe und Passwege suchte.
Bryant William, bereiste 1791 die damals erst flüchtig bekannte Ost- und Nordostküste Australiens und die Torresstraße und schlug sich nach Timor durch. B. war gemeinsam mit seiner Frau Mary aus dem Zuchthaus von Portjackson entsprungen und entdeckte auf seiner Flucht, über die Mary berichtete, Teile der Moreton Bay und die Küste zwischen den Kaps Flattery und Weymouth, die Cook nicht berührt hatte.
Buch Christian Leopold Freiherr von, 1774–1853, dt. Naturwissenschaftler und Erforscher des nördlichsten Europas. 1806–08 bereiste B. Nordnorwegen und Lappland und wies nach, dass die skand. Halbinsel sich langsam hebt. Nach Studien auf den Kanarischen Inseln und in Deutschland arbeitete B. theoretisch an einer Verknüpfung von Geologie und Chemie, schuf mit 42 Blättern eine vorbildliche geognostische Karte von Deutschland und beschrieb nach Gebirgsformationen in Russland auch die Bäreninsel im Nordpolarmeer. In der Kunst der Landschaftsbeschreibung über Alexander von Humboldt gestellt, leitete B. mit seinen Veröffentlichungen eine neue Ara des allgemeinen Interesses für die Naturforschung und die Erdkunde ein. Goethe, der sich eingehend mit B.s Werken beschäftigte, hatte allerdings ein kritisches Verhältnis zu B.s Theorien (»Er weiß nichts, aber niemand weiß mehr, und da ist es denn am Ende einerlei, was gelehrt wird, wenn es nur einigermaßen einen Anschein von Vernunft hat«; Goethe am 5.4.1829 zu Eckermann).
Buchan David, etwa 1782–1842, brit. Seeoffizier, der mit Mannschaften des Schoners Adonis die Insel Neufundland und deren Bewohner erforschte und von der Anse des Exploits ca. 200 km ins Innere vorstieß. Im Rahmen der von der brit. Admiralität befohlenen Suche nach einer Nordwestdurchfahrt erhielt B. 1818 den Auftrag, mit der Dorothea und der Trent in beinahe gerader Nordfahrt zwischen Spitzbergen und Grönland das Polarmeer zu durchqueren. Packeis verhinderte ein Vordringen über 80.34 Grad nördl. Breite hinaus. Später berühmte Forscher wie → Franklin und → Beechey waren auf dieser Fahrt B. unterstellt, sie führten die Trent. Den Fahrtenbericht verfasste Beechey erst 1843.
Buchanan (seit 1818 Hamilton) Francis, 1762–1829. Der aus Schottland stammende Naturforscher war 1794 als Arzt in die Dienste der Ostindischen Kompanie getreten. 1795 nahm er an einer Expedition nach Birma teil und lieferte hervorragende kartografische Aufnahmen des hinterindischen Ländergebiets. Nach der Eroberung von Mysore durch die Engländer betraute der damalige Generalgouverneur von Ostindien B. mit der wissenschaftlichen Untersuchung der neu gewonnenen Territorien. B. zog im Frühjahr 1800 von Madras aus an die Malabarküste, folgte ihr bis Kanara und kehrte im Juli 1801 nach Madras zurück. Seine sorgfältigen Beobachtungen veröffentlichte er in einem dreibändigen Reisewerk. Schon 1802 wurde er nach Nepal entsandt, hielt sich dort 14 Monate in der Nähe der Hauptstadt Katmandu auf und betrieb dabei eingehende geografische Forschungen. 1807 übernahm B. gründliche statistische Aufnahmen im Gebiet von Bengalen bis 1814 und legte die Ergebnisse in 25 Foliobänden nieder. Obgleich die Untersuchungen nicht ganz abgeschlossen werden konnten, gelten sie doch als einer der bedeutendsten Beiträge des frühen 19. Jh.s zur Kenntnis Bengalens.
Bunbury Henry William St. Pierre, 1812–75, in Australien stationierter Offizier, der nach zwei Jahren in Tasmanien (1835/36) sich vor allem der Erforschung Westaustraliens widmete. Nach einer Expedition zum Williams-Bezirk in den südwestaustral. Küstengebirgen richtete er dort eine Militärstation ein und reiste über Land zurück nach O, wobei er erste und genaue Wegbeschreibungen gab und gute Beobachtungen über die Aborigines mitteilte. Die Stadt Bunbury, südl. von Perth an der Küste gelegen, ist nach ihm benannt.
Bunce Daniel, 1813–72, engl. Botaniker, der → Leichhardt 1846 bei dem Versuch, Australien zu durchqueren, begleitete. Nach Scheitern der Expedition befuhr B. den Murrayfluss bis zum Meer. B. forschte auch an der Moreton Bay und lieferte Aufzeichnungen über die Sprachen der Aborigines.
Bunge Alexander, 1851–1930, russ. Polarforscher dt. Herkunft und Sohn des Asienforschers B. Gemeinsam mit Baron Toll unternahm B. 1885 im Auftrag der Kaiserlichen Akademie zu St. Petersburg eine Expedition zu den Polarmeer-Zuflüssen aus dem System der Jana und im Raum des alten Pelzhandelswegs von Kolymsk. Mit Booten wurde die Eismeerküste des Jana-Mündungsgebiets erkundet, aber auch einige Inseln (Große Ljachowinsel, Kotelnoi). Die Ostausläufer der Kotelnoi-Insel erhielten den Namen Bungeland. Die Berichte über die Forschungen auf den neusibir. Inseln erschienen in dt. Sprache.
Bunnell Lafayette Houghton, 1824–1903, Militärarzt und Erforscher abgelegener Gegenden Kaliforniens. Mit dem Mariposabataillon auf Indianerjagd, entdeckte er 1851 das (von ihm so benannte) Yosemitetal. Ein Jahr darauf wurde das Tal abermals begangen, da sich aufständische Indianer hierher geflüchtet hatten. (Die Gegend am Merced River gehört seit 1864 zum Yosemite-Nationalpark, einem der ältesten der USA. Die Yosemite-Indianer lebten damals noch wie in der Steinzeit.) Es scheint, dass der Prospektor William Penn Abrams das Tal vor B. aufgesucht hatte, ohne jedoch darüber zu berichten oder seine Schönheit zu bemerken.
Burchardus, gest. um 1305, dt. Dominikanermönch aus Barby an der Elbe (Sachsen-Anhalt), Missionar und Reisender. Nach seiner Ausbildung in einem der rhein. Dominikanerklöster ging B. ins Heilige Land und blieb jahrelang im Berg-Zion-Kloster in Jerusalem. Aufgrund von dort aus unternommener Reisen und Exkursionen verfasste er eine der bedeutendsten Arbeiten über Palästina und Syrien im