Expedition Antarctica. Evelyne Binsack
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Ihr schmutziges Gelächter gab mir den Rest. So eine Niedertracht. Nein, jetzt bloß nicht schon wieder Selbstmitleid. Wäre ich etwas besser drauf gewesen, hätte ich vielleicht gesagt: »So spricht man nicht mit einer Dame.« Aber so, wie es mir ging, forderte ich die Welt heraus, mich zum Opfer zu machen. Am nächsten Tag folgte ein dritter Tiefschlag. Diesmal aus dem Kreis meiner Freunde.
Stefan Pfander, mit dem ich nach der Everest-Besteigung mit unserer Dia-Show durch die Schweiz tourte, sollte auch für Antarctica zuständig sein. Unsere Zusammenarbeit hatten wir wie immer zuvor per Handschlag besiegelt. Wir waren einander durch Vertrauen verbunden. Wegen Missverständnissen war das Vertrauen unversehens weg. Ich kehrte sofort nach Hause zurück, um das Backoffice zur Verwaltung sowie zur Betreuung der Sponsoren und der Medien neu aufzubauen. Das war nicht vorgesehen.
Da meine Administration kein öffentliches Interesse erweckt, wollte ich meinen Abstecher in die Schweiz nicht unnötig bekannt machen. Aber bedrängt von den Medien, stellte ich mich den Interviews, obwohl es nichts zu berichten gab. Und böse Zungen meinten: Die Everest-Besteigerin hat schlappgemacht bei Wind und Wetter in Europa. Was hat die am Südpol verloren? Mit mildem Lächeln redete man mir zu: »Liebe Evelyne, überschätze dich nicht. Bleib lieber zu Hause, das ist besser für dich.« Aber ich dachte nicht daran, aufzugeben. Jeder Zweifel an meiner Entschlossenheit spornte mich erst recht zum Weitermachen an.
Über Feinde
Mit Feinden pflege ich meinen eigenen Umgang. Ob es der Berg ist, ein Tier oder ein Mensch. ich bin überzeugt: Feinde sind unvermeidbar – und unverzichtbar, als Gegner, Rivalen und Spiegel der eigenen Schwächen. Es ist eine gute Fähigkeit, dem Feind Gehör zu schenken. Er ist ja in den gleichen Strukturen verfangen, von den gleichen Emotionen getrieben. In seinem Gesicht sehe ich meine eigene Fratze. Unwissentlich und unwillentlich gibt er manches preis, das sich nutzen lässt.
Deshalb liegt mir daran, meinen Feind am Leben zu halten. Ich brauche ihn für den Wettkampf. Ohne ihn und die Zuwendung, die er mir schenkt, kann ich nicht gewinnen. Als Zeichen für diese Wertschätzung darf ich ihm sogar Ehre antun. Wie jeder Schweizer Schwinger im Ring, der seinem unterlegenen Rivalen das Sägemehl vom Rücken klopft, und wie jeder Sportler, der seinem Bezwinger für seinen Sieg die Hand reicht, zolle ich meinen Feinden Respekt. Ich sehe sie eher als Gegner, die mich nicht vernichten, sondern mir zu meiner wahren Größe verhelfen. Je stärker der Feind, umso würdiger fordert er mich heraus, aus meinen Fehlern und seiner Stärke zu lernen. So gesehen ist der christliche Anspruch »Liebe deine Feinde« gar nicht so selbstlos. Wenn die Bibel empfiehlt, die andere Wange auch noch hinzuhalten, steckt dahinter die Erfahrung, dass der Schmerz und die Demütigung die Energie erzeugen, um über den Gegner und sich selbst hinauszuwachsen.
Bilanz: In den gut anderthalb Monaten war ich gemäß Karte bis Porto 2406 Kilometer und weit über 25 600 Höhenmeter geradelt. Auf dem 41. Grad nördlicher Breite war meine europäische Reise zu Ende gegangen. Auf dem gleichen 41. Grad sollte sie im amerikanischen Salt Lake City ihre Fortsetzung finden.
AUF NACH SÜDEN
Von Salt Lake City nach Peru
7. November 2006 bis 24. Mai 2007
14 500 Kilometer
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