Butler Parker 180 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Seit der Butler ihm in einer unverschuldeten Notlage das Leben gerettet hatte, respektierte Pickett aber die Gesetze und ernährte sich auf redliche Weise. Er rechnete es sich zur Ehre an, gelegentlich für Parker und Mylady tätig werden zu dürfen. Und seine intimen Kenntnisse der Londoner Unterwelt hatten sich schon oft als außerordentlich hilfreich erwiesen.
»Ich werde mir die Arbeit mit ein paar zuverlässigen Freunden teilen, damit es schneller geht«, schlug Pickett vor, als Parker ihm die zwölf Anschriften übermittelt hatte. »Reicht es, wenn ich Ihnen in zwei Stunden Bericht erstatte, Mister Parker?«
»Ein Angebot, das man nur als erfreulich bezeichnen kann und muß, Mister Pickett«, entgegnete der Butler. »Bis zum genannten Zeitpunkt dürfte Mylady ihre Meditation abgeschlossen haben und die nächsten Ermittlungsschritte in Angriff nehmen.«
*
»Dieser Streß!« klagte Agatha Simpson, als die Haustürglocke ging. Hastig schob sich die ältere Dame noch ein Stück von der herrlich duftenden Sachertorte in den Mund. »Kaum will man zwischen all den Pflichten mal ein Häppchen zu sich nehmen, klingelt schon wieder das Telefon.«
»Verzeihung, Mylady«, korrigierte Parker und schenkte seiner Herrin goldschimmernden Darjeeling nach. »Falls man sich nicht gründlich täuscht, dürfte das Läuten von der Tür ausgehen.«
»Noch schlimmer«, kritisierte die Detektivin. »Hoffentlich ist es nicht Mister McWarden.« Vorsorglich ließ sie sich ein neues Tortenstück vorlegen, ehe sie ihren Butler in Richtung Haustür entließ.«
Myladys Befürchtung erwies sich als grundlos. Es war nicht Chief-Superintendent McWarden, der leitende Yard-Beamte, der sich bei Parker schon manch wertvollen Tip geholt hatte.
»Hallo, Parker«, grüßte Anwalt Mike Rander lässig, als der Butler die Tür öffnete. Myladys Gesellschafterin, die attraktive Kathy Porter, war auch mitgekommen. Die junge Dame mit den mandelförmig geschnittenen Augen und dem Kastanienschimmer im dunklen Haar hatte sich bei Rander eingehakt.
»Hoffentlich stören wir nicht, Mister Parker?« erkundigte sie sich.
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