Butler Parker Jubiläumsbox 3 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Jubiläumsbox 3 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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werden Sie verzichten müssen«, sagte Criswood.

      »Wie wollen Sie mir das verbieten, he?«

      »Wir werden keinen Zeitungsreporter zu Ihnen lassen, Calderhan.«

      »Moment mal!« Calderhans Stimmung sank unter den Nullpunkt. »Sollen mir jetzt etwa die Daumenschrauben angelegt werden? Das könnt ihr mit mir doch nicht machen. Wißt ihr was? Dann seht mal zu, wer euch den Zeitzünder zurückdreht! Ich jedenfalls nicht. Mal sehen, wer die stärkeren Nerven hat!«

      Calderhan drehte sich abrupt um und verließ den Salon. Nachdem der in seinem Schlafzimmer verschwunden war, sah Criswood den Butler in einer Mischung aus Triumph und Besorgnis an.

      »Hoffentlich geht das gut«, sagte er dann leise. »Sie steuern einen verdammt gefährlichen Kurs, Parker. Sie wollen ihm Stück für Stück die Perlen aus seiner Krone brechen, wie?«

      »Das umschreibt die Taktik erstaunlich kurz und prägnant«, sagte Parker »Mir geht es darum, daß Calderhan seine Grenzen kennenlernt. Ich räume ein, daß der Nervenkrieg jetzt beginnt! Es kann um Minuten gehen, wenn der fällige Anruf erfolgen muß!«

      *

      Calderhan beruhigte sich nur sehr langsam.

      Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Erwanderte wie ein eingesperrtes wildes Tier durch das Schlafzimmer. Er fühlte instinktiv, daß seine Position entscheidend geschwächt worden war. Die Männer, die ihn bisher umgeben hatten, redeten plötzlich anders. Sie hatten ihm klargemacht, daß sie einfach nicht daran glaubten, daß er wegen einer Lappalie das Geschäft seines Lebens riskieren würde.

      Die sollen sich noch wundern, schwor er sich. Ich lasse das Ding hochgehen, ganz gleich, was passiert. Und wenn ich selbst dabei draufgehe!

      Wahrend er so dachte, sagte ihm sein Verstand, daß er es sich tatsächlich nicht leisten konnte. Die Erpressung war nur so lange wirksam, wie es um Millionenbeträge ging. In diesem Zusammenhang ging die Regierung ganz sicher kein Risiko ein.

      In unwichtigen Belanglosigkeiten aber konnte er sich mittels des A-Geschosses nicht durchsetzen. Dazu war der Einsatz einfach zu groß. Wegen einer Kleinigkeit durfte er seine Trümpfe nicht aus der Hand geben.

      Calderhan stand vor dem Fenster und schaute hinaus auf das dunkle, eingefriedete Grundstück. Am Horizont war der Widerschein der strahlendhell erleuchteten Stadt zu sehen. Calderhan hatte plötzlich das Gefühl, eingesperrt zu sein.

      Er wollte gerade das Fenster aufstoßen, als er plötzlich wie unter unsichtbaren Peitschenhieben zusammenzuckte.

      Schüsse waren zu hören. Dann Schreie, dann wieder Schüsse. Sie kamen drüben von der Mauer her, wo man wegen der Dunkelheit nichts erkennen konnte.

      Und Sekunden später warf er sich entsetzt zurück.

      Irgendein harter, aber lautloser Gegenstand zerriß die Fensterscheibe und sirrte durch das Zimmer. Glasscherben rasselten klirrend zu Boden.

      Calderhan warf sich zu Boden und kroch zum Bett hinüber.

      Erst dort merkte er, daß alles unheimlich still geworden war. Er blieb sicherheitshalber auf dem Teppich liegen und lauschte. Er hörte nur das harte, unregelmäßige Pochen seines Herzens. Es schlug ihm hoch bis zum Hals.

      Natürlich dachte er sofort an Sherman.

      Er wußte, wie sehr der Mann ihn haßte. Hatte sein ehemaliger Konkurrent einen Überfall aufgezogen? Versuchte er noch einmal, ihn zu entführen und unter Druck zu setzen?

      Nach qualvoll langen Minuten erhob sich Calderhan. Auf Zehenspitzen schlich er durch das dunkle Schlafzimmer hinüber zur Tür und mußte sich zusammenreißen, um den Drehknopf herumzudrehen.

      Er sah in den großen Salon hinein, in dem nur einige Stehlampen brannten und in dem ein unheimliches, weiches Licht lastete.

      »He... Hallo...!« rief er zuerst mit leiser Stimme. Dann schrie er lauter, bis er schließlich brüllte.

      Er schluchzte fast vor Erleichterung auf, als Criswood erschien. Der CIA-Agent hielt einen Revolver in der Hand und sah, was seine verschmutzte Kleidung anbetraf, ziemlich mitgenommen aus.

      »Was... was war los?« fragte Calderhan mit heiserer Stimme.

      »Überfall«, gab Criswood zurück. »Hoffentlich hat Sie’s nicht erschreckt oder gestört.«

      Criswood hatte noch nicht ganz ausgesprochen, als wieder eine Scheibe zersplitterte.

      Calderhan brüllte auf, als er von einem kleinen Geschoß getroffen wurde.

      Er spürte eine lauwarme, klebrige Flüssigkeit auf der linken Wange. Als er instinktiv dorthin faßte und sich dann die Finger betrachtete, fand er ohne Schwierigkeiten heraus, daß diese Flüssigkeit rot war.

      Es handelte sich um ein harmloses Spezialgeschoß des Butlers. Doch das wußte Calderhan nicht... Er wußte auch nicht, daß dieser ganze Überfall von Parker inszeniert worden war.

      *

      Tony Sherman wollte gerade die Bar des City-Hotels verlassen, als Josuah Parker auftauchte.

      »Ich sehe mich zu meinem Leidwesen gezwungen, mich bei Ihnen entschuldigen zu müssen«, sagte Parker gemessen und unnahbar. »Wichtige Umstände zwangen mich, verspätet zu kommen, ich hoffe, Sie werden mir das nicht zu sehr anlasten.«

      »Was war denn los?« fragte Sherman mißtrauisch.

      »Ein Überfallversuch auf Calderhan. Er mißlang selbstverständlich. Morgen werden Sie in allen Zeitungen von einer rätselhaften, nächtlichen Schießerei hören.«

      »Wissen Sie, wer’s gewesen ist?«

      »Auf keinen Fall Ihre Leute, Mister Sherman. So viel Dummheit traue ich Ihnen beim besten Willen nicht zu. An Calderhan kommt keiner heran, wie ich es schon einmal ausdrückte. Er ist unerreichbar für alle Sonderpläne.«

      »Was schauen Sie mich dabei so an? Meine Leute sind’s wirklich nicht gewesen!«

      »Ich weiß, ich weiß«, erwiderte Parker mit einem andeutungsweisen Lächeln, denn schließlich kam dieser angebliche Überfall ja auf sein Konto. »Ich bin sicher, daß Sie sich zu einer gewissen Mitarbeit entschieden haben, «

      »Viel kann ich Ihnen nicht erzählen«, begann Sherman. »Aber vielleicht können Sie was damit anfangen!«

      Parker und Sherman gingen in die Bar zurück. Sherman legte sich keinerlei Hemmungen auf und berichtete, was er von und über Calderhan wußte.

      Parker hörte interessiert zu. Als ein bestimmter Name fiel, spitzte er im übertragenen Sinne die Ohren.

      »Mister Calderhan hat also eine Freundin hier in Miami?« wiederholte er dann.

      »Warum wundert Sie das?« fragte Sherman anzüglich zurück. »Calderhan richtete ihr einen Modesalon ein.«

      »Wie heißt diese Freundin?« wollte Parker wissen.

      »Ginger Coltax...! Ich weiß nicht, ob Sie damit was anfangen können.«

      »Möglicherweise«,

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