Vorher Verfällt Er. Блейк Пирс
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„Agent White hier“, sagte sie. Dann dachte sie: Verdammt … ich habe meine erste Chance verpasst, mich als Agent Ellington zu melden.
„McGrath hier. Wie ist Island?“
„Sehr schön“, sagte sie. Und dann, ohne sich darum zu kümmern, dass sie etwas zu viel von sich preisgab, korrigierte sie sich. „Es ist traumhaft. Wirklich wunderschön.“
„Na, dann werden Sie mich für meinen Anruf hassen.“
Er erklärte ihr den Grund für seinen Anruf und er hatte recht. Als sie auflegte, war sie tatsächlich ziemlich böse auf ihn.
Ihre Ahnung war korrekt gewesen. Von einer Sekunde zur nächsten waren ihre Flitterwochen vorbei.
KAPITEL VIER
Es war ein reibungsloser Übergang. Eilig machten sie sich auf den Weg zum Flughafen und erwischten einen Nachtflug nach DC. Als die Realität sie einholte löste sich der Zauber der Flitterwochen langsam in Luft auf. Doch auch in DC und bei ihrer Arbeit waren sie verheiratet und als Mackenzie das realisierte, kam zumindest ein kleiner Teil der Magie zurück. Ja, Island war magisch gewesen, aber sie und Ellington verband so viel mehr als ein gemeinsamer Urlaub.
Sie hatte das prominente Gefühl ihres Eheringes am Finger nicht erwartet, als sie und Ellington McGraths Büro nur vierzehn Stunden nach der Unterbrechung ihrer Flitterwochen betraten. Sie war nicht so naiv, zu glauben, dass sie deshalb ein anderer Mensch war. Aber sie betrachtete es als Zeichen, dass sie sich verändert hatte – dass sie in der Lage war, zu wachsen. Und wenn das in ihrem Privatleben möglich war, warum dann nicht auch in ihrer Karriere?
Vielleicht machst du den Anfang, indem du deinem Vorgesetzten erzählst, dass du dich in der 15. Schwangerschaftswoche befindest, dachte sie.
Als sie daran dachte, wurde ihr klar, dass der Fall, für den sie einberufen worden waren, vermutlich ihr letzter sein würde, bevor sie ihre Schwangerschaft würde beichten muessen – obwohl der Gedanke sie amüsierte, mit einem Babybauch Mörder zu jagen.
„Danke, dass Sie beide vorzeitig zurückgekommen sind“, sagte McGrath. „Und ich möchte Ihnen gerne zur Hochzeit gratulieren. Natürlich gefällt es mir nicht, ein Ehepaar zusammen rauszuschicken. Aber ich will, dass dieser Fall so schnell wie möglich abgewickelt wird. Wir müssen unter allen Umstünden eine Massenpanik an der Uni vermeiden. Und Sie beide seid zweifelsohne ein gutes Team.“
Ellington sah sie an und lächelte. Mackenzies Gefühle für ihn waren entwaffnend. Es war wunderschön, doch gleichzeitig fühlte sie sich dabei auch etwas komisch.
„Beim letzten Opfer handelt es sich um eine Studentin im zweiten Jahr an der Queen Nash Universität in Baltimore. Christine Lynch. Sie wurde spät am Abend in ihrer Küche ermordet. Ihr Shirt lag auf dem Boden. Den Anzeichen zufolge wurde sie erwürgt. Soweit ich weiß, befanden sich keine Abdrücke in ihrem Hals, der Täter muss also Handschuhe getragen haben.“
„Der Mord war also vorsätzlich und nicht situationsbedingt“, meinte Mackenzie.
McGrath nickte und schob drei Bilder des Tatorts zu ihr hinüber. Christine Lynch war ein hübsches, blondes Mädchen. Ihr Gesicht war nach rechts gedreht, auf der Schulter hatte sie ein kleines Tattoo. Ein Spatz, dachte Mackenzie. Der Spatz schien seinen Blick auf den Bereich des Halses zu richten, wo die Prellungen begannen. Sogar auf den Fotos waren diese gut sichtbar.
„Das erste Opfer“, sagte McGrath und öffnete eine weitere Akte, „war die einundzwanzig jährige Jo Haley. Ebenfalls Studentin der Queen Nash. Sie wurde in ihrem Schlafzimmer, genauer in ihrem Bett, gefunden. Vollständig entkleidet. Ihr Körper war mindestens drei Tage lang dort gelegen, bevor ihre Mutter sich Sorgen machte und die Polizei rief. Auch hier gab es Zeichen von Strangulierung, allerdings nicht ganz so ausgeprägt, wie wir sie bei Christine Lynch gesehen haben. Die Spurensicherung hat außerdem Hinweise auf sexuelle Aktivitäten kurz vor ihrem Tod festgesellt, inklusive einer leeren Kondompackung.“
Er zeigte ihnen auch diese Tatortaufnahmen. Jo Haley mit Prellungen am Hals, vermutlich stranguliert. Wie Christine Lynch war auch sie ziemlich attraktiv. Sie war außerdem ziemlich dünn, fast schon dürr.
„Der einzige wirkliche Hinweis, den wir also haben, ist, dass zwei hübsche Studentinnen der Queen Nash Universität ermordet wurden? Vor oder während dem Sex?“, fragte Mackenzie.
„Ja“, sagte McGrath. „Laut dem Urteil des Gerichtsmediziners bezüglich des Todeszeitpunktes von Jo Haley lagen zwischen den Morden nicht mehr als fünf Tage.“
„Haben wir einen ungefähren Anhaltspunkt, um wie viel Uhr sie umgebracht wurden?“, fragte Mackenzie.
„Nein. Nichts Konkretes. Aber wir wissen, dass Christine Lynch am Mittwoch bis circa ein Uhr morgens in der Wohnung ihres Freundes gesehen worden war. Ihr Freund war es auch, der die Leiche am nächsten Tag entdeckte, als er sie in ihrer Wohnung besuchen wollte.“
Ellington betrachtete die Fotos gründlich und schob sie dann zurück zu McGrath. „Sir, mit allem Respekt. Ich bin ein verheirateter Mann und kann nicht mehr einfach so junge Damen auf dem Campus ansprechen.“
McGrath rollte mit den Augen und blickte zu Mackenzie. „Viel Glück mit dem da“, sagte er und nickte zu Ellington. „Im Ernst … ich möchte, dass der Fall so schnell wie möglich aufgeklärt wird. Das Semester beginnt nächste Woche und ich will keine Panik auf dem Campus, wenn all die Studenten zurückkehren.“
Wie auf Knopfdruck wurde Ellington plötzlich ernst. „Ich schnapp mir die Akten und wir fangen sofort an.“
„Danke. Und … genießen Sie den gemeinsamen Fall. Ich glaube nicht, dass es eine gute Idee ist, wenn Sie beide auch in Zukunft zusammenarbeiten. Jetzt wo Sie verheiratet sind. Betrachten Sie diesen Fall als mein Hochzeitsgeschenk.“
„Wirklich, Sir“, sagte Mackenzie, die sich nicht zurückhalten konnte. „Ich hätte eine Kaffeemaschine bevorzugt.“
Sie konnte es kaum glauben, als sowas wie ein Lächeln auf McGraths Lippen erschien. Es verschwand, als Mackenzie und Ellington das Büro verließen, um ihren ersten Fall als Mann und Frau zu bestreiten. Und, folglich, auch ihren letzten als Team.
KAPITEL FÜNF
Gemäß Mackenzies gewöhnlicher Herangehensweise begannen sie mit dem jüngsten Tatort. Dieser war das Äquivalent zu einem noch warmen Körper und gab mehr Hinweise preis als einer, der bereits erkaltet war. Auf der Fahrt nach Maryland las Mackenzie die Akten laut vor, während Ellington am Steuer saß.
Als sie in Christines Wohnung in Baltimore ankamen, wurden sie von einem Vertreter der örtlichen Polizeidienststelle erwartet. Es handelte sich um einen älteren Herrn, der vermutlich in seinem letzten Dienstjahr war und Fälle wie diesen beaufsichtigte.
„Schön, Sie kennenzulernen“, sagte er und schüttelte ihnen die Hand mit einer Freude, die ihn schon fast anstößig machte. „Hilfssheriff