Fürstenkrone 179 – Adelsroman. Louisa Rosenhagen

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Fürstenkrone 179 – Adelsroman - Louisa Rosenhagen Fürstenkrone

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Lena ist doch in Frankreich, vielleicht hat sie dir eine Karte geschickt? Mir war so, als hätte ich da was Buntes zwischen der Post gesehen«, warf Jonathan ein.

      »M-mh«, machte Sina und aß seelenruhig weiter.

      Es war zum Verzweifeln! Die Kinder wechselten beredte Blicke. »Erwartest du nicht Post vom Finanzamt? Vielleicht kriegst du eine dicke Steuerrückzahlung«, schlug Maximilian vor.

      »Na, höchstens eine Steuernachzahlung!«, meinte Sina und nahm sich das nächste Brot. Dann schaute sie ihre Kinder an. Lauter erwartungsfreudige Gesichter! Jetzt wurde sie hellhörig. »Sagt mal, woher kommt eigentlich euer plötzliches Interesse an meiner Post?«

      »Och, nur so«, antwortete Caro gedehnt. Sie stand kurz vorm Platzen!

      »Na gut, meinetwegen«, antwortete Sina und griff nach den Briefen, die neben ihrem Teller lagen. »Tatsächlich, Lena hat geschrieben.« Sie überflog die Karte. »Ich soll euch grüßen.«

      Jetzt nahm sie den großen Umschlag und schaute auf den Absender. »Ach, der Melchior Verlag. Wahrscheinlich ein Katalog mit Lesetipps für die Ferienzeit«, meinte Sina und legte den Umschlag ungeöffnet aus der Hand.

      »Mama, kann ich mal reingucken? Ich liebe Bücherkataloge!«, erklärte Caroline.

      »Klar!« Ihre Mutter schob ihr den Umschlag zu, den sie jetzt ganz offiziell öffnete, aber dann wusste sie nicht weiter.

      Hanna sprang ein, indem sie ihrer Schwester über die Schulter schaute und dann sagte: »Nein, das sind keine Buchempfehlungen, das ist ein persönliches Schreiben an dich.«

      »So? Was wollen sie denn von mir?«, fragte Sina, mäßig interessiert, und nahm den Brief entgegen.

      Und das war höchstwahrscheinlich der Moment, in dem zum ersten Mal in ihrem Leben Feenstaub unsichtbar über ihr in der Luft tanzte.

      Sina las den Brief. Und las ihn noch einmal. Und runzelte verwirrt die Stirn. Und schaute ihre Kinder an. »Ich versteh das nicht!«, sagte sie. »Hier steht, ich hätte an einem Schreibwettbewerb teilgenommen. Das habe ich aber gar nicht!«

      »Doch, Mama, hast du!«, antwortete Hanna.

      »Mit der Kurzgeschichte ›Nebelfrau‹«, erklärte Caroline.

      »Deiner besten Erzählung«, ergänzte Maximilian.

      »Aber ich verstehe immer noch nicht! Woher haben denn die meine Geschichte?«, fragte Sina.

      »Weil, äh, wir sie unter deinem Namen eingereicht haben«, antwortete Jonathan.

      Jetzt hielten alle Kinder die Luft an.

      »Ihr habt – was getan?« Sina wurde laut.

      »Ehe du dich aufregst, Mama, lies mal weiter!«, sagte die vernünftige Hanna.

      Sina warf einen Blick in die Runde, der nichts Gutes versprach. Sie las weiter. Und wurde sehr blass. Ließ irgendwann das Schreiben sinken und schaute ihre Kinder an. »Ich habe gewonnen. Ich verstehe es zwar immer noch nicht, aber ich habe den ersten Preis gewonnen. Den ersten Preis!«

      »Siehst du, Mama, du bist eben doch die Allerbeste!«, rief Caro und fiel ihrer Mutter um den Hals.

      Jetzt gab es auch für die anderen kein Halten mehr, und das Häuschen hallte wider von fröhlichem Lärm, der Kitty mal wieder unter die Küchenbank trieb. Sina hopste und tanzte um den Tisch herum, schwenkte den Brief durch die Luft, küsste jedes ihrer Kinder mindestens ein Dutzend Mal, und dann plötzlich musste sie weinen.

      Nachdem Lachen und Tränen, Freude, Schock, Unglaube und Stolz sich endlich ausreichend Raum verschafft hatten, kehrte wieder so viel Ruhe ein, dass die Kinder in vernünftiger Reihenfolge von ihrem Vorgehen erzählen konnten.

      »Ich fass es nicht!«, sagte Sina wohl zum fünfzigsten Mal. »Da geht ihr einfach an meine Sachen, sucht etwas heraus und schickt das ein!«

      »Mama, du bist doch nicht böse, weil wir an deiner Schublade waren?«, fragte Hanna ernst. »Du empfindest das nicht als Vertrauensbruch? So war es nämlich ganz und gar nicht gemeint!«

      »Das weiß ich doch!«, entgegnete ihre Mutter liebevoll. Sie gab ihrer Ältesten einen Kuss und strich ihr die dunklen Haare aus dem Gesicht. Dabei spürte sie wieder die verrinnende Zeit. Mein Mädchen ist erwachsen geworden, dachte sie bewegt, sie ist eine junge Frau! »Ich weiß, dass ihr das nur getan habt, um mir eine Freude zu bereiten. Ihr würdet nie in meinen Sachen herumschnüffeln, genauso wenig wie ich in euren!«

      Vertrauen war das oberste Prinzip in ihrer Familie.

      Inzwischen waren die Suppe kalt und der Salat ein wenig schlaff geworden, aber das störte niemanden. Sie setzten sich endlich an den Tisch und feierten die große Überraschung.

      Plötzlich fiel Sina etwas ein. »Was hättet ihr eigentlich gemacht, wenn der Verlag mein Manuskript abgelehnt hätte?«

      »Davon hättest du gar nichts erfahren müssen«, antwortete Jonathan. »Das wäre dann eine Sache zwischen dem Melchior Verlag und uns geblieben.«

      Sina schüttelte den Kopf, seufzte glücklich und musterte ihre Kinder über den schönsten Blumenstrauß ihres Lebens hinweg. »Was wäre ich nur ohne euch!«

      »Falsch! Die Frage muss lauten: Was werde ich nun mit euch?«, korrigierte Maximilian.

      Die Antwort kam von Caroline. »Eine erfolgreiche Schriftstellerin!«

      *

      Aber bis dahin ist es ein langer, mühsamer Weg. Ein erster Preis in einem Schreibwettbewerb bedeutet noch lange nicht den Beginn einer großen Karriere.

      Das wusste Sina natürlich, was ihre Freude aber in keiner Weise dämpfte. Sie freute sich riesig über ihren Erfolg – und auch über die Möglichkeit, nach vielen Jahren endlich einmal wieder Urlaub machen zu können! Die Zeit auf Eichenhof würde herrlich werden!

      Allerdings erforderte das auch einige Neuanschaffungen, denn für derartige Extras wie Reitstiefel oder festliche Garderobe hatte Sina nie das Geld ausgeben können. Anlässlich der Preisverleihung sollte es auch eine Autorenlesung geben, und dafür kaufte Sina das klassische Kleine Schwarze und die ersten wirklich hochhackigen Schuhe seit Langem. Und weil sie jetzt schon einmal dabei war, auch noch hauchfeine, seidenfeine Strümpfe mit Naht.

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