Authentisch sein!. Osho

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Authentisch sein! - Osho Edition Osho

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ihre eigenen Wege, um die tiefsten Tiefen deines Seins zu erreichen.

      Sei zuerst erfüllt mit Liebe, dann kommt das Geben von allein. Und dann wirst du die große Überraschung erleben: Indem du gibst, empfängst du – aus unbekannten Quellen, unbekannten Richtungen, von unbekannten Menschen, von Bäumen, Flüssen, Bergen. Aus allen Ecken und Enden der Existenz beginnt Liebe zu dir hinzuströmen. Und je mehr du gibst, desto mehr bekommst du. Das Leben wird zu einem einzigen Tanz der Liebe.

      Für mich ist dies der Zustand der Erleuchtung – reine Liebe. Es gibt keinen Gott außer der reinen Liebe.

       Was heißt es, mich selbst zu lieben?

      Sich selbst zu lieben darf nicht der Anfang sein, denn du weißt noch gar nicht, wer du bist. Wen willst du da lieben? Wenn du damit anfängst, dich selbst zu lieben, wirst du nur dein Ego lieben – das nicht dein Selbst ist, das deine falsche Persönlichkeit ist. Fast jeder liebt seine Persönlichkeit; jeder liebt sein Ego. Noch die hässlichste Frau wird sich geschmeichelt fühlen, wenn man zu ihr sagt: „Wie schön du bist!“

      Ich habe gehört: Zwei alte Männer treffen sich an einer Straßenecke.

      „Wo hast du nur die letzten Wochen gesteckt?“, fragt der erste.

      „Im Gefängnis“, sagt der zweite.

      „Im Gefängnis? Warum das?“, fragt der erste.

      Der zweite Alte erwidert: „Na ja, vor etwa acht Wochen stand ich hier an dieser Ecke, und da kam diese hübsche junge Frau mit einem Polizisten angerannt und rief: ‚Da steht er, der Mann! Der war‘s, der ist über mich hergefallen!‘ Und ob du‘s glaubst oder nicht: Ich war so geschmeichelt, dass ich es sofort zugegeben habe!“

      Ihr habt schon so Manchem zugestimmt, obwohl nichts davon wahr war … Die Leute sagen, wie liebevoll du bist, wie aufrichtig und wahrheitsliebend, wie schön und wie ehrlich – und du widersprichst nie. Aber das ist nicht die Liebe, von der ich immer spreche. Ja, ich möchte, dass du dich liebst. Denn solange du dich selbst nicht liebst, kannst du auch keinen anderen lieben. Du weißt nicht, was Liebe ist, solange du dich nicht selbst liebst. Doch bevor du dich selbst lieben kannst, musst du dich selbst erkennen. Genau darum ist Liebe zweitrangig und Meditation vorrangig.

      Und das Wunder ist: Wenn du meditierst und nach und nach dein Ego und deine Persönlichkeit hinter dir lässt und dein wahres Selbst erkennst, stellt sich die Liebe von selbst ein. Du brauchst überhaupt nichts dafür zu tun, es ist ein spontanes Aufblühen. Aber sie blüht nur in einem bestimmten Klima, und dieses Klima nenne ich Meditation. In diesem Klima der Stille – ohne Verstand, innerlich ungestört, in absoluter Klarheit, Friedlichkeit und Stille – wirst du plötzlich erkennen, dass sich in deinem Innern tausende von Blüten geöffnet haben … und ihr Duft heißt Liebe.

      Die Natur will es so, dass du dich zuerst selbstliebst. Das wird deine erste Begegnung sein. Erst wirst du den Duft wahrnehmen, der in deinem eigenen Innern aufsteigt – und das Licht, das in deinem Innern aufgegangen ist, und die Seligkeit, mit der du überschüttet wirst. Dann wird das Lieben zu deiner Natur werden; dann wirst du viele lieben; dann wirst du alle lieben.

      Tatsächlich ist alles, was wir in unserer Unwissenheit erfahren, eine Beziehung; und alles, was wir in unserer Bewusstheit erfahren, ist keine Beziehung mehr. Es ist nicht so, dass ich euch liebe; vielmehr bin ich Liebe. Und ihr müsst diesen Unterschied verstehen … Wenn du sagst: „Ich liebe dich!“ – was ist dann mit allen anderen? Was ist dann mit der ganzen Schöpfung? Je enger du deine Liebe absteckst, desto eingeschlossener ist sie. Dann sind ihre Flügel gestutzt und sie kann nicht an der Sonne vorbei in den Himmel fliegen. Sie hat keine Freiheit; sie sitzt in einem goldenen Käfig. Der Käfig ist zwar schön, aber der Vogel, der im Käfig eingesperrt ist, ist nicht mehr derselbe wie der, der mit ausbreiteten Flügeln am Himmel fliegt.

      Liebe darf nicht zu so einer Beziehung werden, nicht zu einer Einengung, sondern muss zu einer Ausdehnung werden. Liebe muss zu deiner innersten Eigenschaft werden, zu deinem innersten Charakter, zu deinem eigentlichen Sein, deiner Ausstrahlung. So, wie die Sonne ihr Licht nicht für eine bestimmte Person ausstrahlt, sondern unadressiert, so strahlt Meditation Liebe aus – unadressiert. Natürlich, anfangs spürt man sie in sich selbst, für sich selbst, und dann beginnt sie, nach allen Seiten auszustrahlen. Danach liebst du nicht nur Menschen, sondern auch Bäume, du liebst Vögel – du liebst ganz einfach, du bist Liebe.

      Du fragst mich: Was heißt es, mich selbst zu lieben? Es heißt: Meditiere. Es heißt: Sei du selbst. Und zum Lohn wird dir die Natur Liebe bescheren.

      Nur darfst du nicht auf die Priester hören: Das sind die Feinde der Liebe. Sie haben alle Welt gelehrt, sich selbst und die Welt zu hassen. Entweder haben sie euch gepredigt, dass ihr aus Sünde gezeugt wurdet oder dass ihr in diesem Leben zu leiden habt – aufgrund eurer Missetaten im vergangenen Leben. Aber keine Religion heißt dieses Leben mit Freude und Jubel willkommen – als Geschenk, als Belohnung, die dir nicht zusteht, auf die du keinerlei Anspruch hast, die du nicht verdient hast. Deswegen meide die Priester. Sie haben dich Lebensverneinung gelehrt. Und mir geht es hier darum, die Lebensbejahung wiederzubringen. Deswegen sage ich: Liebe dich selbst, lass nicht gelten, dass du ein Sünder bist! Wie kannst du dich selbst akzeptieren, wenn du dich für einen Sünder hältst? Wie kannst du dich lieben, wenn du meinst, voller Schuld zu sein, nichts als ein Berg von Untaten aus Millionen von Leben? Dann kannst du dich nur hassen. Und genau das haben die Priester von euch gefordert: „Kehrt euch ab vom Leben, hasst das Leben, hasst das Vergnügen, hasst alles und opfert alles – wenn ihr ins Paradies eingehen wollt!“ Niemand ist je aus dem Paradies zurückgekommen, also fehlt es an Beweisen, dass es tatsächlich irgendwo ein Paradies gibt. Es sind alles nur sinnlose Anstrengungen, die noch nie etwas gebracht haben.

      Der alte Pfarrer warnt seine Gemeinde vor den Schrecken der Sünde: „Die Sünde“, sagt er, „ist wie ein großer Hund. Da gibt es den großen Hund des Stolzes und den großen Hund des Neides und den großen Hund der Habgier und nicht zuletzt den großen Hund namens Sex. Und ihr müsst all diese großen Hunde töten, bevor sie euch töten, und daran hindern in den Himmel zu kommen. Und das kann man schaffen! Ich weiß es, weil ich das selbst in all den Jahren geschafft habe. Ich habe den großen Hund des Neides, den großen Hund des Stolzes, den großen Hund der Habgier getötet. Und jawohl, meine Kinder, ich habe auch den großen Hund namens Sex getötet!“

      „Hochwürden“, krächzt da eine Stimme aus den hinteren Kirchbänken, „sind Sie sicher, dass der letzte Hund nicht eines natürlichen Todes gestorben ist?“

      Du kannst die Natur nicht ändern. Wenn du einfach natürlich leben kannst, geschieht die Transformation. Wenn es soweit ist, verschwindet der Sex – nicht aber aufgrund deiner Anstrengungen. Die führen nur dazu, dass der Sex sich an dich klammert. Je mehr man ihn unterdrückt, desto mehr behauptet er sich. Je mehr man ihn lebt, desto größer die Wahrscheinlichkeit, ihn hinter sich zu lassen.

      Ein altes Ehepaar sitzt eines abends zuhause und lauscht dem Wunderheiler im Radio.

      „Wie gesagt, Leute“, beginnt er, „Gott will euch alle heilen. Ihr braucht dazu nichts weiter zu tun als die eine Hand auf das Radio und die andere Hand auf den kranken Körperteil zu legen. Die alte Frau steht auf, schlurft rüber zum Radio und legt ihre Hand auf ihre arthritische Hüfte. Dann legt der alte Mann die eine Hand aufs Radio und die andere auf seinen Hosenschlitz.

      Seine Frau wirft ihm einen verächtlichen Blick zu und sagt: „Idiot! Der Mann hat gesagt, er wolle die Kranken heilen und nicht die Toten auferwecken!“

      Lebe natürlich. Lebe friedlich.

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