Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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sehen.«

      Parker nickte, als könnte er das verstehen. Innerlich schaltete er aber sofort um.

      »Miss Canters, ich würde mich gern mit Ihnen unterhalten«, sagte Parker deshalb freundlich.

      »Mit mir?« fragte sie erstaunt zurück.

      »Ich bin Josuah Parker«, stellte er sich vor, »ich denke, ich habe Ihnen einige Dinge zu sagen, die für Sie von größter Wichtigkeit sind.«

      »Nun gut, kommen Sie mit nach oben«, entgegnete Helen Canters in einem etwas mißtrauischen Ton.

      Der Butler folgte ihr über die hölzerne Treppe nach oben.

      »Nun?« fragte sie. Sie war in der nett eingerichteten Diele stehengeblieben, wies aber höflich auf einen Stuhl.

      »Wir haben einen gemeinsamen Bekannten, Miss Canters«, begann Parker rundheraus, »er heißt Mike Ledgers und dürfte sich zur Zeit im Leichenschauhaus befinden.«

      Diese Feststellung schlug bei ihr wie eine Bombe ein. Ihr Gesicht wurde bleich wie eine frisch gekalkte Wand.

      »Mike Ledgers?« fragte sie leise zurück und leckte sich die trocken gewordenen Lippen.

      »Wenn mich nicht alles täuscht, besuchten Sie ihn kurz vor seiner Ermordung in einer kleinen, recht schäbigen Pension, Miss Canters.«

      »Woher … wissen Sie das?« wollte sie wissen.

      »Ich war in der glücklichen Lage, Sie beobachten zu können«, redete Parker weiter, »eine gewisse May hatte Sie zu Ledgers geschickt, nicht wahr?«

      »Wer sind Sie eigentlich?« wollte Helen Canters wissen. Sie hatte sich etwas gefaßt. Ihre Stimme hatte an Sicherheit gewonnen.

      »Ich kläre in Zusammenarbeit mit einem gewissen Mister Rander den Mordfall Ledgers und Tornby auf«, sagte Parker, sie scharf beobachtend. Und richtig, bei der Nennung des Namen Tornby verengten sich ihre Augen. Sie kannte auch diesen Rauschgifthändler.

      »Ich möchte nicht direkt behaupten, daß Sie an der Ermordung von Ledgers und Tornby beteiligt gewesen waren, aber Sie müssen zugeben, Miss Canters, daß Sie der Polizei recht aufschlußreiche Informationen vorenthalten haben.«

      »Die Polizei war doch noch gar nicht hier«, sagte sie, »wer sind Sie?«

      »Haben Sie nicht doch eine Ahnung, wer Ledgers und Tornby ermordet haben könnte?«

      Parker ignorierte ihre Frage, die sie aber bereits wieder vergessen hatte. Sie war viel zu sehr erschreckt worden.

      »Ich weiß nichts davon«, antwortete sie. »Ich habe damit nichts zu tun, glauben Sie mir …!«

      »Könnte May, Ihre Freundin, nicht mit einer besseren Auskunft dienen?«

      »May?«

      »Wo kann ich sie finden?«

      »Sie wohnt über dem »Italienischen Café‹, Mister Parker«, erwiderte sie, prompt ihm in die Falle gehend.

      »Wo ist das genau?« erkundigte der Butler sich und bekam wiederum umgehend die Antwort.

      »Und wie könnte Vic Henders zu dieser Sache stehen?« fragte Parker ungerührt weiter. Er hatte Helen Canters eingeschüchtert. Sie hatte die Übersicht verloren und antwortete willenlos, als sei sie von dem Butler hypnotisiert worden.

      Er bekam seine Antwort. Sie dachte nicht daran, Ausflüchte zu machen. Helen Canters hatte es mit der Angst zu tun bekommen.

      »Wo kann ich zum Beispiel Butch Stadium finden?« schoß er seine nächste Frage ab.

      »Da müssen Sie schon meinen Bruder fragen, ich hatte kaum Kontakt zu ihm.«

      »Nun gut, gehen wir noch einmal nach unten«, sagte Parker, »ich muß Ihren Bruder unbedingt sprechen. Irgendwie muß er doch wach zu bekommen sein.«

      Parker hatte während seiner letzten Worte zur Tür hinübergehorcht. Als er jetzt ein Geräusch hörte, drehte er sich um und lief zur Tür. Er riß sie auf und sah auf der Treppe einen Mann, der nach unten flüchtete.

      »Stehenbleiben!« rief Parker.

      Aber der junge Mann, der Lauscher an der Tür, dachte nicht daran, Parkers Wünschen nachzukommen.

      Aber der Butler wußte sich zu helfen. Er nahm seinen Universal-Regenschirm wie einen Wurfspeer in die Hand und schleuderte ihn dem jungen Mann nach. Parker hatte wieder einmal sehr gut gezielt.

      Der improvisierte Wurfspeer fuhr dem jungen Mann genau zwischen die Beine. Er stolperte und schlug der Länge nach zu Boden. Parker war im Handumdrehen unten und zog den jungen Mann hoch.

      »Art Canters – wenn ich nicht sehr irre«, sagte er, »ich denke, Sie werden mir sehr viel zu sagen haben!«

      Art Canters – um ihn handelte es sich wirklich – versuchte freizukommen, aber der Griff des Butlers war zu fest. Als Canters nach dem Butler treten wollte, handelte er sich ein paar Maulschellen ein, die nicht von schlechten Eltern waren.

      Der Butler brachte den jungen Mann zurück in die Erdgeschoßwohnung und nickte Helen zu, damit sie die Tür schloß. Art Canters zog einen trotzigen Mund und ließ sich in einen Sessel fallen. Er rieb sich die schmerzenden Stellen im Gesicht.

      »Zur Sache jetzt«, begann Parker sein Verhör, »nehmen Sie zur Kenntnis, Art Canters, daß ich Sie gnadenlos der Polizei ausliefern werde, falls Sie lügen wollen. Und noch etwas, was Sie wahrscheinlich noch tiefer treffen wird. Ich werde dann dafür sorgen, daß Sie in eine Entziehungsanstalt eingewiesen werden. Was das für Sie bedeutet, brauche ich ja wohl nicht zu schildern. Also, ich will wissen, wo sich Mister Mike Rander aufhält. Ich gebe Ihnen genau eine Minute Zeit. Bis dahin müssen Sie sich entschieden haben!«

      *

      Benny Lagarda, die rechte Hand des inzwischen toten Molster, wußte genau, was die Stunde geschlagen hatte.

      Nach dem Feuergefecht und dem vergeblichen Versuch, Butler Parker zu stoppen, witterte er seine große Chance. Bisher hatte er immer nur im Schatten von Molster gestanden. Nun war das aber anders geworden.

      »Los, wir verschwinden erst mal von hier«, sagte Lagarda zu den beiden Leibwächtern, »gleich wird die Polizei hier auftauchen und dumme Fragen stellen.«

      Die beiden recht hirnlosen Gangster ordneten sich ihm ohne weiteres unter. Sie waren ja so froh, daß sie nur zu tun brauchten, was andere sagten.

      »Wartet drüben in der Gasse mit dem Wagen auf mich«, sagte Lagarda weiter, »ich komme sofort nach. Ich muß noch mal nach oben in Molsters Wohnung.«

      Als die rechte Hand Molsters wußte er um einige Geheimnisse, die dieser Wohnraum barg. Lagarda löste die Sperre, die am Boden hinter der Leiste angebracht war, und kniete nieder.

      Er brauchte nur noch einen Drehbleistift in eine kaum sichtbare Öffnung zu stoßen und schon schwang eine elektrisch gesicherte Tür auf, die unauffällig in die Vertäfelung eingeschnitten worden war. Lagarda richtete sich auf.

      Er hatte das typische

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