Fiona - Reloaded. Zsolt Majsai

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Fiona - Reloaded - Zsolt Majsai страница 13

Fiona - Reloaded - Zsolt Majsai Die Kristallwelten-Saga

Скачать книгу

      Hoffentlich ändert er bis zum Hellwerden nicht seine Meinung. Eigentlich glaube ich es nicht, bisher machte er nicht den Eindruck, als ob sehr vergesslich wäre. Dennoch frage ich mich, warum er mich nicht in den Käfig zurückbringen ließ. Interessiert es ihn etwa auch, wie ich unter dem Kleid aussehe?

      Selbst wenn, scheint er mich nicht gegen meinen Willen nehmen zu wollen. Das spricht eindeutig für ihn.

      Zwischendurch döse ich dann doch ein und mal wieder lässt mich der Gong hochschrecken.

      Ich setze mich auf und sehe mich um. Das Lager des Königs ist leer und ich höre Stimmen von draußen. Nach kurzem Nachdenken erhebe ich mich und gehe vor das Zelt.

      Die Soldaten bilden einen Ring. Askan und Gaskama stehen vor Moyto und dem verbliebenen Rest seiner Leute. Sie sind gefesselt und sehen aus, als wäre die Befragung schmerzhaft gewesen.

      Als Moyto mich sieht, grinst er breit.

      Askan und Gaskama drehen sich um, dann kommt Gaskama zu mir und zieht mich am Arm zwischen sich und den König. Askan lächelt mir aufmunternd zu.

      „Nun, da Kyo auch dabei ist, will ich mein Urteil verkünden!“, sagt er dann mit kräftiger Stimme. „Moyto und seine drei Männer sind des Hochverrats schuldig. Sie haben im Auftrag eines Mannes, dessen Namen sie nicht verraten wollen, versucht, Kyo zu vergewaltigen und zu töten!“

      Vergewaltigen? Bedeutet das, einer Frau gegen ihren Willen das Ding reinzustecken? Dafür gibt es ein eigenes Wort?!

      „Zum Glück konnte Kyo sich befreien und verteidigen. Dadurch brauchen wir uns nur noch an vier Verrätern die Hände schmutzig zu machen. Jedem von ihnen wird eine Hand abgehackt, alsdann an einen Baum gefesselt, nackt und mit Honig eingeschmiert! Das ist mein unabänderliches Urteil!“

      Die Verurteilten schreien auf und beginnen, ihn und mich zu beschimpfen, mit Worten, deren Bedeutung ich höchstens erahnen kann. Ob ich es genauer wissen will, dessen bin ich mir nicht so sicher.

      Aber einer anderen Sache bin ich mir sehr sicher.

      Ich wende mich an den König. „Was bedeutet unabänderlich?“

      „Dass keine Begnadigung mehr möglich ist“, antwortet Gaskama.

      Ich blicke Askan an. „Ich will mit Moyto kämpfen. Ohne Waffen.“

      „Was?!“

      „Bist du wahnsinnig, Mädchen?“, fragt Gaskama, genauso entsetzt.

      „Er wollte mich töten! Ich habe ein Recht darauf!“

      Moyto lacht laut auf. „Ja, genau! Lasst die Wahnsinnige doch kämpfen und bringt mich danach um!“

      Ich werfe ihm einen hasserfüllten Blick zu, dann sehe ich wieder Askan an.

      „Warum?“, fragt er nachdenklich. „Er wird dich töten.“

      „Wird er nicht! Ich habe drei seiner Männer getötet, obwohl ich unbewaffnet war!“

      „Das ist wohl wahr. Aber Moyto ist nicht ohne Grund ihr Anführer.“

      „Ich will gegen ihn kämpfen.“

      „Das hast du schon gesagt.“ Askan wirft einen Blick in die Runde. Die Soldaten scheinen das auch für Wahnsinn zu halten.

      „Askan“, sage ich. „Du hast mich in deinem Zelt schlafen lassen, weil du mir vertraust. Vertraue mir jetzt auch!“

      Ein breites Grinsen erscheint auf seinem Gesicht, dann sieht er Gaskama an. „Was sagst du dazu?“

      „Sie ist wahnsinnig“, murmelt der.

      „Ist das alles?“

      „Nein.“ Ich höre, dass er seufzt. „Sie hat recht, sie hat seine Männer getötet, was selbst für kampferfahrene Soldaten eine Herausforderung gewesen wäre. Trotzdem gefällt es mir nicht, denn es ist nicht nötig.“

      „Ist es wohl!“, erwidere ich heftig. „Er hat mich nackt gesehen, er hat sein Di... er wollte mich vergewaltigen!“ Mein Gefühl sagt mir gerade, dass nur ich das Ding so nenne. Wenn sie mich ernst nehmen sollen, muss ich aufpassen, was ich sage.

      „Einverstanden“, sagt Askan und nickt. „Die anderen schauen zu und werden danach hingerichtet, gemäß meinem Urteil. Und du, Kyo, du tötest ihn gefälligst.“

      „Ist gut“, erwidere ich.

      Gaskama schüttelt kurz den Kopf, dann begleitet er mich in den Ring. Moytos Männer werden zur Seite gezerrt, sodass sie alles sehen können. Gaskama packt Moyto und schneidet seine Fesseln durch.

      „Ich schneide dir eigenhändig das Herz heraus, während es noch schlägt, wenn du gegen die Regeln verstößt“, teilt er ihm mit.

      „Du scheinst die Kleine ja sehr zu mögen“, erwidert Moyto grinsend. „Warum lässt du sie dann kämpfen?“

      „Weil ich zusehen möchte, wie sie dich tötet. Ich möchte die Verzweiflung in deinen Augen sehen, kurz bevor dir klar wird, dass du von ihr getötet wirst. Diesen letzten Moment, in dem du noch klar denken kannst, bevor dein Geist ein für alle Mal ausgelöscht wird.“

      Moyto starrt ihn an, die Soldaten flüstern. Ich spüre ihre Blicke auf mir und weiß nicht, ob ich mich darüber freuen soll, dass Gaskama mir plötzlich diese Dinge zutraut. Ich weiß ja nicht einmal, ob ich sie mir zutraue. Vielleicht wäre es vernünftig, einfach fortzulaufen.

      Andererseits, auch wenn ich mich nicht erinnere, wer und was ich bin, so viel habe ich bereits über mich herausgefunden: Ich laufe nicht weg. Das mag unvernünftig sein.

      Aber ich laufe nicht weg. Schon gar nicht vor meinen eigenen Entscheidungen.

      Ich atme tief durch.

      „Spürst du etwa schon deinen nahen Tod?“, erkundigt sich Moyto spöttisch.

      „Nicht meinen“, erwidere ich, jetzt sehr ruhig.

      Ich werfe einen Blick auf Askan und Gaskama, dadurch übersehe ich beinahe, dass Moyto einfach losrennt. Auf mich zu. Er ist unglaublich schnell. Askan hat mich ja gewarnt.

      Ich schaffe es nicht, ihm auszuweichen. Er packt mich am Hals, während ich mich nach hinten werfe. Dabei stemme ich meine Füße gegen ihn, und als ich auftreffe, strecke ich die Beine aus. Vom eigenen Schwung getragen und mit meiner Hilfe fliegt er weiter, überschlägt sich in der Luft und landet ebenfalls auf dem Rücken, allerdings viel härter als ich.

      Ich höre die Soldaten aufschreien.

      Wahrscheinlich lenkt mich das zu sehr ab, denn als ich mich aufrichte, steht Moyto bereits auf den Füßen und überrennt mich erneut. Das Spiel von soeben wiederholt sich, erst lande ich auf meinem Rücken, dann er wesentlich unsanfter auf seinem.

      Allerdings bin ich diesmal vorgewarnt und richte mich sehr schnell wieder auf. Genau wie Moyto. Ich springe auf ihn zu, er schlägt blitzschnell mit der Faust nach mir. Der Treffer wirft mich um. Er packt meine Haare und zieht mich schnell durch den Ring. Der Schmerz macht mich blitzartig wieder

Скачать книгу