Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman. Günter Dönges
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»Mann, Sie können uns doch gar nicht!« sagte der Wortführer unsicher.
»Das ist auch nicht beabsichtigt. Aber ihr habt doch nichts dagegen, wenn ich Molster anrufe, nein? Er soll doch wissen, was aus seiner Garde geworden ist.«
Rander ging zum Telefon und nahm den Hörer aus der Gabel.
»Halt, hören Sie! Rufen Sie nicht an!«
»Und warum nicht?«
»Wegen … Das ist so … Also …!«
»Angst vor einer riesigen Blamage, wie?«
»Wir konnten ja nicht wissen …«
»Nun wollen wir mal der Reihe nach vorgehen«, begann Rander, »Molster oder Lagarda, vielleicht Butch Stadium hat euch beauftragt, hier einzusteigen, um einen gewissen Filmstreifen zu holen, nicht wahr?«
Die beiden Jugendlichen schwiegen.
»Ihr braucht nicht zu antworten, Jungens«, sagte Rander ernst, »aber ihr werdet ja herausgehört haben, daß wir Bescheid wissen, nicht wahr? Habt ihr Trottel euch denn nicht darüber gewundert, daß man ausgerechnet euch hierher geschickt hat? Warum sind denn die wirklichen Revolvermänner nicht losgezogen? Ich kann euch eine Antwort darauf geben. Diese komischen Helden hatten Angst. Schiß, wie man diesen Zustand auch immer nennen mag. Euch schickt man los, damit ihr die Kastanien aus dem Feuer holtet. Für solche Dreckarbeit wart ihr gerade genug … Ach, Parker, nett, daß Sie zurückgekommen sind. Alles in Ordnung?«
»Alles in Ordnung, Sir, die beiden jungen Männer kamen auf dem Umweg über den Elektroraum.«
»Schön, Parker, bringen Sie doch mal den Film-Projektor. Wir wollen den beiden Jungen mal zeigen, wie sich ihr hoher Chef verhalten hat. Dann werden Sie wohl begreifen, warum Molster so wild auf die Aufnahmen ist.«
»Wir wissen überhaupt nicht, wen Sie eigentlich meinen«, sagte der Wortführer mit schriller Stimme, »merken Sie sich, uns können Sie nicht einwickeln.«
»Wer redet denn von einwickeln?« gab Rander lächelnd zurück, »wenn irgendwelche Leutchen eingewickelt wurden, dann wart ihr das.«
Josuah Parker brachte den Projektor in den Wohnraum und zog den Vorhang vor der Leinwand beiseite. Einige Minuten später lief der Streifen bereits an. Parker schaltete das Licht aus, Rander baute sich hinter den beiden Halbstarken auf.
Es war zu komisch.
Molster, der nach außen so stark auftretende Chef der Monopol-Bande, wirkte wie ein Berufshumorist. Josuah Parker hatte wunderbare Aufnahmen geschossen.
Man sah Molster am Boden liegend, man sah sein rußgeschwärztes Gesicht und die entsetzten Augen. Und jetzt hob er flehend die beiden Arme und bat um Gnade, kurz, er war nichts als eine Witzblattfigur.
»Hierzu ist zu sagen, daß Molster durch einige harmlose Knallerbsen erschreckt wurde«, sagte Rander, »sieht es nicht wunderbar überzeugend aus, euer Vorbild?«
Sie hatten darauf nichts zu sagen. Und sie fielen aus allen Wolken, als Rander sie dann sogar laufen ließ. Ihre Gesichter hatten allerdings einen sehr nachdenklichen Ausdruck angenommen, als sie gingen.
*
»Ich bin froh, daß Sie gekommen sind, Mister Rander«, sagte G. Walt Bellgon, der Vormund der Geschwister Canters. Er reichte dem Anwalt die Hand und bat ihn, Platz zu nehmen.
»Hat sich in der Zwischenzeit irgend etwas ereignet?« erkundigte Rander sich, nachdem er sich gesetzt hatte.
»Ich bin nicht sicher, aber Helen ist kaum noch zu Hause«, erwiderte Bellgon, ein seriöser Fünfziger, der sich straff und aufrecht gab. »Ich habe Helen zur Rede gestellt, aber sie hat meine Fragen überhaupt nicht beantwortet. Wie soll das weitergehen? Ich mache mir die größten Sorgen um Helen. Schließlich bin ich doch für sie verantwortlich.«
»Verständlich«, meinte Rander sparsam.
»Haben Sie denn inzwischen etwas herausfinden können?«
»Ich denke, daß wir eine Spur gefunden haben«, sagte Rander, »aber zur Zeit möchte ich darüber noch nicht sprechen, Mister Bellgon. Ich denke aber, daß wir in einigen Tagen klarsehen werden.«
»Sie ist doch nicht tatsächlich auf die schiefe Bahn geraten?«
»Aber nein, keine Sorge. Sie wird zudem überwacht. Wie gesagt, in einigen Tagen werden wir wissen, weshalb sie nachtsüber unterwegs ist.«
»Und was wird dann passieren?«
»Tja, das ist natürlich Ihre Sache, Mister Bellgon«, erwiderte Rander, »haben Sie denn keinen Einfluß auf das Mädchen?«
»Sie läßt sich von mir nichts sagen. Zudem bin ich recht oft unterwegs. Sie wissen doch, wie das bei einem Geschäftsmann eben so ist.«
»Könnte sich Helens Bruder Art nicht etwas um sie kümmern?«
»Art? Aber nein! Der hat ganz andere Interessen.«
»Er macht Ihnen keine Sorgen, Mister Bellgon?«
»Gott sei Dank nicht«, entgegnete Bellgon sehr sicher. »Art ist ein versponnener Träumer, wissen Sie. Er liest sehr viel, malt, zeichnet und ist tagelang nicht aus seinem Atelier herauszubekommen.«
»Dennoch würde ich mich gern einmal mit ihm unterhalten. Läßt sich das einrichten?«
»Aber selbstverständlich. Sie nehmen mir damit eine Last vom Herzen. Versuchen Sie doch auch, Helen zu beeinflussen. Deshalb habe ich Sie nämlich kommen lassen. Sie ist jetzt zu Hause. Vielleicht können Sie ihr ins Gewissen reden. Mich müssen Sie nun aber entschuldigen. Ich habe vor einigen Minuten einen wichtigen Anruf bekommen und muß sofort in die Stadt. Sie lassen mich wissen, wenn Sie Ergebnisse erzielt haben, ja?«
»Natürlich, Mister Bellgon. Und wie erreiche ich Helen und Art?«
»Sie wohnen dort drüben im Gartenhaus«, erklärte Bellgon.
Rander verabschiedete sich von Bellgon, ging um das Haus herum zu dem Gartenhaus, einer umgebauten Garage.
An der unteren Tür war der Name Art Canters angebracht worden. Helen wohnte demnach im Dachgeschoß. Wen sollte er zuerst besuchen? Mike Rander wurde einer Entscheidung enthoben, denn die Erdgeschoßtür öffnete sich, und ein junger, lang aufgeschossener Bursche erschien und sah ihn fragend an. Dieser junge Mann trug einfache Leinenhosen und einen schmuddeligen Pullover.
»Ah, da sind Sie ja endlich!« meinte er ungnädig. »Sie haben verdammt lange auf sich warten lassen.«
»Es klappte nicht früher«, erwiderte Rander geistesgegenwärtig, »kann ich reinkommen?«
»Natürlich!«
Der junge. Mann – es mußte Art Canters sein – drehte sich um und kümmerte