Butler Parker Jubiläumsbox 3 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Читать онлайн книгу Butler Parker Jubiläumsbox 3 – Kriminalroman - Günter Dönges страница 18
»Wohnte Calderman dort?«
»Keine Ahnung. Seine Hauptwohnung hatte er über einem Bootsverleih unten am Jachthafen. Ist sinnlos, Ihnen die genau beschreiben zu wollen. Wenden Sie sich an den Bootswart da unten, der wird Ihnen genau Bescheid geben können.«
»Warum gerieten Sie eigentlich mit Calderhan in Konkurrenz?« stellte der Butler seine nächste Frage. »Ich weiß, diese Frage ist etwas heikel.«
»Worauf Sie sich verlassen können. Deshalb antworte ich darauf auch nicht, Parker. Ich denke, Sie haben sich hinreichend mit Informationen gefüttert.«
»Ich weiß das zu schätzen, Mister Sherman.« Parker erhob sich und deutete eine höfliche, aber kühle Verbeugung an. »Darf ich Sie vor dem Abschied noch einmal hinsichtlich Calderhans warnen?«
»Ich soll also die Finger von ihm lassen, wie?« Cherman grinste.
»Ich empfehle es wirklich dringend«, antwortete der Butler. »Sie würden sich damit manchen Ärger ersparen. Ich könnte mir vorstellen, daß Ihr Mitarbeiter Claddon anders darüber denkt, aber lassen Sie sich nicht beeinflussen.«
»Bestimmen, was geschieht, tue immer noch ich«, gab Sherman schon wieder leicht gereizt zurück.
»Hoffentlich fallen Ihre Entscheidungen richtig aus«, meinte Parker gemessen. »Ich darf mich jetzt empfehlen, ja?«
Eine weitere, angedeutete Verbeugung, dann verließ der Butler die Hotelbar und kümmerte sich nicht weiter um Sherman, der ihm aus zusammengekniffenen Augen nachdenklich nachsah.
*
Obwohl Mitternacht längst überschritten war, herrschte noch starker Verkehr in der Stadt. Urlauber, die nach Florida kamen, speziell aber nach Miami, gingen keineswegs früh zu Bett. Das konnten sie schließlich zu Hause haben. Das Nachtleben war darauf eingerichtet, Betrieb um jeden Preis bis zum frühen Morgen zu entwickeln.
Da es in den Staaten keine festgesetzten Ladenschlußzeiten gibt, hatten die Geschäftsleute sich diesem Rhythmus angepaßt. Man kann und konnte praktisch zu jeder Tages- und Nachtzeit einkaufen.
Ginger Coltax machte darin keine Ausnahme.
Ihr kleiner, aber exklusiver Modesalon in der Carring Street war noch geöffnet. Sie hatte sogar Kundschaft, wie Parker nach einem flüchtigen Blick durch die Ladenscheibe feststellte.
Eine apart aussehende, kleine, schmale und zierliche Frau von etwa achtundzwanzig Jahren bediente zwei Matronen und verkaufte ihnen offensichtlich Bermuda-Shorts, jene häßlichen, fast knielangen Shorts, die jedes noch so schlanke Bein verunstalten.
Parker betrat das Geschäft und nahm ein heldisches Glockenspiel zu Kenntnis. Höflich zog er seine schwarze Melone. Dann blieb er geduldig neben einer leeren, kleinen Verkaufsvitrine stehen.
Die beiden älteren Matronen hatten inzwischen gewählt. Sie beglichen die Rechnung, ließen sich die häßlichen Beinkleider einpacken und verließen das Geschäft, nachdem sie Parker mit einem leicht giftigen Blick gemustert hatten.
»Sir...?« fragte die schlanke, zierliche Frau, deren Haar aschblond war.
»Miß Coltax?« fragte Parker zurück.
»Richtig...« Sie gab sich zurückhaltend, damenhaft.
»Ich komme wegen Mister Larry Calderhan«, erklärte der Butler. »Ich bin sicher, daß Ihnen dieser Name etwas sagt.«
»Möglich«, sagte sie. Parker merkte, daß sie sofort auf größte Vorsicht umschaltete.
»Mein Name ist Parker, Josuah Parker«, stellte der Butler sich vor. »Wie schon gesagt, ich komme wegen Mr. Calderhan!«
»Und?« Mehr sagte sie nicht. Kühle, graue Augen sahen den Butler kritisch und forschend an.
»Ich stehe im Kontakt zu Mister Calderhan«, begann Parker mit seinem eigentlichen Anliegen. »Er befindet sich zur Zeit in einer äußerst kritischen Phase...!«
»Was soll ich darunter verstehen?« wollte sie wissen.
»Mister Calderhan ist dabei, ein einmaliges Geschäft mit der Regierung in Washington abzuwickeln.«
»Larry?« Sie lachte unwillkürlich auf. Und in dieses Lachen mischte sich reiner Spott. »Haben Sie sich da nicht getäuscht?«
»Larry Calderhan«, bestätigte der Butler. »Sein Geschäft bewegt sich in den Dimensionen von einer Million Dollar.«
»Das glauben Sie doch selbst nicht«, sagte sie ungläubig. »Larry mag tüchtig sein, aber so tüchtig nun auch wieder nicht. Warum sollte Washington ihm eine Million Dollar zahlen?«
»Hätten Sie etwas dagegen?«
»Natürlich nicht, doch das sind Larrys Angelegenheiten, mit denen ich nichts zu tun haben will.«
»Soll das heißen, daß Sie keinen unmittelbaren Kontakt mehr zu ihm haben?
»Richtig, Mister Parker. An sich sehe ich keinen Grund, mit Ihnen darüber zu sprechen, aber Sie würden ja wohl doch weiterbohren.«
»Wenn, dann nur in schonender und höflicher Form, Miß Coltax.«
»Larry und ich sind längst getrennt«, sagte sie und ihre Stimme klang sehr sachlich. »Bevor Sie fragen, will ich Ihnen sagen, seit wann. Schon seit vielen Monaten... Wir gingen ohne Streit auseinander. Larry überzog seinen persönlichen Kredit bei mir. Seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen.«
»Auch in den vergangenen sechs Wochen nicht?«
»Auch da nicht, Mister Parker. Unsere Wege hatten sich einfach getrennt.«
»Ihr Vater betreibt ein Motel, Miß Coltax?«
»Stimmt...! Hoffentlich spricht das nicht gegen mich.«
»Sie sehen Ihren Vater oft?«
»Fast gar nicht! Hin und wieder schaue ich einmal eine Viertelstunde bei ihm vorbei, mehr aber nicht. Wir haben getrennte Geschäfte und getrennte Interessen.«
»Darf ich indiskret sein und fragen, ob Sie sich wegen einer gewissen Susan Kelly zerstritten?«
»Schon möglich«, sagte sie, ohne sich über dieses Thema näher zu verbreiten.
»Ich lernte Miß Kelly auf einer Insel der Bahamas kennen«, sagte Parker. »Sie kam später auf See um...!«
»Wenn schon«, gab sie zurück, »das alles interessiert mich nicht mehr.«
»Ihr Vater und Calderhan sind gut miteinander befreundet?«
»Ich weiß es nicht. Sie waren es einmal, aber ob es noch so ist, kann ich nicht sagen. Haben Sie sonst noch Fragen?«
»Ich bedanke mich für dieses Gespräch«, sagte Parker und deutete "eine höfliche Verbeugung an. »Vielleicht ist es ganz gut, daß Sie sich seinerzeit von Mister Calderhan trennten.«
»Auch