Dr. Norden Staffel 3 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Norden Staffel 3 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden

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      »Ach, Teresa, du bist schon hier?«

      »Ich hoffe, ich bin nicht zu früh«, entschuldigte sie sich schnell mit Blick auf die Kundschaft und drückte ihm links und rechts einen Kuss auf die Wange. »Aber ich hab nachher noch einen dringenden Geschäftstermin. Deshalb dachte ich, ich schau jetzt schon vorbei.«

      »Gar kein Problem. Du kennst doch unsere Freunde, die Nordens?« Bernhard deutete auf Fee und Daniel.

      »Natürlich.« Lächelnd begrüßte Tessa das befreundete Ehepaar und küsste dann auch ihre Mutter auf beide Wangen. »Hallo, Mama.« Keinem blieb verborgen, dass diese Begrüßung wesentlich steifer ausfiel.

      Um einer peinlichen Situation vorzubeugen, wandte sich Fee interessiert an die junge Frau.

      »Schön, Sie zu sehen, Teresa. Ihre Mutter hat uns erzählt, dass Sie Ihr Studium der Tourismuswirtschaft erfolgreich abgeschlossen haben.«

      Teresa nickte.

      »Vor einem halben Jahr schon. Seitdem arbeite ich als Tourismusmanagerin im Vertrieb und Marketing eines Reiseunternehmens«, erklärte sie bereitwillig und mit deutlichem Stolz in der Stimme.

      Niemand bemerkte, wie sich Charlottes Miene mehr und mehr verdunkelte. Alle Aufmerksamkeit richtete sich auf die zielstrebige junge Frau.

      »Interessant. Was machen Sie denn da genau?« Daniel Norden hatte keine Vorstellung von diesem Berufsfeld, und Teresa gab nur zu gern Auskunft.

      »Ich bin von der Organisation bis zur Durchführung und Kontrolle von Vertriebsmaßnahmen zuständig«, erläuterte sie, während ihr Vater mit stolzgeschwellter Brust neben ihr stand. »Das klassische Beispiel ist der Katalog, der zweimal im Jahr produziert wird. Für die Produktion fahre ich mehrmals im Jahr auf sogenannte Informationsreisen. Dabei untersuche ich angebotene Hotels, Kreuzfahrtschiffe oder Appartements und Ferienwohnungen.«

      »Ein Traumjob!«, schwärmte Fee. »Vielleicht sollte ich vom Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie doch zur Tourismusmanagerin umschwenken.«

      Bernhard lachte.

      »Das, was nach Urlaub und Erholung in der Sonne klingt, ist dummerweise harte Arbeit«, gab er zu bedenken, und Teresa nickte.

      Sie stand immer noch neben dem Schreibtisch ihrer Mutter, die gar nicht daran dachte, sich an der Unterhaltung zu beteiligen. Mit verschlossener Miene saß Charlotte am Schreibtisch, die Arme vor dem Oberkörper verschränkt, und starrte vor sich hin.

      »Meine Aufgaben liegen beispielsweise in der Qualitätssicherung oder aber der Organisation von Fotoshootings für den neuen Katalog. Neben allem Stress komme ich dabei aber auch in Kontakt mit vielen verschiedenen Menschen und muss mich in vielen Regionen und Sprachen zurechtfinden. Das reizt mich an meiner Arbeit besonders.«

      »Das klingt ja auch wirklich sehr interessant«, bestätigte Fee und nippte an ihrem Glas Wasser, das Bernhard, zuvorkommend, wie er war, inzwischen ungefragt serviert hatte. »Dieses Reise-Gen scheint in der Familie zu liegen.«

      Diesen Verdacht konnte Bernhard nur bestätigen.

      »Schon Charlottes Vater war ein Pionier in Sachen Reisen. Als einer der ersten überhaupt ist er mit dem Motorrad um die Welt gefahren. Das war wirklich ein toller Typ!«

      »Ganz im Gegensatz zu mir, meinst du wohl?«, entfuhr es Charlotte in diesem Moment. Die ganze Zeit hatte sie sich nicht am Gespräch beteiligt, und ihr Kommentar kam so überraschend, dass alle Köpfe zu ihr herumfuhren.

      Unwillig schnalzte Teresa mit der Zunge.

      »Nein, meine ich nicht«, erwiderte sie betont sanft. »Das, was ich kann, hab ich unter anderem von dir gelernt. Schon vergessen? Und ich bin stolz darauf, die Familientradition fortzusetzen. Mein Chef ist jedenfalls ganz begeistert von mir.« Ihr stolzes Lächeln bestätigte ihre Worte.

      Doch ihre Mutter hatte einen anderen Eindruck.

      »Wenn dir wirklich was an Tradition liegen würde, würdest du das Reisebüro hier übernehmen«, gab Charlotte unerwartet schroff zurück.

      Bernhard, der seine Frau und den Grund der Diskussion mehr als genau kannte, mischte sich an dieser Stelle ein.

      »Bitte lass es gut sein, Charly. Nicht heute«, bat er sie inständig.

      Doch Charlotte schien ihn gar nicht zu hören.

      »Wirklich schade, dass meine Kunden keine Millionen haben, um exklusive Weltreisen zu buchen«, steigerte sie sich unversehens in die alte, bekannte Wut hinein. Dabei schien sie völlig vergessen zu haben, dass Daniel und Fee auch noch da waren.

      Im Gegensatz zu seiner Frau entgingen Bernhard die betroffenen Mienen der gemeinsamen Freunde nicht. Fieberhaft dachte er darüber nach, wie er die Situation entschärfen konnte. Schließlich legte er sanft, aber bestimmt die Hand auf Teresas Arm und lächelte sie freundlich an.

      »Wirklich schön, dass du gekommen bist.«

      Sie verstand seine Absicht, lächelte friedfertig und beugte sich über die Thailand-Unterlagen, die Charlotte schon am Nachmittag für Daniel und Fee Norden vorbereitet hatte.

      »Da hast du ja eine richtig tolle Reise zusammengestellt«, versuchte sie, ihre Mutter friedlich zu stimmen.

      Vergeblich, wie sich gleich darauf herausstellen sollte.

      »Aber nicht schön genug für dich!«, ließ Charlottes Kommentar nicht lange auf sich warten. »Dafür leben dein Vater und ich ganz gut davon.« Sie war so aufgebracht und voller Minderwertigkeitsgefühle, dass sie das Arztehepaar völlig vergessen hatte.

      Langsam verlor Teresa die Geduld. Während sich Fee und Daniel am liebsten unsichtbar gemacht hätten, stemmte sie die Hände in die Hüften und starrte ihre Mutter an.

      »Kann ich eigentlich kein einziges Wort sagen, ohne dass du dich persönlich angegriffen fühlst?«, fauchte sie wütend, enttäuscht und verletzt.

      Zum Leidwesen ihres Mannes dachte Charlotte nicht daran, klein beizugeben.

      »Du bist doch nur gekommen, um dich über mich lustig zu machen«, griff sie ihre Tochter so zornig an, dass sich Bernhard genötigt fühlte, sich schützend vor Teresa zu stellen.

      »Entschuldige, wenn ich das jetzt sagen muss. Aber ich finde, dass du schon sehr empfindlich bist.« Seine Stimme war freundlich, trotzdem schäumte Charlotte vor Wut.

      »Natürlich bist du auf ihrer Seite!«, rief sie und schlug mit den Handflächen auf den Tisch. »War ja klar! Ach, lasst mich doch alle in Ruhe!« Charlotte zitterte am ganzen Körper, als sie sich an Teresa wandte. »Und du verschwindest jetzt am besten hier!«

      Fassungslos starrte die junge Frau ihre Mutter an.

      »Das ist ja wohl die absolute Höhe!« Ihre Stimme überschlug sich, und sie drehte sich abrupt um, um aus dem Reisebüro zu stürmen.

      Und auch Bernhard konnte es nicht fassen. Er schickte seiner Frau einen entsetzten Blick, ehe er sich einen Ruck gab und Teresa nachlief.

      »Bitte nicht! Bleib hier!« Bevor sie die Tür öffnen konnte, griff er nach ihrem Arm.

      Doch

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