Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western. Mark Belcher William

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Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western - Mark Belcher William Wyatt Earp Box

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Keaton den Kopf herum und zischte den Kentucky-Mann an: »Was paßt dir nicht daran?«

      »Weshalb fragst du mich?« wich der schmalschultrige und schmalbrüstige Bursche aus. »Frag doch auch Rob einmal.«

      »Ich habe d i c h gefragt!«

      »Well, dann muß ich dir sagen, daß es ein feiner Plan ist.«

      Keaton sah ihn mit schräggelegtem Kopf mißtauisch an. »Was soll das? Es paßt dir doch wieder irgend etwas nicht.«

      »Irgend etwas?« McNally feixte, »Nichts paßt mir, Keaton, überhaupt nichts!«

      Keaton haßte es, wenn »seine Leute« ihn beim Namen nannten. Er wollte der Boß sein. Und nur weil er immer etwas Besonderes hatte sein wollen, war er in Wirklichkeit nie etwas geworden. Aber das wußte er nicht. Er hatte den beiden bereits zum viertenmal gesagt, wie sich alles unten in der Stadt abspielen würde. Sie hatten dazu geschwiegen. Und Keaton hatte das für eine Zustimmung gehalten. Nun hatte er ihnen noch einmal den ganzen Ablauf des geplanten Unternehmens geschildert. Schließlich handelte es sich um den ersten großen »Job« der drei Verbrecher. Einen Banküberfall hatten sie bisher noch nicht riskiert. Und er würde ihnen unter gewöhnlichen Umständen auch nie gelingen, hatte ihnen der »Fachmann« Peacemaker erklärt. Nur so…

      So…, das hieß, wenn Rory Keaton in Atlantic-City als der berühmte Marshal Wyatt Earp auftrat.

      Was das alles zu bedeuten hatte, begriff weder McNally noch Piggers.

      Keaton hatte die Ansicht heimlich genährt, daß er das seinen Begleitern gar nicht so genau zu erklären brauchte. Aber nun mußte er einsehen, daß er zumindest an McNally so nicht vorbeikam. Er brauchte den Mann unbedingt für die Sprengung. Der Kentucky-Mann war früher lange Jahre bei einer Sprengabteilung gewesen, die in den Felsenbergen den glatten Verlauf der Verlegung des Schienenstrangs zu besorgen hatte. Er brauchte diesen McNally also notwendiger als alles andere. Und er sah in dessen mondbleichem Gesicht jetzt die stumme Frage.

      Keaton rückte sich im Sattel zurecht und sog an der Zigarre, die ihm übrigens absolut nicht schmeckte.

      »Well, ich wollte euch nicht unnötig mit diesem Dingen behängen, weil sie euch eigentlich gar nicht betreffen. Also, ich bin in der Stadt. Um zwölf Uhr werde ich zufällig in der Schenke sitzen und einen Whisky zu mir nehmen…«

      McNally seufzte und meinte sanft:

      »Ich will dich nicht schon wieder unterbrechen, Keaton, aber ich habe gehört, daß Wyatt Earp überhaupt keinen Alkohol trinkt.«

      »Wer weiß das schon? Kein Mensch. Peacemaker hat mir geschworen, daß der Marshal nie hier in der Gegend gewesen ist.«

      »Aber so etwas spricht sich doch herum«, fand McNally. »Schließlich ist der Mann bekannt wie ein bunter Hund.«

      »Yeah«, grinste Keaton, und über sein breitflächiges Gesicht konnte man trotz der Dunkelheit ein Grinsen kriechen sehen. »Er ist bekannt, und genau das ist es, was ich brauche. Jeder kennt seinen Namen. Das ist es – nichts weiter.«

      »Solange es nur bei dem Namen bleibt, ist es ja gut. Aber laß doch einen Sheriff, ausgerechnet den Sheriff von Atlantic-City, den Marshal kennen, per Zufall nur…«

      »Er kennt ihn nicht«, gab der Bandit nicht ohne einen heimlichen Triumph in der Stimme von sich. »Der Sheriff von Atlantic-City heißt Jonny Soren, ist sechsundvierzig Jahre alt und war bis vor einem Jahr in Gilburry oben im nördlichen Montana. Er ist nie weiter südlich gekommen…«

      »Sagt Peacemaker«, unterbrach ihn McNally.

      »Yeah, sagt Peacemaker«, gab Keaton bissig zurück, »und Peacemaker weiß es. Er muß es sogar wissen.«

      »Well«, schnarrte McNally und drehte sich in der bereits beschriebenen Weise eine neue Zigarette, setzte sie in Brand und fragte, während er der Kopf auf die Seite legte: »Und weshalb hast du es dir in den Kopf gesetzt, hier als Wyatt Earp aufzutreten?«

      Das war Rory Josuah Keatons großer Augenblick. Er hatte ihn sich eigentlich für einen späteren Zeitpunkt aufheben wollen.

      »Well, dann muß ich es euch also jetzt schon sagen. Peacemaker hat in Santa Fé, in Wichita, in Dodge und in zahlreichen anderen Städten erlebt, daß der Name des Missouriers Wunder wirkt.«

      »Und dieses Wunder willst du nach Atlantic-City bringen«, unterbrach ihn McNally unbeeindruckt.

      »Yeah, das will ich. Ich werde nicht sagen, daß ich Wyatt Earp bin. Das wird Piggers besorgen, wenn er in den Saloon stürzt. Mein Meisterschuß wird bewirken, daß einer der gestohlenen Geldsäcke zurückbleibt.«

      Piggers hustete. »He, wenn du mich nun triffst?«

      McNally gab die Antwort für den Boß.

      »Das ist nicht zu befürchten, Rob. Keaton trifft schon auf sieben Yards keinen Ziegenbock mehr; da wird er dich Hammel auf eine Distanz von wenigstens fünfzehn Yards kaum noch treffen können.«

      »Wenn aber doch…?« fragte Piggers mit verzerrtem Gesicht.

      Keaton hatte den Spott des Kentucky-Manns geflissentlich überhört. »Ich werde die Kugel in eine völlig andere Richtung jagen, du Dummkopf!« rief er seinem tatsächlich mehr als dürftig mit geistigen Gütern gesegneten Kumpan zu. Es war schwer für Keaton mit den beiden. Piggers war nahezu strohdumm – und McNally war ausgesprochen gerissen.

      Aber er brauchte sie beide. Nur mit ihnen zusammen konnte er seinen großen Plan umsetzen.

      »Weiter!« mahnte ihn Kid, »du hast uns doch nicht erklärt, was der ganze Zauber mit Wyatt Earp soll.«

      »Für die Leute ist Wyatt Earp in der Stadt, versteht ihr. Das wird eine Sensation für das Nest sein. Der Marshal von Dodge ist da, und schon hat er eine großartige Tat vollbracht. Er hat einem Banditen einen Geldsack aus der Hand geschossen.«

      »Für diesen Fall empfehle ich dir, Rob vorsichtshalber einen Schmerzensschrei von dir zu geben!« spottete Kid.

      Rob spürte den Hohn nicht. »Yeah, ich werde es mir merken. Es wirkt dann echter.«

      »Und wenn der Boß dich ganz zufällig doch treffen sollte, dann brauchst du nicht an den Schrei zu denken, er kommt dann ganz von selbst.«

      Das reichte Keaton. Er wandte das Gesicht wieder dem Kentucky-Mann zu.

      »Hör zu, Kid. Du kannst aussteigen, ich habe es dir schon gesagt.«

      Piggers drängte sein Pferd heran. Und in seiner Linken blinkte ein langes Messer.

      »Yeah, das kann er, Boß!« röhrte er heiser.

      »Halt’s Maul!« fauchte Keaton ihn an. »Wir haben jetzt keine Zeit mehr zu verlieren, Kid, du weiß Bescheid: Das Sägerwerk liegt am Ende der

      Mainstreet. Es muß eine sichere Sache werden. Wie immer.«

      »Wie immer«, wiederholte Mc-Nally.

      »Yeah, und dann treffen wir uns wieder hier auf dem Hügel.«

      »Feiner Platz«, fand der Kentucky-Mann, »da können uns die Leute,

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