Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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      »Sehr gut. Ich baue mich an der Tür zum Wohnzimmer auf …!«

      Kaum hatte Parker Posten bezogen, als an der Wohnungstür auch schon kratzende Geräusche zu vernehmen waren. Man versuchte, das Schloß mit einem Nachschlüssel zu öffnen. Parker langte nach seinem Regenschirm, der an der Garderobe hing, und faßte sich in Geduld.

      Er hatte mit solch einem Besuch gerechnet.

      Wenn Molster sich nicht für immer blamieren wollte, mußte er versuchen, in den Besitz der Aufnahmen zu gelangen.

      Der Besucher vor der Tür war übrigens nicht sehr geschickt. Er brauchte fast fünf Minuten, bis er das Schloß endlich bezwungen hatte. Dann aber wurde die Tür vorsichtig aufgedrückt.

      Parker trat noch einen Schritt zurück und ließ den nächtlichen Gast erst einmal in den Korridor hinein. Schließlich wollte er ja wissen, mit wieviel Personen Rander und er es zu tun hatten.

      Nun, es handelte sich um zwei Schatten, die im Korridor stehenblieben und leise miteinander tuschelten. Parker wunderte sich über diesen offensichtlichen Dilettantismus. Mit ausgekochten Gangstern war in diesem Falle wohl nicht zu rechnen.

      Parker trat in die kleine Kombüse zurück, wo er von Schüssen nicht erwischt werden konnte.

      »Der Lichtschalter, meine Herren, befindet sich rechts von Ihnen«, sagte er dann würdevoll in den Korridor hinein.

      Die beiden Besucher wirbelten herum und … schossen aus schallgedämpften Waffen. Sie schossen sehr ausgiebig, ein sicheres Zeichen für eine Unsicherheit und Angst. Als sie sich dann aber zur Flucht wenden wollten, wurden sie grausam enttäuscht. Die Tür war leise ins Schloß gefallen und hatte sich elektrisch verriegelt.

      Parker schaltete von der Kombüse aus das Korridorlicht an.

      Die beiden nächtlichen Besucher wurden geblendet und waren nun völlig aus dem Häuschen. Sie schossen nicht mehr, sondern hatten nur noch Angst. Und als Mike Rander nun auch noch auftauchte und sie mit seiner Waffe in Schach hielt, da war der Spuk bereits so gut wie beendet.

      Josuah Parker kam aus der kleinen Kombüse heraus und sah erstaunt auf die beiden Halbwüchsigen, die auf Randers Befehl hin gerade ihre Waffen fallen ließen.

      Die beiden Jugendlichen mochten vielleicht knapp siebzehn Jahre alt sein. Sie trugen Blue Jeans und schwarze Lederwesten, aber das große, weiße ›G‹ darauf fehlte. Die Gesichter der beiden Jugendlichen waren noch unfertig. Und in den erstaunt weit geöffneten Augen hatte sich die Angst eingenistet.

      »Kommt mit rein in nie gute Stube«, sagte Mike Rander.

      Die beiden Jugendlichen wußten nicht, wie sie sich verhalten sollten. Trotz mischte sich mit Angst. Noch vor wenigen Sekunden mochten sie sich für tolle Kerle gehalten haben. Sie wollten diese Rolle nur ungern aufgeben.

      »Parker, bringen Sie unsere Gäste ins Wohnzimmer«, sagte Rander zu seinem Butler.

      In diesem Augenblick erinnerten sich die zwei vielleicht gewisser Vorbilder aus Filmen und kamen sich plötzlich wieder sehr stark und überlegen vor. Sie sprangen Parker an.

      Innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde aber zeigte sich, daß sie keine Halbstarken, schon gar nicht Vollstarke waren. Sie waren nämlich plötzlich sehr schwach, nachdem der Butler kurz zugelangt hatte.

      Einer der Jugendlichen taumelte gegen die Korridorwand und schnappte nach Luft. Er verdrehte die Augen, aber er war dem Magenhaken Parkers nicht gewachsen, nach einem kurzen Aufstöhnen ging er zu Boden und schaltete ab.

      Der zweite Jugendliche war aus einem etwas härteren Holz geschnitzt. Er keilte wütend zurück und drängte den Butler gegen die Garderobe. Parker verlor aber keineswegs die Übersicht. Er nahm den Kopf zur Seite und entging so einem Hochzieher. Dann konterte er jedoch kalt und überlegt. Der stämmige, junge Mann bekam nun auch gewisse Schwierigkeiten in der allgemeinen Luftversorgung und taumelte gegen den Butler. Parker tat es fast leid, als er einen zweiten Schlag anbrachte, aber er war der Meinung, daß diesem jungen Mann eine gewisse Lektion keinesfalls schaden konnte.

      Und was für eine derbe Lektion das war!

      Der Halbstarke erhob sich zentimeterhoch in die Luft, nachdem er Parkers Schlag voll genommen hatte. Dann flog er gegen die nur angelehnte Tür des Wohnraums und landete Sekunden danach auf dem Teppich. Mike Rander nahm den jungen Mann in Empfang und drückte ihn in einen Sessel. Parker brachte den zweiten Jugendlichen ebenfalls in den Wohnraum und half ihm in den zweiten Sessel.

      »Nun sehen Sie sich mal diese Milchgesichter an«, sagte Rander und schüttelte den Kopf, »welche Rosinen mag man diesen Burschen in die Köpfe gesetzt haben. Und sie ahnen nicht, vor welchen Karren sie sich haben spannen lassen!«

      Er zündete sich eine Zigarette an, während Parker den Wohnraum verließ, um den Dachgarten zu inspizieren. Noch bevor er zurückkam, erwachten die beiden Jugendlichen aus ihrer Ohnmacht. Sie starrten Rander an und wußten nichts zu sagen.

      »Nun ist es passiert«, sagte Rander, der auf der Kante des Schreibtisches Platz genommen hatte, »ich nehme an, ihr besitzt keinen Waffenschein. Addieren wir doch mal: Einbruch, Tragen nicht lizensierter Waffen und schließlich versuchter Mord. Ich bin Anwalt und weiß, wie die Gerichte sich in solchen Fällen verhalten werden.«

      »Na, wenn schon!« sagte der größere der beiden Jugendlichen und gab sich ä la Filmrowdy, »das geht auch vorüber.«

      »Natürlich geht das vorüber«, redete Rander weiter, »während ihr aber sitzt, lachen sich gewiß andere Leutchen ins Fäustchen. Zum Beispiel euer Cliquenführer Butch Stadium. Es ist doch erstaunlich, daß Stadium keine Zeit hatte, mit euch hierher zu kommen, wie? Wißt ihr, wie ich so etwas bezeichne? Ich nenne das Feigheit!«

      »Ich weiß nicht, wovon Sie eigentlich sprechen«, sagte der Wortführer ruppig, »glauben Sie, uns reinlegen zu können? Da sind Sie aber mächtig auf dem Holzweg!«

      Rander lächelte und schüttelte den Kopf. Er war keineswegs alt oder verkalkt. Er wußte, was in den Köpfen dieser beiden Jungen vorging. Sie hielten sich für Helden. Ja, innerlich stellten sie sich vielleicht schon auf eine öffentliche Gerichtsverhandlung ein und sahen sich bereits von der Skandalpresse gefeiert und erwähnt. Man würde von ihnen reden, sie würden berühmt werden.

      »Auf der anderen Seite«, nahm Rander die Rede wieder auf, »seid ihr eigentlich viel zu grün, um vor Gericht gestellt zu werden, Jungens. Nein, nein, das kommt euch gar nicht zu. Ich denke, wir werden euch hübsch brav wieder nach Hause schicken. Mit Milchgesichtern soll man sich nicht abgeben.«

      »Sie haben noch Glück gehabt«, sagte der Wortführer gereizt, »Sie haben uns reingelegt, das steht doch wohl fest!«

      »Ach nee!« erwiderte Rander verblüfft, »ihr beschwert euch darüber, daß ihr nicht reibungslos zu einem Kernschuß gekommen seid? Das muß ich unbedingt der Presse mitteilen. Ich sehe bereits die Überschriften: Jugendliche Gangster mit Gegenwehr nicht einverstanden. Beschwerten sich über Widerstand. Du lieber Himmel, das wird ein allgemeiner Lacherfolg werden!«

      »Davon haben wir kein Wort gesagt«, regte der Wortführer sich auf.

      »Ich hab’s aber so verstanden«, entgegnete Rander. »Werden eure Cliquenfreunde sich einen Ast lachen, wenn sie das lesen. Ich schätze, man wird euch dann mit faulen Tomaten bewerfen.«

      »Sie

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