Gemieden. Блейк Пирс
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Sie war sich sicher, dass das Spätsommerwetter in New England auf jeden Fall eine zu bevorzugende Alternative darstellen müsse.
Schade, dass wir wahrscheinlich nicht wirklich die Chance haben werden es zu genießen.
*
Als das Flugzeug amTweed-New Haven Regionalflughafen landete, grüßte leitender Spezialagent Rowan Sturman Riley und ihre Kollegen auf der Landebahn. Riley hatte Sturman nie persönlich kennengelernt, doch sie hatte von ihm gehört.
Sturman war Anfang vierzig, ungefähr genauso als wie Riley und Bill. Als er jünger war, wurde er als vielversprechender, talentierter Agent gepriesen, von dem man erwartete, dass er hoch in den Ränken des FBI aufsteigen würde. Stattdessen hatte er sich damit zufrieden gegeben das FBI Büro von New Haven zu leiten. Gerüchten zufolge, hatte er einfach nicht nach Washington D.C. zum Hauptquartier oder nach Quantico, oder sonst wohin umziehen wollen. Er und seine Familie waren in Connecticut fest verwurzelt.
Natürlich, so nahm Riley an, hätte es auch sein können, dass er einfach kein Interesse daran hatte an den politischen Spielen, die in den beiden Machtzentren des FBI stattfanden, teilzunehmen.
Sie konnte das gut verstehen.
Riley gefiel es in der Verhaltensanalyseeinheit zu arbeiten, weil das Ermitteln in Fällen mit kuriosen Persönlichkeiten ihre einzigartigen Fähigkeiten beanspruchte. Doch sie hasste es, wie die Machspielchen der Hochgestellten manchmal bei den Ermittlungen dazwischenfunkten. Und sie fragte sich, wie lange es dauern würde, bis so etwas auch im Fall um den Tod eines ultrareichen Erben passieren würde.
Riley empfand Sturman sofort als freundlich und sympathisch. Während er sie zu einem wartenden Auto brachte, sprach er mit einem angenehmen New England Akzent mit ihnen.
„Ich fahre Sie direkt nach Wilburton, sodass Sie sich den Ort ansehen können, an dem Robin Scovilles Leiche gefunden wurde. Das ist der frischere der beiden Tatorte und ich habe den örtlichen Polizeichef schon informiert, damit er uns dort treffen kann. Später zeige ich Ihnen, wo Vincent Cranston umgebracht wurde. Ich hoffe wirklich, dass Sie herausfinden können, was hier vor sich geht, denn mein Team und ich verstehen gar nichts.“
Riley, Bill und Jenn saßen im Kleintransporter beieinander, als Sturman sie Richtung Norden fuhr. Jenn öffnete ihren Laptop und begann nach Informationen zu suchen.
Sturman wandte sich an Riley und ihre Kollegen: „Ich bin froh, dass Sie hier sind. Mein Team und ich kommen hier nicht weiter mit den Fertigkeiten und Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen. Wir versuchen natürlich alles, was uns einfällt. Zum Beispiel haben wir bereits Werkzeuggeschäfte in der Region kontaktiert um alle vorhandenen Informationen zu Eispickelkäufen in letzter Zeit zu beschaffen.“
„Das ist eine gute Idee“, sagte Riley. „Hat das bisher irgendwas gebracht?“
„Nein, ich befürchte, dass das eher erfolglos bleibt“, antwortete Sturman. „Zur Zeit haben wir nicht besonders viele Namen, meist handelt es sich um Leute, die ihre Eispickel per Kreditkarte bezahlt haben, oder wo die Ladenbesitzer irgendeine andere Art von Unterlagen zu den Käufen besitzen. Und auch unter diesen Leuten wissen wir nicht genau, wonach wir suchen sollen. Wir müssen wohl einfach dranbleiben und schauen.“
Riley bemerkte: „Einen Eispickel als Waffe zu verwenden erscheint mir irgendwie antiquiert.“
Sie dachte einen Moment lang darüber nach und fügte hinzu: „Andererseits, wozu ist ein Eispickel heutzutage sonst noch gut?“
Jenn blickte finster drein, als sie die Informationen, die auf ihrem Bildschirm erschienen, überflog.
Sie sagte: „Nicht zu vielem –– jedenfalls nicht in den letzten hundert Jahren, oder so. Früher, als es noch keine Kühlschränke gab, haben die Leute verderbliche Lebensmittel in altmodischen Eisschränken aufbewahrt.“
Bill nickte und sagte: „Ja, meine Urgroßmutter hat mir einmal davon erzählt. Ab und zu kam dann so ein Eismann vorbei, der einen Eisklotz für die Eisbox vorbeibrachte. Man hat dann einen Eispickel gebraucht um den Eisblock zu zerteilen.“
„Genau“, sagte Jenn. „Nachdem Eisboxen durch Kühlschränke ersetzt wurden, wurden Eispickel ein beliebtes Werkzeug bei Murder Incorporated. Die Leichen der Mordopfer hatten manchmal bis zu zwanzig Wunden von Eispickeln.“
Bill schnaubte und sagte: „Klingt irgendwie nach einem schlampigen Werkzeug für einen professionellen Auftragsmord.“
„Ja, aber es diente auch der Abschreckung“, sagte Jenn, weiterhin auf den Bildschirm gerichtet. „Niemand wollte auf diese Art und Weise sterben. Die Gefahr, mit einem Eispickel erstochen zu werden half, Mafiosi unter Kontrolle zu halten.“
Jenn drehte den Bildschirm zu Riley und Bill um ihnen zu zeigen, was sie gefunden hatte.
Sie sagte: „Außerdem, schaut mal hier. Nicht alle Eispickelmorde waren blutig und chaotisch. Ein Mafiosi namens Abe Reles war einer der meistgefürchteten Auftragskiller seiner Zeit und der Eispickel war das Werkzeug seiner Wahl. Er erstach seine Opfer fein säuberlich durchs Ohr –– genau wie unser Mörder. Er war so gut, dass manche seiner Aufträge überhaupt nicht mehr wie Morde aussahen.“
„Sag nicht“, erwiderte Riley, „dass sie nach Hirnblutungen aussahen.“
„Genau“, bestätigte Jenn.
Bill kratze sich das Kinn. „Meint ihr unser Mörder ist auf die Idee gekommen, weil er von Abe Reles gelesen hat? Dass also seine Morde vielleicht irgendeine Art Hommage an einen alten Meister sind?“
Jenn sagte: „Vielleicht, aber vielleicht auch nicht. Eispickel werden gerade wieder populär unter Gangs. Junge Gangster erledigen einander heutzutage haufenweise mit diesen Eispickeln. Sie werden sogar bei Überfällen verwendet. Opfer werden mit einem Eispickel bedroht, statt mit einer Pistole oder einem Messer.“
Bill kicherte düster und sagte…
„Gerade vor ein paar Tagen bin ich in einen Werkzeugladen gegangen, um Panzertape zu kaufen. Da habe ich einen Aufsteller mit nagelneuen Eispickeln gesehen –– ‚professionelle Qualität‘, besagte der Aufkleber, und auch ‚Hartstahl‘. Ich habe mich damals gefragt, wozu genau man sowas heute noch verwendet? Und ich weiß es bis heute nicht. Sicherlich wird nicht jeder, der Eispickel kauft, einen Mord im Schilde führen.“
„Frauen könnten die zum Selbstschutz dabeihaben, nehme ich an“, sagte Riley. „Obwohl Pfefferspray wahrscheinlich eine bessere Wahl ist, wenn ihr mich fragt.“
Jenn drehte den Bildschirm wieder in ihre Richtung und sagte: „Ihr könnt euch vorstellen, dass Versuche der Gesetzgebung den Verkauf oder Besitz von Eispickeln einzuschränken wenig Erfolg hatten. Aber einige Geschäfte führten freiwillig die Praxis Käufer dazu aufzufordern sich auszuweisen um sicherzustellen, dass diese bereits einundzwanzig Jahre alt sind. In Oakland, Kalifornien ist es sogar illegal Eispickel mit sich zu führen –– gleichsam mit Schnappmessern und anderen Hieb- und Stichwaffen.“
Rileys Gedanken überschlugen sich von der Vorstellung zu versuchen den Kauf und Besitz von Eispickeln zu regulieren.
Sie