Jagd Auf Null. Джек Марс

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Jagd Auf Null - Джек Марс

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bin auf dem Weg nach Norden”, bestätigte Reid, als er das Handy wieder hochnahm. „Was hast du rausgefunden?”

      „Einer meiner Techniker überwacht die Ätherwellen der Polizei. Mach dir keine Sorgen, ich vertraue ihm. Ein blauer Limousinenwagen wurde heute morgen auf einem Zweitwagengelände als verlassen gemeldet. In ihm fand man eine Handtasche, mit Papieren und Karten, die zu der Frau passen, die an der Raststätte umgebracht wurde.”

      Reid runzelte die Stirn. Rais hatte das Auto gestohlen und sich ihm dann schnell entledigt. „Wo?”

      „Darum geht’s ja. Etwa zwei Stunden nördlich von deinem jetzigen Standort, in Maryland.”

      Er schnaufte sich vor Frust. „Zwei Stunden? Ich kann doch nicht so viel Zeit verplempern. Der hat schon einen Riesenvorsprung.”

      „Ich arbeite dran”, sagte Watson rätselhaft. „Noch was. Der Händler sagte, dass ein Auto von seinem Gelände fehlt -ein weißer Kombi, acht Jahre alt. Wir können ihn mit nichts verfolgen, wir müssen abwarten, bis man ihn sichtet. Satellitenbilder wären da wie eine Nadel im Heuhaufen...”

      „Nein”, meinte Reid. „Mach dir nicht die Mühe. Der Kombi ist wahrscheinlich nur eine weitere Sackgasse. Der spielt mit uns. Ändert die Richtung, versucht, uns davon abzuhalten, herauszufinden, wo er wirklich mit ihnen hin will.”

      „Woher weißt du das?”

      „Weil ich das tun würde.” Er dachte einen Moment nach. Rais war ihnen schon einen Schritt voraus. Sie müssten Vorsprung bei seinem Spiel gewinnen, oder zumindest mit ihm gleichziehen. „Lass deinen Techniker alle in den letzten zwölf Stunden zwischen hier und New York gestohlenen Fahrzeuge überprüfen.”

      „Da wirfst du ein ganz schön weites Netz aus”, bemerkte Watson.

      Er hatte recht. Reid wusste, dass in den USA etwa alle fünfundvierzig Sekunden ein Auto gestohlen wurde, was sich zu hunderttausenden jedes Jahr summierte. „OK, du kannst die zehn häufigsten gestohlenen Modelle davon ausnehmen”, erwiderte er. So lästig es ihm auch war, es zuzugeben, aber Rais war clever. Er wusste vermutlich, welche Autos er besser vermeiden und welche er anvisieren sollte. „Nimm alle teuren und prunkigen Wagen von der Liste, alle, die zu grelle Farben oder kennzeichnende Merkmalen haben, alle, die von der Polizei leicht zu finden sind. Und natürlich alle, die neu genug sind, um mit GPS ausgestattet sein zu können. Konzentrier dich auf Orte, an denen vermutlich nicht viele Leute sind -leere Gelände, geschlossene Geschäfte, Industrieparks, sowas.”

      „Verstanden”, antwortete Watson. „Ich rufe dich zurück, wenn ich die Info habe.”

      „Danke.” Er legte das Telephon zurück in die mittlere Konsole. Er konnte keine zwei Stunden damit vergeuden, den Highway abzufahren. Er brauchte schneller etwas, oder einen besseren Hinweis darauf, wo seine Mädchen sich aufhalten könnten. Er fragte sich, ob Rais wieder die Richtung gewechselt hatte, vielleicht nördlich gefahren war, nur um anschließend in Richtung Westen, Land einwärts zu fahren, oder vielleicht sogar wieder die Route südlich aufgenommen hatte.

      Er warf einen Blick hinüber, auf die Fahrspuren Richtung Süden. Ich frage mich, ob sie vielleicht grade an mir vorbeifahren, direkt neben mir. Ich würde es nicht mal bemerken.

      Plötzlich wurden seine Gedanken durch ein schrilles, doch bekanntes, Geräusch übertönt - das stetige Schwellen und Fallen einer Polizeisirene. Reid fluchte leise, als er in den Rückspiegel blickte und bemerkte, wie ein Polizeiwagen mit blinkendem Blaulicht sich ihm an die Fersen geheftet hatte.

      Das hat mir jetzt grade noch gefehlt. Der Polizist hatte ihn wahrscheinlich dabei beobachtet, wie er den Mittelstreifen überquerte. Er schaute noch mal. Der Wagen war ein Caprice. 5,7 Liter Motor. Höchstgeschwindigkeit zweihundertdreißig Stundenkilometer. Ich zweifle, dass der Trans Am da mithält. Trotz allem hatte er nicht vor, anzuhalten und wertvolle Zeit zu vergeuden.

      Stattdessen trat er wieder aufs Gas und beschleunigte von den vorherigen hundertdreißig zu runden hundertsechzig Stundenkilometern. Der Polizeiwagen hielt dem Tempo stand und beschleunigte mühelos. Trotzdem behielt Reid beide Hände ruhig am Steuer, die Vertrautheit und Spannung einer Hochgeschwindigkeitsjagd im Auto kehrte zu ihm zurück.

      Nur, dass er dieses Mal derjenige war, der gejagt wurde.

      Das Telefon klingelte erneut. „Du hattest recht”, gab Watson zu. „Ich habe einen... warte mal, höre ich da etwa eine Sirene?”

      „Richtig gehört”, brummelte Reid. „Kannst du da was tun?”

      „Ich? Nicht bei einem inoffiziellen Einsatz.”

      „Ich kann ihn nicht abschütteln...”

      „Abschütteln nicht, aber austricksen”, antwortete Watson. „Ruf mal Mitch an.”

      „Mitch anrufen?” wiederholte Reid verdutzt. „Und was genau soll ich dem sagen...? Hallo?”

      Watson hatte schon wieder aufgelegt. Reid fluchte leise und überholte einen Minitransporter. Mit einer Hand schwang er zurück auf die linke Spur, während er mit dem Daumen der anderen das Flip-Telefon traktierte. Watson hatte erwähnt, dass er die Nummer des Mechanikers in das Gerät einprogrammiert hatte.

      Er fand eine Nummer, die nur mit dem Buchstaben „M” markiert war und rief sie an, während die Sirene hinter ihm weiter heulte.

      Jemand antwortete, aber sprach nicht.

      „Mitch?” fragte er.

      Der Mechaniker grummelte seine Antwort.

      Hinter ihm ging der Polizist auf die rechte Spur und beschleunigte in einem Versuch, neben ihn zu kommen. Reid ruckte schnell am Steuer, der Trans Am schlüpfte einwandfrei in die Spur und blockierte somit den Polizeiwagen. Hinter den geschlossenen Fenstern und dem tosenden Motor konnte er leise das Echo einer Lautsprechanlage hören, durch die der Polizist ihn aufforderte, anzuhalten.

      „Mitch, ich, äh...” Was soll ich dem bloß sagen? „Ich fahre hier ungefähr hundertachtzig auf der I-95 und werde von einem Bullen verfolgt.” Er blickte in den Rückspiegel und stöhnte, als er sah, wie ein zweiter Polizeiwagen, von einer Radarfalle aus, auf den Highway fuhr. „Nee, es sind schon zwei.”

      „OK”, gab Mitch ruppig zurück. „Warte mal eine Minute.” Er klang müde, als sei eine Hochgeschwindigkeitspolizeijagd nicht aufregender als ein Gang zum Supermarkt.

      „Auf was?”

      „Ablenkung”, grummelte Mitch.

      „Ich bin mir nicht so sicher, dass ich noch eine Minute habe”, protestierte Reid. „Die haben wahrscheinlich schon das Nummernschild.”

      „Mach dir keine Sorgen darüber. Das ist eine Fälschung. Unregistriert.”

      Das wird sie sicher nicht dazu inspirieren, die Jagd aufzugeben, dachte Reid verdrießlich. „Was denn für eine Ablenkung... Hallo? Mitch?” Ärgerlich warf er das Telefon auf den Beifahrersitz.

      Mit beiden Hände wieder am Steuer lenkte Reid um einen Transporter herum, zurück auf die Überholspur und

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