Vorher Neidet Er. Блейк Пирс
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Mackenzie verlagerte ihre Position und betrachtete ihren Bauch. Das war ihr lieber als die Maschinen und Monitore zu begutachten, mit denen sie verkabelt war. Als sie die Umrisse ihres Bauches nachmalte, klopfte es an der Tür. Der neue Arzt kam mit ihren Akten in der Hand herein. Er wirkte fröhlich und frisch und schien gut geschlafen zu haben.
Mistkerl, dachte Mackenzie.
Sie war dankbar, dass der Arzt die Unterhaltung aufs Mindeste beschränkte, während er sie untersuchte. Ehrlich gesagt beachtete Mackenzie ihn kaum. Sie war müde und nickte immer wieder ein, während er das Gel auf ihren Bauch auftrug, um nach dem Fortschritt des Babys zu sehen. Sie befand sich in einer Art Halbschlaf, als der Arzt sie weckte.
„Mrs. White?“
„Ja?“, fragte sie gereizt, weil ihr nicht einmal ein kurzes Nickerchen gegönnt wurde. Sie hatte zwischen den Wehenschüben immer wieder versucht, kurz zu schlafen, um wenigstens etwas Ruhe zu bekommen.
„Sind irgendwelche Beschwerden hinzugekommen?“
„Nein, ich habe dieselben Schmerzen wie schon bei unserer Ankunft.“
„Hat sich Ihr Baby in den letzten Stunden viel bewegt?“
„Ich glaube nicht. Warum … stimmt etwas nicht?“
„Das nicht unbedingt. Aber ich glaube, dass Ihr Baby sich gedreht hat. Die Chance besteht, dass es sich um eine Steißgeburt handeln wird. Und der Herzschlag ist etwas unregelmäßig. Das ist nicht selten, aber doch besorgniserregend.“
Ellington war sofort an ihrer Seite und nahm ihre Hand. „Steißgeburt … ist das riskant?“
„Kaum“, meinte der Arzt. „Manchmal wissen wir bereits einige Wochen vor der Geburt, dass sich das Baby in Steißlage befindet. Aber bei der letzten Untersuchung war Ihr Baby noch normal positioniert. Er oder sie hat sich gedreht und wenn sich jetzt nichts mehr großartig verändert, bezweifle ich, dass das Kleine sich in die richtige Position zurückmanövrieren kann. Im Moment ist es allerdings der Herzschlag, der mir Sorgen bereitet.“
„Also, was schlagen Sie vor?“, fragt Mackenzie.
„Nun, ich würde das Baby gerne gründlich untersuchen, um sicherzugehen, dass der Positionswechsel es nicht in eine Notlage gebracht hat – worauf der sprunghafte Herzschlag hindeuten könnte. Wenn es nicht so ist, und bisher gibt es keinen Grund, davon auszugehen, werden wir für Sie baldmöglichst den OP-Saal buchen.“
Die Vorstellung, die Geburtswehen zu umgehen, klang verlockend, aber operiert zu werden verschaffte ihr auch ein mulmiges Gefühl.
„Was auch immer Sie für richtig halten“, sagte Mackenzie.
„Ist es sicher?“, fragte Ellington, der nicht einmal versuchte, das angstvolle Beben in seiner Stimme zu verstecken.
„Absolut“, meinte der Arzt und wischte das Gel von Mackenzies Bauch. „Natürlich müssen wir, wie bei jeder OP, erwähnen, dass immer ein Risiko besteht, wenn wir jemanden auf dem Tisch haben. Aber Kaiserschnitt-Prozeduren sind sehr geläufig. Ich selbst habe schon über fünfzig durchgeführt. Und wenn ich richtig liege, ist Dr. Reynolds Ihre Geburtshelferin. Sie ist wesentlich älter als ich – verraten Sie ihr nicht, dass ich das gesagt habe – und hat deshalb noch mehr Kaiserschnitte hinter sich als ich. Sie sind in guten Händen. Soll ich den OP-Saal reservieren?“
„Ja“, sagte Mackenzie.
„Gut. Ich werde den Raum besorgen und Dr. Reynolds auf den neusten Stand bringen.“
Mackenzie sah ihm nach und betrachtete dann wieder ihren Bauch. Ellington setzte sich neben sie und ihre Hände verschränkten sich über dem zeitweiligen Zuhause ihres Kindes.
„Das ist ein bisschen angsteinflößend, hm?“, fragte Ellington und küsste ihre Wange. „Aber alles wird gut.“
„Natürlich wird es das“, sagte sie lächelnd. „Denk doch mal an unser Leben und unsere Beziehung. Es macht schon fast Sinn, dass dieses Kind die Welt mit etwas Drama betritt.“
Sie meinte jedes Wort, aber auch jetzt, in einem ihrer verwundbarsten Momente als Paar, konnte Mackenzie ihre Angst nicht zeigen.
***
Kevin Thomas Ellington wurde um zwanzig nach zwölf geboren. Er wog 3345 Gramm und hatte, laut Ellington, den unförmigen Kopf und die roten Wangen seines Vaters. Die Geburtserfahrung war anders verlaufen, als Mackenzie es sich vorgestellt hatte, aber als sie sein erstes Schreien und seine ersten Atemzüge hörte, störte sie das nicht mehr. Sie hätte ihn genauso gut in einem Aufzug oder einem verlassenen Gebäude auf die Welt bringen können. Er war am Leben, er war hier – und das war das Wichtigste.
Sobald sie Kevins Weinen gehört hatte, gestattete Mackenzie sich, runterzufahren. Ihr Kopf schwirrte, ihr war schwummerig und die Betäubung machte sie schläfrig. Sie spürte Ellingtons Anwesenheit neben sich, der mit weißer OP-Kappe und blauem Kittel an ihrem Bett stand. Er küsste ihre Stirn und versteckte nicht, dass er weinte.
„Du warst fantastisch“, sagte er durch seine Tränen hindurch. „Du bist so stark, Mac. Ich liebe dich.“
Sie öffnete den Mund, um die Gefühle zu erwidern, war sich aber nicht ganz sicher, ob sie es tatsächlich tat. Mit den wunderschönen Lauten ihres noch immer weinenden Sohnes schlief sie ein.
Die nächste Stunde ihres Lebens war eine zerstückelte Zeit der Glückseligkeit. Sie war noch immer halb betäubt und spürte nichts, als die Ärzte sie wieder zunähten. Die Überführung in den Aufwachsaal verschlief sie komplett. Sie bekam nur wenig mit, als die Schwestern ihre Vitalfunktionen überprüften.
Doch als eine der Pflegerinnen den Raum erneut betrat, schaffte Mackenzie es, wach zu bleiben und ihren Gedanken in Worte zu fassen. Sie griff tollpatschig nach vorne, um die Hand der Schwester zu halten, verfehlte aber.
„Wie lange?“, fragte sie.
Die Schwester lächelte, als wäre sie schon oft in dieser Situation gewesen. „Sie waren etwa zwei Stunden weg. Wie geht es Ihnen?“
„Als müsste ich das Baby halten, das gerade aus mir herausgekommen ist.“
Die Schwester lachte. „Er ist bei Ihrem Mann. Ich werde sie beide reinschicken.“
Die Schwester verließ den Raum und Mackenzies Blick war starr auf die Tür gerichtet, bis Ellington hindurch kam. Er schob eines der kleinen Rollbetten des Krankenhauses. Noch nie zuvor hatte sie dieses Lächeln auf seinem Gesicht gesehen.
„Wie geht es dir?“, fragte er, als er das Bettchen neben ihr parkte.
„Als hätte man mir die Eingeweide rausgerissen.“
„Das hat man“, sagte Ellington neckisch. „Als man mich in den OP-Saal brachte, waren deine Gedärme auf ein paar verschiedene Schüsseln verteilt. Ich kenne dich jetzt in und auswendig, Mac.“
Ohne