Du hast mich nie gewollt - Liebesroman. Thomas Tippner

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Du hast mich nie gewollt - Liebesroman - Thomas Tippner Du hast mich nie gewollt

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hörst du mir überhaupt zu?“, wollte Lukas wissen und stieß den in Gedanken versunkenen Freund mit dem Ellenbogen an.

      „Was?“, fragte Sebastian verwirrt.

      „Ob du mir zuhörst, Mann?“

      „Klar.“

      „Tust du nicht“, stellte Lukas klar und wischte sich eine in die Stirn gefallene Haarlocke hinters Ohr.

      „Erwischt.“

      „Worüber machst du dir überhaupt so viele Gedanken, Alter? Wegen so eines bescheuerten Kinderbriefs? Wie kommst du eigentlich an den Mist da?“

      „Ist mir zugeschickt worden“, erzählte Sebastian.

      „Von einem Kind?“ Lukas zog die Augenbrauen kraus und nickte dann einer an ihnen vorbei gehenden Rothaarigen zu, die vom Gesicht her zwar nicht ihren Ansprüchen genügte, aber vom Körper her gespitzte Lippen und ein anerkennendes Nicken wert war. „Seit wann lässt du dich denn mit beschissenen Gören ein?“

      „Mach ich nicht.“

      Warum er sich verteidigte, wusste Sebastian nicht. Als er Lukas` abfällige Worte hörte, konnte er nicht anders, als in die Defensive zu gehen und den Schild zu heben, um den verbalen Schlag abzuwehren.

      „Und warum liest du dann den beknackten Brief?“

      „Das macht man mit Briefen.“

      „Wenn sie einen nicht interessieren, dann wirft man sie weg. Merk dir das. Und jetzt schau der Roten doch mal hinter her. Alter, was für ein Arsch. Den würde ich gern mal packen und richtig kneten!“

      Sebastian, der Sarahs Brief in der Innentasche seines Jacketts mit sich trug, schaute pflichtbewusst der jungen Frau hinterher, die vor dem hässlichsten aller Denkmäler stehen geblieben war, die man in Bergedorf finden konnte. Interessiert hatte sie ihre Sonnenbrille in das von Sommersprossen dominierte Gesicht geschoben, um die auf einer kupferfarbenen Tafel eingelassene Information lesen zu können, die erklärte, warum und wieso das Denkmal dort stand.

      Sie hatte etwas Interessantes an sich, auch wenn Sebastian ihr Gesicht zu kantig war. Da lief nichts weich ineinander über. Selbst die Lippen, die von Sommersprossen bedeckt waren, hatten etwas Hartes.

      Der Rest des Körpers war – zugegeben - eine Wucht. Von den Brüsten angefangen bis hin zum Hintern und den langen, nackten Beinen. Da passte alles 1a ineinander. Seltsam war nur, dass es ihn gar nicht interessierte, ob die Brüste groß waren und beinahe aus dem grünen Top herausfielen, als die Rothaarige sich zur Informationstafel vorbeugte. Auch kümmerte es ihn nur wenig bis gar nicht, dass ihr runder Hintern sich unter dem Stoff ihrer Hotpants malerisch abzeichnete und dazu einlud, mit der flachen Hand auf ihn zu schlagen.

      Es interessierte ihn nicht?

      Was war nur los mit ihm?

      Was sollte das?

      Allein wegen der langen, durch die Lackschuhe noch mehr betonten Beine hätte er vorgestern mit Lukas noch eine Diskussionsstunde abgehalten, wo man als Erstes anfangen sollte, die weiche Haut mit Küssen zu bedecken.

      Jetzt aber … nichts.

      „Was würdest du denn machen, wenn du plötzlich Vater wärst?“

      „Bist du bekloppt? Alter, ich schau mir da gerade die heißeste Frau des jungen Tages an, und du kommst mit so einer selten dämlichen Frage an, die mir die ganze Lust am Gaffen nimmt.“

      „Was würdest du denn tun?“, ließ Sebastian nicht locker und hatte plötzlich das Gefühl, als würde der Brief in der Innentasche seines Jacketts tonnenschwer werden.

      „Ich würde der blöden Tussi eins in die Fresse hauen, weil sie nicht anständig verhütet hat!“, sagte Lukas ungerührt.

      Er nahm einen Schluck aus seinem Kaffeebecher, verzog den Mund und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, um schließlich mit dem ausgestreckten Finger wieder auf die Rothaarige zu zeigen, die sich daran gemacht hatte, das Denkmal zu umrunden, um es ganz genau zu inspizieren.

      „Jetzt konzentrier dich mal bitte“, verlangte Lukas, als er sah, dass Sebastian zu einer weiteren Frage ansetzte.

      Er will darüber nicht reden, dachte Sebastian niedergeschlagen und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Warum auch? Er ist ja kein Vater eines Mädchens, das ihm einen Brief geschrieben hat.

      Einen verdammten, beschissenen Brief, den ich nicht in bester Michael-Jordan-Manier in den Papierkorb werfen kann.

      Kacke, Mann. Ich kann den Brief doch nicht einfach wegwerfen.

      Warum kann ich das nicht?

      Bitte, Sebastian, wirf ihn doch einfach weg. Zünde ihn an. Schmier ihn mit Nutella voll und wirf ihn irgendeiner Fetten zu, damit sie ihn für dich auffrisst. Mach irgendetwas, damit die bescheuerten Gedanken in deinem Kopf endlich aufhören, unerhört zu kreisen und dich fertigzumachen.

      Hast du dich schon einmal auf eine Wiese gelegt und dir überlegt, was man alles versäumt, wenn man nicht mehr träumt?

      Ich habe das in letzter Zeit sehr oft getan. Immer wieder.

      Genau das war es, was ihn so fertigmachte.

      Genau das!

      Warum dachte sie überhaupt an ihn?

      Das ergab alles keinen Sinn.

      Sie kannten sich nicht einmal.

      Er seufzte, als er die Frage stellte: „Wäre dir dein eigenes Kind denn egal?“, weil er die Antwort schon kannte.

      „Ich hätte gar keine Kinder!“

      Natürlich nicht. Er passte auf. Lukas legte sich nicht einfach auf eine Frau und schwängerte sie. Er überzeugte sich vorher, dass auch alles seine Richtigkeit hatte. Er …

      Was für ein Blödsinn. Ich weiß genau, dass Lukas es immer ohne Kondom tut. Er will das echte, richtige Gefühl spüren, wenn es um Sex geht. Er braucht es, um zu merken, wie schön es im Schoß einer Frau ist.

      Er braucht es, weil ich es ihm damals so gesagt habe!

      Ich habe ihm dazu geraten, alles ohne Gummi zu tun. Immer der Erste an der Spitze sein zu wollen.

      Ich habe ihn … erschaffen!

      „Das kannst du doch gar nicht wissen.“

      „Deshalb schlage ich keine fremden Kinder“, sagte Lukas grinsend, der seinen Blick nicht von der Rothaarigen abwenden konnte.

      „Ja, ja“, winkte Sebastian ab. „Es könnten ja deine eigenen sein.“

      „Was wäre ich denn dann für ein schlechter Vater, wenn ich sie verprügeln würde? Apropos Prügel, Sebastian. Du fängst dir gleich ein paar, wenn du nicht sofort der Roten richtig schön auf die Titten glotzt und mir sagst, dass du ihre Nippel siehst. Alter, sag mir, dass du ihre Nippel siehst!“

      „Ich sehe ihre

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