Gemieden. Блейк Пирс
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Sie erinnerte sich an ihren Versuch in Robin Scovilles Haus einen Einblick in die Psyche des Mörders zu gewinnen. Sie dachte daran, dass sie sich vorgestellt hatte, wie der Mörder Robin aus dem Fenster starrend vorgefunden hatte, als er sich von hinten an sie heranschlich.
Robin hatte draußen etwas beobachtet, davon war Riley überzeugt.
Sie wandte sich an alle: “Wir wollen so viel wie möglich darüber wissen, was sich in den frühen Stunden dieses Morgens ereignet hat. Wir werden den Mörder wahrscheinlich nicht höchstpersönlich auf den Aufnahmen zu sehen bekommen, aber wir könnten auch Glück haben. Es scheint so, als hätte Robin aus ihrem Fenster auf die Straße geschaut, als sie angegriffen wurde. Vielleicht können wir ja einen Hinweis darauf finden, was sie da draußen gesehen hat. Ich habe keine Ahnung, was es sein könnte. Aber ich hoffe wir erkennen es, sobald wir es selbst sehen.”
Dann sagte sie zu Chief Brennan: “Sie sagten, der Todeszeitpunkt wir gegen vier Uhr morgens gewesen sein, richtig?”
Brennan zuckte mit den Schultern. “Das ist die Einschätzung, die der Gerichtsmediziner uns gegeben hat”, erwiderte er.
“Damit können wir arbeiten”, sagte Riley. “Jenn, spul die Aufnahme zu, sagen wir mal, drei Uhr dreißig zurück. Spul vor, bis wir irgendetwas Interessantes sehen.”
Jenn spielte die Aufnahme im Zeitraffer ab. Zuerst war die Straße leer. Dann fuhr ein Auto vorbei. Einige Minuten später fuhr ein weiteres Auto vorbei und danach war wieder alles still.
Jenn stoppte die Aufnahme.
“Was ist das?”, rief sie, als sie auf etwas großes und sperriges zeigte, dass ins Bild geraten war.
Chief Brennan schaute das Standbild genauer an und sagte dann: “Das ist nur die Müllabfuhr. Nichts dubioses.”
Womöglich nicht, dachte Riley sich.
Trotzdem sagte sie zu Jenn: “Spul zurück und lass es langsam laufen.”
Jenn spulte zurück zu dem Zeitpunkt kurz bevor der Müllwagen ins Bild kam. Dann ließ sie es in Zeitlupe laufen. Der Müllwagen war ein Modell mit mechanischen Armen, die die Müllcontainer selbstständig einsammelten und deren Inhalt in das Innere des Wagens beförderten. Obwohl die Aufnahme Robins Haus nicht zeigte, zeigte es wie der Wagen den Müllcontainer vor ihrem Haus einsammelte und ausleerte.
Doch Riley sah etwas viel Bedeutsameres.
Sie zeigte auf den Bildschirm und sagte: “Dort ist ein Mann.”
Rileys Kollegen beugten sich noch näher über den Bildschirm und Jenn ließ die Aufnahme weiterhin in Zeitlupe ablaufen. Genau wie Riley gesagt hatte, lief dort ein Mann neben dem Wagen her. Die niedrige Auflösung des Bildes zeigte ihn extrem unscharf. Er war in den Aufnahmen bloß als schummrige Silhouette erkennbar.
Als der Müllwagen fertig mit Robins Müllcontainer war, fuhr er weiter zum nächsten Haus. Doch der Mann blieb weiterhin dort stehen.
Riley begriff mit einem Kribbeln…
Er starrt Robins Haus an.
Dann fuhr sie zusammen und sagte zu Jenn…
“Halt das Bild an!”
Jenn drückte auf Stop, starrte das Bild an und fragte…
“Was macht er da?”
Die schummrige Silhouette schien nun einen Arm erhoben zu haben.
“Fast so, als würde er mit einer Waffe zielen”, sagte Brennan. “Aber das Opfer wurde nicht erschossen.”
“Für mich sieht es so aus, als würde er auf etwas zeigen”, sagte Bill.
“Auf das Opfer zeigen?”, fragte Jenn nach. “Droht er ihr?”
Riley sagte: “Lass es in Zeitlupe weiterlaufen.”
Jenn ließ die Aufnahme wieder laufen, Bild für Bild. Riley und ihre Kollegen konnten den Mann da stehen sehen, mit erhobenem Arm starrte er auf das Haus des Opfers. Dann ließ er seinen Arm fallen und rannte aus dem Bild.
Riley sagte zu Jenn: “Spiel die ganze Szene nochmal ab.”
Jenn spulte zurück zu dem Zeitpunkt, an dem der Müllwagen ins Bild einfuhr und spielte die Aufnahme in Zeitlupe erneut ab. Erneut sahen Riley und ihre Kollegen wie der Müllwagen anhielt um Robins Müllcontainer einzusammeln. Sie sahen auch wieder, wie der Mann neben dem Müllwagen herging. Dann sahen sie, wie der Müllwagen aus dem Bild zu fahren begann, der Mann aber stehen blieb, gestikulierte und dann endlich auch das Bild verließ.
“Wer ist der Typ?”, fragte Chief Brennan verblüfft.
“Was macht er da?”, fügte Jenn hinzu.
Und wo ist er hin? fragte Riley sich.
KAPITEL ACHT
Riley seufzte frustriert. Sonst gab es auf den Aufnahmen nichts mehr zu sehen.
Sie und ihre Kollegen hatten angestrengt den Bildschirm angestarrt, als Jenn die Aufnahmen der Überwachungskamera immer und immer wieder abspielte. Doch die Kamera war nicht auf den sie interessierenden Abschnitt der Straße fokussiert. Der Mann neben dem Müllfahrzeug blieb ein verschwommener Fleck.
Sie konnten keinen Hinweis darauf bekommen, wieso er so plötzlich das Bild verlassen hatte, oder wohin genau er sich entfernt hatte. Er war nicht mehr ins Bild gekommen.
Riley sagte: “Wir müssen herausfinden, wer dieser Mann ist. Er und der Müllwagenfahrer scheinen die einzigen Lebenden auf dieser Straße zu der Uhrzeit gewesen zu sein.”
“Dieser Typ war zum Zeitpunkt des Mordes unterwegs”, ergänzte Jenn. “Wir könnten hier gerade dem Mörder zuschauen.”
“Der Müllwagen scheint ohne ihn weitergefahren zu sein”, bemerkte Bill. “Wir wissen nicht einmal, ob sie zusammengehört haben.”
“Ich denke, ich weiß wie wir mehr rausfinden können”, sagte Chief Brennan. Er holte sein Handy hervor. “Ich habe die direkte Durchwahl von Roger Link, dem Direktor der öffentlichen Werke hier in Wilburton.”
Brennan wählte eine Nummer und stellte den Anruf auf Lautsprecher, so dass Riley und ihre Kollegen mithören konnten.
Als Brennan den Direktor an den Apparat bekam, sagte er: “Roger, hier ist Clark Brennan.”
Die Stimme am anderen Ende sagte fröhlich: “Hey, Clark, wie geht’s?”
Brennan kratze sich am Kinn und sagte: “Naja, ich habe gehofft, dass du mir mit einem Problem hier weiterhelfen kannst. Ich bin mir sicher, dass du vom Mord gehört hast, der vorletzte Nacht hier passiert ist.”
“Ja, eine schreckliche Angelegenheit.”
Brennan sagte: “Ein paar FBI Agenten und ich haben hier die Aufzeichnungen von einer Überwachungskamera angesehen, und da sehen