Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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und entwickelte einen Plan.

      Er hörte sich skurril an, daß Rander mehrfach laut auflachen mußte. Schließlich nickte er.

      »Ausgezeichnet, Parker, treffen Sie alle Vorbereitungen. Molster braucht einen Schock. Wenn wir Glück haben, blamiert er sich vor allen Leuten. So etwas ist durchaus geeignet, Molsters Thron wackeln zu lassen.«

      Parker beeilte sich, aus dem Zimmer zu kommen. Er blieb recht lange in den Räumen, die ihm Vorbehalten waren, und betätigte sich als Bastler. Aber auch Mike Rander blieb nicht untätig. Er erledigte noch einige wichtige Terminarbeiten an seinem Schreibtisch und klappte erst dann die Akten zu, als sein Butler mit Hut und Mantel erschien.

      Bald darauf standen die beiden Amateur-Detektive im Lift und ließen sich nach unten tragen. Aus Gründen der Sicherheit verzichteten sie darauf, das große Haus durch die Halle zu verlassen. Sie waren nicht erpicht darauf, abgeschossen zu werden.

      Sie fuhren bis hinunter in die Tiefgarage, schritten durch die Kellergänge und betraten einen Keller, den sie. sich gemietet hatten. Parker schloß die solide Kellertür hinter sich zu und übernahm die Führung. Er blieb vor einem Regal an der Wand stehen und griff zwischen einige kleine Ölkanister.

      Als ein feines Klirren zu hören war, trat er zur Seite und zog das Regal von der Wand ab. Ein viereckiger Mauerdurchbruch war zu erkennen, durch den Rander und Parker in einen Keller des Nachbarhauses überstiegen, den sie sich ebenfalls dort gemietet hatten. Auch auf dieser Seite war ein Regal an der Wand angebracht worden, das jetzt von Parker wieder gegen die Mauer gedrückt wurde. Sie verließen den Keller, schlossen hinter sich ab und standen bald darauf im Hof des Nachbarblocks. Von hier aus war es bis zu einer Nebenstraße nicht mehr weit. Wer das eigentliche Haus auch immer bewachte, er mußte sich die Füße in den Unterleib stehen. Er konnte die beiden Detektive unmöglich überwachen.

      Parker bemühte sich um ein Taxi, winkte solch einen Wagen ab und öffnete Mike Rander die Tür, der es sich längst abgewöhnt hatte, sich über solche Fürsorge zu ärgern oder gar zu wundem. Rander nannte die Adresse, der Wagen zog an und machte sich auf den Weg zur ›Seerose‹, wo Rander und Parker erwartet wurden.

      Mit ihnen aber fuhr eine tolle Überraschung …

      *

      Die ›Seerose‹ war ein exclusives Nachtlokal in der Nähe des Sees, und zwar westlich der Stadt. Wer hier verkehrte, brauchte eine dicke Brieftasche, aber auch Empfehlungen. Man war dort durchaus in der Lage, sich seine Gäste auszusuchen.

      Als das große, hellerleuchtete Grundstück erreicht war, stieg Mike Rander aus und nahm eine kleine Ledertasche mit. Rander und Parker hatten ihre Rollen genau aufgeteilt. Zu diesem Spiel gehörte, daß der Butler erst einmal allein in der »Seerose« aufkreuzte, um sich zu Molster führen zu lassen.

      Parker betrat die Vorhalle, die mit einem dicken grauen Velourteppich ausgelegt war. Er schritt zielsicher auf eine Art Empfangschef zu und verbeugte sich hier höflich.

      »Ich suche einen gewissen Mister Molster, dem ich eine Botschaft zu überbringen habe«, sagte er, »wo kann ich diesen … Herrn treffen?«

      Parker hatte genau den richtigen Ton getroffen. Der Empfangschef hatte den etwas abfälligen Unterton in Parkers Stimme genau mitbekommen und war wie Parker innerlich der Meinung, daß ein gewisser Molster eben kein Herr im eigentlichen Sinne war.

      »Mister Molster hält sich in einem kleinen Konferenzraum auf«, sagte er, »darf ich fragen, ob Sie erwartet werden?«

      »Selbstverständlich … Das heißt, ich lege keinen großen Wert darauf, mit diesem Herrn zu verhandeln. Ich bitte Sie um die Freundlichkeit, ihm dieses Päckchen zu bringen.«

      Parker hatte in die Tasche seines weitfallenden Mantels gegriffen und überreichte dem Empfangschef ein flaches Päckchen, das ein recht ansehnliches Gewicht hatte.

      Der Empfangschef zögerte etwas.

      »Ich kann durchaus verstehen, daß Sie keinen Wert darauf legen, zu diesem Herrn zu gehen«, sagte Parker, »wenn Sie gestatten, werde ich das Päckchen nun doch selbst überbringen.«

      »Nein, nein, das ist wirklich nicht notwendig«, erwiderte der Mann, der einen tadellos geschneiderten Frack trug. »Wollen Sie hier warten?«

      »Ich bitte dämm!«

      Der Empfangschef nahm das Päckchen in die linke Hand und setzte sich in Bewegung. Parker folgte ihm sofort. Er war fest davon überzeugt, daß der Empfangschef sich unterwegs nicht nach ihm umwenden würde.

      Weit hatte er nicht zu gehen.

      Ohne die Räume der »Seerose« zu betreten, konnte man das kleine Konferenzzimmer erreichen. Der Empfangschef, der sich tatsächlich nicht umgewendet hatte, blieb vor einer wattierten Tür stehen und drückte auf eine diskret angebrachte Klingel. Sofort danach öffnete sich das elektrische Türschloß, das von innen geöffnet werden konnte.

      Josuah Parker ging weiter vor und stellte sich so auf, daß er von der sich öffnenden Tür verdeckt wurde. Nach kaum einer halben Minute erschien der Mann wieder und stelzte zurück in die Halle. Auch jetzt danach dachte er nicht im Traum daran, sich nach einem etwaigen Verfolger umzusehen. Parker griff in seine Tasche und holte eine Schmalfilmkamera hervor. Er wartete auf ein Stichwort, das seinen Berechnungen nach jede Sekunde fallen mußte.

      Was dann auch prompt geschah.

      Plötzlich ertönte in dem Konferenzzimmer eine laute Detonation, der viele weitere, kleine Detonationen folgten. Parker drückte die Klinke der Tür herunter, die man auf diese Art und Weise selbstverständlich auch von außen öffnen konnte, und betrat das Zimmer.

      Es war strahlend hell erleuchtet.

      Von einem Sessel stieg eine grauschwarze Rauchwolke zur Zimmerdecke hoch, eine Art Rauchwolke wallte durch den Raum. Lang ausgestreckt hinter einem Sessel aber lag ein fülliger Mann von etwa fünfzig Jahren, dessen Gesicht rußgeschwärzt war. Und dessen Gesicht zu einer Grimasse der Panik und des Entsetzens verzogen worden war.

      Parker riß den Apparat vor das Auge und filmte die Szene.

      Der Mann am Boden mißverstand diese Bewegung, glaubte wohl, es handle sich um eine ihm bekannte Art von Schußwaffe und riß beide Arme hoch, zum Zeichen dafür, daß er auf jede Gegenwehr verzichtete. Parker filmte und filmte, bis der Streifen restlos belichtet war. Er ließ sich nicht durch das Rufen und Schreien der Angestellten beirren, die zum Konferenzzimmer gelaufen kamen. Ihm kam es einzig und allein darauf an, Molster aufzunehmen, einen Molster, wie ihn die Stadt und seine Konkurrenz nicht kannten.

      Als aber die ersten Männer ins Zimmer gestürzt kamen, hatte der Butler den kleinen Apparat längst zurück in die Tasche seines Covercoats gesteckt.

      »Einen Arzt … Schnell, einen Arzt …!« rief Parker dann mit wahrer Stentorstimme, wendete sich um und lief den völlig entgeisterten Männern entgegen, »hier ist ein Anschlag verübt worden! Wo ist die Polizei?«

      Seine Haltet-den-Dieb-Taktik erwies sich als außerordentlich überzeugend. Man dachte nicht daran, den Butler aufzuhalten. Auch die beiden sehr breitschultrigen und stämmigen Männer, die durch die Tür drängten, traten schleunigst zur Seite. Es handelt sich offensichtlich um die Leibgarde Molsters, die aufgeschreckt worden war.

      Da der Chef der Monopol-Bande nun auch zu schreien anfing, wurde das allgemeine Durcheinander noch größer. Molster

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