Dr. Norden Classic 42 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Doch davon wollte Wendy noch nicht einmal im Scherz etwas wissen.
»Um in dieser Praxis arbeiten zu dürfen, mit zwei so wundervollen Chefs, würde ich noch viel mehr Überstunden machen«, erklärte sie so innig, dass Daniel ganz gerührt war.
»Sie machen mich richtig verlegen«, gestand er heiser und beugte sich schnell über den Terminkalender. »Mal abgesehen davon, dass Sie beide es uns leicht machen, gute Chefs zu sein«, wollte er ihr in nichts nachstehen.
»Ach, du liebe Zeit! Wird hier heute ein Wettbewerb mit dem Thema ›Das schönste Kompliment‹ ausgetragen?« Von ihren beiden Kollegen unbemerkt war Janine Merck unfreiwillige Zeugin der Freundlichkeiten geworden war.
Überraschte Blicke trafen sie. Doch Daniel Norden wäre nicht der gewesen, der er war, wenn er nicht eine schlagfertige Antwort parat gehabt hätte.
»Ich habe neulich erst einen Artikel darüber gelesen, dass die Deutschen sparsam sind im Komplimente-Machen und dementsprechend schlecht damit umgehen können, wenn sie welche bekommen. Einziger Ausweg aus diesem Dilemma: Übung!«, verkündetet er unbeeindruckt. »Übriges sehen Sie fantastisch aus heute Morgen!«
Lachend zog Janine ihre Jacke aus und hängte sie an die Garderobe.
»Vielen Dank! Übung macht den Meister, das wusste schon meine Mutter.« Schwungvoll setzte sie sich auf ihren Schreibtischstuhl und sah ihren Chef erwartungsvoll an. »Was kann ich für Sie tun, mein Herr?«
Ihre Frage erinnerte Daniel wieder an sein Versprechen.
»Ich brauche einen Termin. Allerdings nicht für mich, sondern für Désis Freundin Valerie und ihre Eltern. Haben wir kurzfristig was frei?«
Sowohl Wendy als auch Janine beugten sich über den übervollen Terminkalender der kommenden Tage. Die Hitzewelle hatte besonders Kindern und älteren Menschen geschadet und die Nachwirkungen der Kreislaufzusammenbrüche, Durchblutungsstörungen und Hitzekrämpfe würden noch eine Weile zu spüren sein. Doch nach ein paar Minuten intensiven Nachdenkens und Dannys Zusage, ein paar Patienten zu übernehmen, war es geschafft.
»Kann Valerie mit ihren Eltern um 16:00 Uhr hier sein?«, schrieb Daniel, ganz moderner Vater, seiner Tochter noch am Vormittag eine Nachricht auf dem Handy in die Schule. Wie erwartet bekam er keine Antwort. Immerhin war die Benutzung von Mobiltelefonen während des Unterrichts verboten. Doch gleich nach Schulschluss kam die Nachricht, dass Valerie gemeinsam mit ihrem Vater pünktlich in die Praxis kommen würde. Bis zuletzt hatte Daniel Zweifel, ob die beiden tatsächlich auftauchen würden. Doch er wurde eines Besseren belehrt.
*
Auch Dr. Norden erschrak, als er die ehemalige Schulkameradin seiner jüngsten Tochter zum ersten Mal seit Jahren wieder sah.
Ganz Profi war ihm sein Schrecken aber nicht anzumerken.
»Hallo, Valerie, ich freue mich, dich mal wieder zu sehen«, begrüßte er sie freundlich und reichte auch ihrem Vater die Hand. »Herr Kayser, wie schön, dass Sie sich die Zeit nehmen konnten. Ihre Frau wollte nicht mitkommen?«, fragte er anstandshalber, als er den beiden einen Platz vor seinem Schreibtisch anbot.
Lucas Kayser räusperte sich umständlich.
»Sie haben ja sicherlich von Ihrer Tochter gehört, wie meine Frau inzwischen über die Schulmedizin denkt«, seufzte er, ehe er den skeptischen Blick auf Dr. Norden richtete. »Glauben Sie, dass Sie Valerie helfen können?«
»Ehrlich gesagt weiß ich das noch nicht«, gab Daniel unumwunden zu und setzte sich Vater und Tochter gegenüber an den Schreibtisch, wo bereits sämtliche Informationen bereit lagen, die er in der Kürze der Zeit über die seltene Krankheit hatte beschaffen können. »Ich muss mir erst selbst einen Überblick verschaffen. Dazu möchte ich Valerie zunächst einmal untersuchen.«
Schlagartig wurde Lucas‘ Miene abweisend.
»Ich habe alle Unterlagen mitgebracht«, erklärte er schroff und reichte zwei große braune Umschläge und einen noch größeren grünen Umschlag – er enthielt die Röntgenbilder – über den Tisch. »Sie müssen nicht alles doppelt machen.«
»Ich hab schon so viele Untersuchungen hinter mich gebracht...« Auch Valerie war ganz offensichtlich nicht angetan von der Vorstellung, wieder auf den Kopf gestellt zu werden.
Das verstand Dr. Norden, ändern konnte er es aber nicht.
»Es tut mir wirklich leid. Aber ganz ohne eigene Untersuchungen geht es nicht. Um herauszufinden, ob ich helfen kann, muss ich mir ein möglichst umfassendes Bild von deinem Gesundheitszustand machen«, erklärte er geduldig.
Lucas Kayser sah seine Tochter zweifelnd an. Schließlich war es Valerie, die die Entscheidung traf.
»Also gut. Aber nur, wenn Sie mir nicht zu sehr wehtun.« Ihr ängstlicher Blick ruhte auf Dr. Norden, dem das Herz wehtat, wenn er an das fröhliche, hübsche Mädchen von einst dachte.
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