Butler Parker 168 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker 168 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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Leichtsinn dazu sagen, Parker.« Rander fingerte nach seinem 45er und sah etwas hinaus aus dem Wagen.

      »Wenn Sie erlauben, Sir, möchte ich widersprechen. Mir liegt daran, das Penthouse vor Ungemach zu bewahren. Und dies kann nur geschehen, wenn Sie und meine Wenigkeit es verlassen und hinaus in die freie Natur fahren.«

      »Sie rechnen damit, daß der ›Weihnachtsmann‹ uns beobachten läßt?«

      »Mit letzter Sicherheit, Sir, zumal ich während des zweiten Gespräches deutlich durchblicken ließ, daß ich den Inhalt beider Unterhaltungen der Presse zur Verfügung stellen würde.«

      »Du lieber Himmel!« Rander hatte begriffen und seufzte auf.

      »Ich möchte den ›Weihnachtsmann‹ dazu bringen, Sir, unvorsichtig zu werden.«

      »Danke. Das ist mir jetzt klar.«

      »Ich hoffe weiter, Sir, daß er sich nicht blamieren will.«

      »Und ich hoffe, daß er nur Unsinn geredet hat!« Mike Rander fühlte sich nach wie vor unbehaglich. »Ob Sie es glauben oder nicht, Parker, ich hänge an meinem Leben!«

      Parker konzentrierte sich auf den nächtlichen Verkehr in den Straßen des Loop. Er steuerte sein hochbeiniges Monstrum hinaus auf eine Ausfallstraße und war offensichtlich bestrebt, etwaige Verfolger und Mörder auf das flache Land zu ziehen.

      Ob sie verfolgt wurden, ließ sich vorerst nicht ausmachen, dazu war der Verkehr noch zu groß. Erst später, als sie bereits auf der Ausfallstraße waren, wurde die Lage kritischer. Hatte sich dieser Ford dort an sie gehängt? Oder befanden sich in jenem Buick die erwarteten Verfolger? War der Chrysler auf sie angesetzt worden, oder der Chevrolet hinter dem großen Lastwagen?

      »Nun sagen Sie doch endlich etwas?« meinte Rander endlich zu seinem Butler, »was sagt denn Ihr sechster Sinn?«

      »Ich möchte mich nicht festlegen, Sir, doch ich glaube, daß Sie und meine Wenigkeit von einem Dodge verfolgt werden.«

      »Dodge? Wo?«

      »Jener Wagen, Sir, der zur Straßenmeisterei gehört. Er befindet sich in diesem Moment genau sechs Wagen hinter dem unsrigen!«

      »Wo denn? Habe ich überhaupt nicht bemerkt.«

      »Sie können versichert sein, Sir, daß ich mich nicht getäuscht habe. Der betreffende Wagen bleibt hartnäckig auf unserer Spur!«

      »Angenommen, Sie haben recht. Wie soll es weitergehen?«

      »Ich würde raten, bald von der Hauptstraße abzuzweigen, um dem Spiel ein vorläufiges Ende zu bereiten.«

      »Wir stellen dem Dodge eine Falle?«

      »Ähnliches schwebt mir in der Tat vor, Sir!«

      »Dann lassen Sie mal schweben, Parker. Hauptsache, wir kommen heil zurück in die Stadt!«

      »Dafür möchte ich in Grenzen eine gewisse Garantie übernehmen.«

      »Hört sich aber nicht sehr ermutigend an!«

      »Gewiß, Sir, zumal wir es mit einem Verbrecher zu tun haben, der über Phantasie verfügt.«

      »Wie sieht Ihr Plan aus?«

      »Mein Wagen verfügt seit einigen Tagen über das, was man einen Autopiloten nennt, Sir. Ähnliche Geräte werden bereits in der Fliegerei mit Erfolg eingesetzt!«

      »Wie beruhigend!« Rander holte seine 45er aus der Halfter und entsicherte sie. »Und was soll dieser Autopilot tun, wenn ich mal so ganz nebenbei fragen darf?«

      »Darf ich hoffen, Sir, Sie ein wenig überraschen zu können?«

      »Ich bin davon überzeugt, daß Ihnen das wieder einmal gelingen wird!« Rander seufzte auf. Die Überraschungen seines Butlers waren ihm vertraut. Bisher war er noch immer voll auf seine Kosten gekommen.

      *

      Das hochbeinige Monstrum rollte in die Dunkelheit hinein. Die voll aufgedrehten Scheinwerfer bohrten sich in die Nacht und leuchteten die schmale Schotterstraße aus, auf der es sich bewegte.

      Dieser Schotterweg führte auf eine Kiesgrube zu, die aber nur zu erahnen war. Im Licht einiger Hängelampen konnte man etwa zweihundert Meter voraus einige Hochsilos sehen, deren oberer Rand aus der tiefen Kiesgrube hervorragten. Gegen den Nachthimmel und den aufkommenden Mond hob sich das Gestänge eines Kiesbaggers ab.

      Das Monstrum wurde langsamer, schien sich vorsichtig voranzutasten, obwohl die Scheinwerfer an Leuchtkraft nicht nachgelassen hatten. Bald darauf war die Rampe erreicht, die hinunter in die Kiesgrube führte. Das hochbeinige Monstrum schien einen Anlauf zu nehmen und war dann plötzlich von der Schotterstraße verschwunden. Es rollte hinunter in die Grube. Hier angekommen, blieb es plötzlich stehen. Das Licht wurde ausgeschaltet, der Motor erstarb. Stille breitete sich aus. Eine unheimliche, lastende Stille.

      Diese Stille wurde unterbrochen von einem daherpreschenden Wagen, der ebenfalls in Richtung Kiesgrube fuhr und wenig später, erheblich schneller als das Monstrum, auf der Rampe nach unten verschwand.

      Plötzlich zerriß die Dunkelheit im grellen Aufleuchten einer Leuchtbombe.

      Kalkig-weißes Licht leuchtete die Kiesgrube bis in den letzten Winkel aus. Das hochbeinige Monstrum in der Nähe eines der Hochsilos, war leer. Von Mike Rander und Josuah Parker war im Moment nichts zu sehen.

      Neben dem Dodge standen zwei mittelgroße Männer, die Strumpfmasken trugen und sich mit je einer schallgedämpften Maschinenpistole ausgerüstet hatten.

      »Parker! Geben Sie auf!« dröhnte eine undeutliche und sehr verzerrte Stimme auf, die die Kiesgrube auszufüllen schien, »verstecken ist sinnlos! Jetzt werden Sie für Ihre Frechheit bezahlen!«

      *

      »Darf ich Ihnen ein wenig Kognak reichen?« fragte Parker leise und hielt eine ledergezogene Hüftflasche in der Hand, aus der er einen kleinen Zinnbecher füllte, »ich hoffe, daß Sie die Temperatur erträglich finden.«

      »Ich schwitze vor Nervosität. Meine Temperatur steigt auf Siedehitze«, flüsterte Rander.

      »Ich spielte, wenn ich darauf aufmerksam machen darf, auf die Temperatur des Kognaks an«, erklärte der Butler steif .und füllte den kleinen Zinnbecher. Er befand sich mit seinem jungen Herrn inmitten dichten Gebüschs und war vom Rand der Kiesgrube gut und gern zweihundert Meter entfernt.

      Rander und Parker hatten das hochbeinige Monstrum weit vor der Kiesgrube verlassen. Der Wagen war von Parker mittels Kurzwelle und Autopilot weitergesteuert und in die Kiesgrube gelenkt worden.

      »Ah ... das tut gut!« sagte Rander, der den Kognak getrunken hatte.

      »Und die Temperatur, Sir? Ich fürchte, sie war ein wenig zu niedrig!«

      »Mensch, Parker. Ihre Sorgen möchte ich haben!« Rander hörte die erneute Aufforderung der verzerrten Stimme, Parker möge sich schleunigst seiner Ermordung stellen.

      »Eine Zumutung, Sir, die ich nur als vollkommen naiv bezeichnen kann«, tadelte Parker den »Weihnachtsmann«,

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