Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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Halbdunkel. Art Canters hatte sämtliche Vorhänge vor den Fenstern zugezogen. Nur eine Stehlampe mit einem bizarren Schirm beleuchtete den Raum. An den Wänden hingen supermoderne Bilder, ausgesprochener Schmierereien.

      »In Zukunft bitte ich mir etwas mehr Pünktlichkeit aus«, sagte Art Canters arrogant, »Sie sind nicht der einzige, der liefern kann!«

      »Ich glaube, ich muß einen Kleinen Irrtum aufklären«, sagte Rander, »ich bin nicht der, den Sie erwarteten. Mein Name ist Mike Rander, und ich bin Anwalt.«

      »Wie bitte?«

      »Ich heiße Mike Rander und bin Anwalt, Mister Canters.«

      »Ich brauche keinen Anwalt! Weshalb sind Sie zu mir gekommen? Was wollen Sie eigentlich?«

      »Ich habe mit Ihnen zu reden!«

      »Aber ich nicht mit Ihnen! Ich danke Ihnen für diesen Besuch aber jetzt können Sie wieder gehen.«

      »Das ist von mir noch nicht eingeplant«, sagte Rander lächelnd. »Sie gestatten doch, daß ich mich setzte, ja?«

      Ohne die Erlaubnis von Art abzuwarten, fegte er einige Bücher aus einem Sessel und setzte sich. Art Canters sah ihm verwundert zu, aber er brachte nicht die Energie auf, zu protestieren. Er zuckte nur die Schultern und wendete sich ab.

      »Wenn Sie nicht gehen wollen, werde eben ich gehen«, sagte er. Er war auf dem Weg zur Tür. Da sprang Rander aber auf, war mit wenigen, schnellen Schritten hinter ihm und faßte ihn an der Schulter.

      »Sie werden hierbleiben und mir zuhören, Lausejunge!« sagte er leise, aber mit fester Stimme.

      »Wie war das …?«

      Art Canters Stimme bebte vor Empörung, und er wollte weitergehen. Mike Rander ließ das aber nicht geschehen. Er griff noch einmal zu, diesmal sehr nachdrücklich. Art Canters stöhnte unter diesem Griff auf, ließ sich willenlos umdrehen und in einen Sessel drücken. Rander baute sich vor dem jungen Mann auf.

      »Seit wann schicken Sie Ihre Schwester Helen in billige Pensionen, damit sie dort Rauschgift für Sie kauft …?«

      »Aha, aus diesem Loch pfeift also der Wind! Hat sie sich bei Ihnen beschwert, die Gute?«

      »Die Gute hat sich nicht beschwert, aber sie steckt in Schwierigkeiten.«

      »Na wenn schon, das ist doch ihr Problem!«

      »Sie kennen einen Rauschgift-Lieferanten Mike Ledgers?«

      Bei der Nennung dieses Namens stahl sich Angst in die Augen des jungen Mannes. Er starrte Rander an.

      »Dieser Ledgers ist erschossen worden«, redete Rander weiter, »auch ein gewisser Jeffy Tornby mußte daran glauben. Er wurde von einer Bombe zerrissen, Canters.«

      »Ich glaube, ich habe davon in den Zeitungen gelesen.«

      »Woher Sie das wissen, ist mir doch gleichgültig! Ihre Schwester war kurz vor der Ermordung von Ledgers bei ihm im Pensionszimmer. Verständlicherweise interessiert sich die Polizei für die junge Dame!«

      »Was habe ich denn damit zu tun!« schrie Art Canters nun gereizt, »lassen Sie mich in Ruhe! Verschwinden Sie!«

      »Sie schickten Ihre Schwester zu Ledgers, Canters«, redete Rander ungerührt und sehr sachlich weiter, »sie sollte Rauschgift für Sie holen. Und wie ich Sie nun einschätze, ist sie auch weiterhin für Sie unterwegs. Befürchten Sie nicht, daß Ihrer Schwester mal etwas passieren könnte?«

      »Ach zum Teufel, sie ist doch groß genug, um auf sich selbst aufpassen zu können.«

      Mike Rander war ein besonnener Mensch, der nicht schnell in Rage zu bringen war. Wenn er aber einmal explodierte, dann konnte das fürchterlich sein. Art Canters erlebte solch einen Ausbruch. Er duckte sich nach einigen empfangenen Ohrfeigen ab und wimmerte wie ein kleines Kind. Mike Rander hielt es aber für richtig, ihm noch einige Maulschellen zu verabreichen.

      Er richtete sich wieder auf und schaute verächtlich auf Art Canters, der sich die Wangen hielt und stoßweise schluchzte. Von seiner anfänglichen Arroganz war nichts mehr zu sehen oder zu hören. Er war nur noch ein entnervtes Wrack.

      »Ich hoffe, daß diese kleine Lektion gereicht hat«, sagte Rander, »und jetzt möchte ich Einzelheiten wissen, Canters. Wer ist May?«

      »May? Sie ist mit mir befreundet.«

      »Wie lautet ihr voller Name und wo wohnt sie?«

      »May Flatters heißt sie … Sie wohnt über dem italienischen Café im Osten der Stadt … Was hat sie …«

      »Halten Sie den Mund«, herrschte Rander den weinerlichen, jungen Mann an, »seit wann spritzen Sie sich das verdammte Gift?«

      »Ich … ich …«

      »Das war mir nicht erschöpfend genug.«

      »May hat mich an das Zeug gebracht«, stammelte er schluchzend, »sie hat mich verführt!«

      »Du lieber Himmel, welche Töne«, sagte Rander verächtlich, »und May dürfte ihrerseits mit einem gewissen Butch Stadium bekannt sein, wie?«

      »Nein, nein …, den kenne ich gar nicht.«

      »Mit wem ist May befreundet? Antworten Sie schnell, wenn Sie nicht noch einmal geohrfeigt werden wollen. Mir ist der Geduldsfaden endgültig gerissen.«

      »Ich lernte sie bei Vic Henders kennen.«

      »Meinen Sie Henders, den Bühnenmaler?«

      »Ja, ich verkehrte dort eine Zeitlang.«

      »Warum erklärte sich ihre Schwester bereit, das Gift für Sie zu besorgen?«

      »Ich war krank, hatte einen Nervenzusammenbruch.«

      »Danach sehen Sie auch aus, Canters. Sie sind ein verdammter Schlappschwanz, der sich nur zu gern hängen läßt, wie? Nun hören Sie genau zu, in Zukunft wird Ihre Schwester nicht mehr auf Tour geschickt, haben Sie mich verstanden?«

      »Weiß Bellgon bereits davon?«

      Art Canters hatte diese Frage in einem fast furchtsamen Ton gestellt.

      »Noch nicht, Canters, ich hoffe, wir brauchen es ihm nicht zu sagen! Eine andere Frage, wie oft waren Sie in Battles-Billardsaal?«

      »Nur ein paarmal, dort war es mir zu ordinär.«

      »Und ihre Schwester?«

      »Die geht öfter dorthin.«

      »Mit wem trifft sie sich dort?«

      »Sie hat ’nen Freund …«

      »Das ist anzunehmen, aber wie heißt der Bursche?«

      »Es ist ein Freund von Henders. Er nennt sich Larry Lingate.«

      »Und wo kann ich den Burschen finden? Suchen Sie ja nicht nach einer Ausrede, sonst werde

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