Lauert. Блейк Пирс
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Riley, Crivaro und Quayle stiegen in einen Polizeiwagen, der mit „Raffel County Sheriff“ beschriftet war.
Als er den Parkplatz verließ, grummelte Quayle leise: „Was für ein Tag, an dem wir Leute wie Sie in unserer Gegend brauchen.“
Riley warf Crivaro einen fragenden Blick zu.
„Wieso mag er uns nicht?“, flüsterte sie kaum hörbar.
Schließlich, wie Crivaro ihr im Flugzeug erzählt hatte, hatte Quayle höchstpersönlich eine Ermittlung seitens des FBI angefragt, und sogar explizit nach der Hilfe von Verhaltensanalyseagenten verlangt. Crivaro lächelte leicht und zuckte mit den Schultern, so als würde er ihr sagen wollen, dass er es ihr später erklären würde.
Dann sagte Crivaro zu Quayle: „Was können Sie uns zu den Morden sagen?“
„Nicht viel –– noch nicht“, sagte Quayle. „Deshalb sind sie hier.“
„Kannten die Opfer einander?“, fragte Crivaro.
„Nicht, dass ihre Eltern wüssten“, sagte Quayle. „Es ist möglich, nehme ich an. Es sind nur zehn Minuten mit dem Auto von Dalhart zu Brattdale, einige Leute besuchen einander. Doch normalerweise bleiben die Leute in Dalhart hier und unter sich. Ein bisschen autark, könnte man sagen.“
„Was können Sie mir über das Opfer aus diesem Ort erzählen?“, fragte Crivaro.
Quayle seufzte bitter.
„Kimberly Dent war ein gutes Mädchen“, sagte er. „Eine wirklich nette Kleine. Ich kannte sie seit ihrer Geburt. Ich bin mit beiden ihrer Eltern zur Schule gegangen, Phil und Claudia –– sie waren quasi seit ihrer Kindheit zusammen. Gute Leute. Niemand hat je irgendetwas gegen sie gehabt. Dann wiederum gibt es nichts als gute Leute in dieser Gegend. Wir haben keine Probleme wie die, an die Leute wie Sie gewohnt sind.“
Riley wusste nicht genau, wen oder was Sheriff Quayle mit „Leute wie Sie“ meinte, aber sie bemerkte eine herabsetzende Note in seiner Stimme, als er diese Worte sagte.
Bald daraufhin bog Quayle vom Highway auf eine kleinere Landstraße ab. Als sie hinaus aufs Land fuhren, betrachtete Riley die hübsche, schneebedeckte Hügellandschaft mit vereinzelten Bäumen hier und da, aus dem Fenster. Obwohl die Landschaft keine Berglandschaft war, die das westliche Virginia, wo Riley aufgewachsen war, wurde Riley an Szenen ihrer Kindheit in den Appalachen erinnert.
Die Fahrt brachte Erinnerungen in Riley hoch –– mache waren nostalgische, aber viele waren traurige. Vieles an ihrer Kindheit war schwierig gewesen, besonders nachdem ihre Mutter vor ihren Augen in einem Süßigkeitenladen erschossen worden war. Obwohl die Schönheit dieser Landschaft sie zutiefst rührte, hatte sie in einem sehr jungen Alter gelernt, dass Schönheit und Hässlichkeit oft Seite an Seite koexistierten.
Und hier ist etwas sehr Hässliches passiert, dachte sie.
„Wir sind gleich da“, sagte Sheriff Quayle.
Als sie hinter eine weitere Kurve bogen, sah Riley ein geparktes Auto und zwei Menschen –– einen Mann und eine Frau –– dastehen, wo die Straße breit genug war, um Fahrzeuge am Straßenrand zu parken. Es sah danach aus, als hätte der Verkehr den meisten Schnee in der Gegend zum Schmelzen gebracht.
Die zwei Menschen standen wenige Meter von der Straße entfernt und schauten beide auf etwas. Es war ein weißes, ungefähr einen Meter hohes Kreuz.
Kimberly Dents Eltern, vermutete Riley.
Ihr Herz machte einen kleinen Sprung bei dem Gedanken, die trauernden Eltern kennenzulernen. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass jetzt gleich tun zu müssen und sie war sich sicher, dass auch Crivaro das nicht erwartet hatte.
Sheriff Quayle fuhr an die Straßenseite und parkte sein Fahrzeug hinter dem bereits dort stehenden Auto. Riley und Crivaro stiegen mit ihm zusammen aus und gingen alle auf das Paar zu, das ihre Ankunft kaum bemerkt zu haben schien.
Riley konnte nun das Denkmal am Straßenrand genauer erkennen. Das einfach gestrichene Holzkreuz trug die Aufschrift von Kimberly Dents Namen. Irgendjemand –– das Paar, wie Riley vermutete –– hatte einen Strauß künstlicher Blumen davorgelegt. Das Paar stand mit gesenkten Köpfen da, wie in der Kirche.
Der Mann hatte einen Holzhammer in der Hand, er musste das Kreuz also gerade eben erst in die Erde geklopft haben. Das Paar hatte das Kreuz mit Steinen, die ein Herz formten, umrahmt.
Das Paar drehte sich um, als sie Sheriff Quayles Stimme vernahmen.
„Phil, Claudia, ich habe zwei Leute dabei, die ich euch vorstellen will.“
Sheriff Quayle stellte Phil und Claudia Dent Riley und Crivaro vor. Riley und Crivaro sprachen beide ihr Beileid aus und entschuldigten sich dafür, dass sie in so einem Moment einige Fragen stellen mussten.
Riley sah, dass Phil und Claudia beide ernste, hagere Gesichter hatten. Zweifellos sahen sie trauriger als sonst aus, aber Riley hatte das Gefühl, dass sie auch unter anderen Umständen nicht sehr oft lächelten. Sie fragte sich, ob ihre Tochter auch so eine ernste Miene getragen hatte. Irgendwie bezweifelte sie das. Ohne genau zu wissen, wieso, stellte Riley sich Kimblery Dent als typisch fröhliche und ausgelassene Jugendliche vor.
In einer monotonen und ausdruckslosen Stimme sagte Claudia zu Riley und Crivaro: „Ich hoffe Sie finden denjenigen, wer das getan hat.“
„Wir werden unser Bestes geben“, sagte Crivaro. „Haben Sie irgendeine Ahnung, wer ihrer Tochter etwas Böses wollte?“
Phil sagte ziemlich spitz: „Jemand, der uns nicht mag.“
Riley war verwundert über seine Betonung auf dem Wort uns.
Claudia sagte: „Niemand von hier. Jemand von irgendwo anders.“
Sie richtete sich etwas auf und fügte hinzu: „Es kommt immer mehr zu sowas in dieser Welt.“
Während Crivaro dem Paar weitere Fragen stellte, hatte Riley das Gefühl, dass ihr Einiges immer klarer wurde –– einschließlich der schroffen Einstellung des Sheriffs ihnen gegenüber. Sie dachte an etwas, das er ihr und Crivaro während der Fahrt gesagt hatte.
„Wir haben keine Probleme wie die, an die Leute wie Sie gewohnt sind.“
Er hatte auch gesagt: „Was für ein Tag, an dem wir Leute wie Sie in unserer Gegend brauchen.“
Aus ihrer eigenen Kindheit wusste Riley, dass ländliche Bewohner „ein bisschen autark“ sein konnten, wie Sheriff Quayle sich ausgedrückt hatte, und an ihren antiquierten Lebensvorstellungen festhalten konnten. Doch das Leben dort draußen veränderte sich schnell und veränderte sich ständig.
Riley vermutete, dass Phil und Claudia das Gefühl hatten, als würde die Welt sie in letzter Zeit umzingeln, ihre Lebensweise bedrohen. Und nun hatte der Mord an ihrer Tochter dieses Gefühl in ihnen