Schon Immer Mein Vicomte. Dawn Brower
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Читать онлайн книгу Schon Immer Mein Vicomte - Dawn Brower страница 3
»Ich glaube nicht an Liebe«, sagte sie. »Alles, was ich brauche, ist jemand der mich in der Manier verhält, an welche ich mich gewöhnt habe. Ich setze ein Kind oder zwei für ihn in die Welt und suche dann einen Liebhaber zum Vergnügen.«
Wer war diese Frau? Wie waren sie im gleichen Haushalt aufgewachsen und so erheblich verschieden geraten? Sie hatten dasselbe Alter und sie haben die letzten fünf Jahre gemeinsam gelebt. Estellas Mutter war drei Jahre, nachdem sie den Herzog geheiratet hatte, verschieden. Annalise hatte damals netter gewirkt.
»Es ist nicht wichtig«, sagte Estella. »Dein Vater hat mir bereits gesagt, dass ich nach heute Nacht nicht weiter in Wolfton Manor bleiben werde. Morgen werde ich verbannt bis die feine Gesellschaft vergisst, dass ich existiere. Es ist dem so oder so vorzuziehen, was er geplant hatte.«
Sie würde nicht einen alten Lustmolch heiraten, weil der Herzog es befohlen hat. Er hatte erklärt, dass Estella den Earl of Dredfield heiraten würde oder in das winzige Dorf Sheerness verbannt wird. Ihre Großmutter hatte dort ein Häuschen besessen und es Estella nach ihrem Tod vermacht. Sie würde für weitere dreieinhalb Jahre nicht an ihr Erbe kommen. Sie konnte bis dahin dort leben, und wenn sie genug Glück hatte, würde Donovan bis dahin nicht geheiratet haben. Wenn sie nicht länger unter der Kontrolle des Herzogs war, konnte sie ihn anflehen sie zurückzunehmen. Bis dahin musste sie still bleiben. Der Herzog hatte zu viel Macht und konnte sie beide ruinieren.
»Kann schon sein«, sagte Annalise. »Aber erwarte nicht, dass dies das Ende sein wird. Vater mag es nicht zu verlieren.«
Nein, das tat er nicht. Estella betete, dass er es ruhen lassen würde. Zumindest lange genug, so dass sie Kontrolle über ihr Leben erlangen konnte. Dann wäre sie in einer besseren Position sich gegen ihn zu wehren. Eine Träne drohte aus ihrem Auge zu fallen. Sie wischte sie weg, bevor diese sie verraten konnte.
»Das mag sein«, sagte sie. »Aber er hat mich bereits auf die schlimmstmögliche Weise besiegt. Das sollte ihn bis auf weiteres glücklich machen.«
Der Himmel wusste sie wäre weit davon entfernt … Donovan hasste sie jetzt. Welche Chance hatte sie wirklich ihn zurückzugewinnen? Sie hatte seine Liebe gehabt und alles, was sie zu tun gehabt hatte, war sie zu akzeptieren. Er würde nie verstehen, dass sie ihn fortgestoßen hatte, um ihn zu schützen. An seiner Stelle wäre sie wahrscheinlich ebenfalls nicht versöhnlich. Sie würde einfach ihr Leben leben müssen und hoffen, dass die Zeit seine Wunden heilen ließe. Ihre würden schwären und im Laufe der Zeit genug verhärten, so dass sie das tun konnte, was für sie beide notwendig war.
Es war alles, was sie tun konnte—und sie würde es tun. Sie war stark und fähig. Kein Mann, besonders ihr niederträchtiger Stiefvater, würde sie lange unter Kontrolle haben. Ihre Geduld, Unverwüstlichkeit und Intelligenz würden ihr beistehen, bis zu dem Tag, an welchem sie ihn wie den bösen Mann stürzte, der er war.
KAPITEL EINS
Juni 1816
Donovan ächzte und umklammerte die Oberseite seines Kopfs. Was, verfluchte Hölle, prallte andauernd gegen seinen Schädel, versuchte geradewegs einen Weg hindurch zu schlagen? Vielleicht sollte er sich herumrollen und das winzige Biest sich durchsetzen lassen. Was hatte er überhaupt, um dafür zu leben? Sein Leben war nicht viel wert und er hatte es so gut wie aufgegeben jemals wieder Glück zu finden. An den meisten Tagen trank er sich selbst zur Besinnungslosigkeit. Er hatte alle Hoffnung an dem Tag verloren, an welchem Estella ihm das Herz gebrochen hatte. Er war vollständig empfindungslos allem gegenüber und sah keinen Sinn darin sich zu kümmern.
Vielleicht war dies das Problem. Er hatte ziemlich heftig getrunken in der Vergangenheit—na ja, immer. Er konnte sich nicht an das letzte Mal erinnern, als er nüchtern gewesen war. Ehrlich gesagt konnte er sich nicht an das letzte Mal erinnern, wann er sich die Mühe gemacht hatte zu baden. Er musste ziemlich übel riechen. Oh na ja, es ist nicht so, also ob er in nächster Zeit mit einer reizenden Frau ins Bett krabbeln würde. Hatte er nicht das Leben aufgegeben? Er wäre so oder so bald tot.
»Was soll’n wir mit ihm tun?«
Der männliche Akzent ließ wenig Zweifel an seiner Herkunft. Er war überhaupt keiner der vornehmen Sorte. Wahrscheinlich ein Hafenarbeiter … Wohin war er überhaupt gestolpert? Er sollte seine Augen aufmachen und es herausfinden, aber er konnte sich nicht dazu bringen sich zu bemühen. Sein Kopf schmerzte so bereits schon genug.
»Der Käpt’n wird wiss’n, was zu tun is’«, sagte ein anderer Mann.
Was war das? Ein Klub für ungehobelte Hafenarbeiter? Donovan wünschte sich wirklich, dass er sich daran erinnern konnte, was er getan hatte. Er vermutete, dass sie etwas anderes als Hafenarbeiter sein könnten. Soweit er wusste, war er in die Elendsviertel Londons gestolpert. Wie dem auch sei, er hatte Glück, dass er am Leben war. Wenn er darüber nachdachte … Warum hatten sie ihn nicht geradeheraus umgebracht? Das hätte mehr Sinn gemacht.
»Wir sollt’n ihn auslösch’n«, sagte der erste Sprecher. »Käpt’n Estes würde uns dafür dank’n.«
»Biste verrückt?«, fragte der andere Mann. »Estes hasst es, wenn wir Entscheidungen allein treff’n. Das wird uns nich’ gedankt; nur unser eig’nes Leben für uns’re Dummheit verwirkt.«
Nun, das beantwortete ein paar Fragen. Sie hätten ihn wahrscheinlich auf eigene Faust getötet. Wer war dieser Estes? Donovan war nicht ganz sicher, ob er den erhabenen Gentleman treffen wollte—wenn er so genannt werden konnte. Er führte mit Sicherheit ein strenges Schiff. Er hätte darüber gelacht, aber leider schmerzte sein Kopf so bereits genug.
»Hast Recht«, stimmte der Mann zu. »Schau nach ihm und ich geh den Käpt’n such’n.«
Er war also auf einem Schiff. Mist und verdammt … Er hatte gehofft, dass er falsch lag. Es ließ sich nicht sagen, wohin sie steuerten. Warum zum Teufel hatte er sich auf einem verfluchten Schiff versteckt? Was hatte er gedacht würde er erreichen. Er hatte wahrscheinlich nicht beabsichtigt auf diesem verdammten Ding zu sein. Sein Vollrausch hatte ihm in den letzten vergangenen Jahren viel eingebrockt. Dies war nur ein weiteres Abenteuer auf seinem Weg zum Ruin. Vielleicht hätte er wieder auf Besuch ins Manchester Castle gehen sollen. Sein Freund hätte ihm vielleicht geholfen wieder auf den richtigen Weg zu kommen. Nein, der Graf war selig glücklich. Es war scheußlich und wundervoll zu sehen. Er freute sich für Garrick, wahrlich. Aber konnte nichts gegen den Samen der Eifersucht tun, der aufgekeimt war, als er ihn gesehen hatte, wie er die Liebe seines Lebens gefunden hat und in der Lage war sie zu behalten. Er war kein guter Mann oder Freund. Es war das Beste, wenn er fern blieb.
»Biste wach?«, fragte der Mann und trat ihn dann.
Donovan ächzte: »Ach, leck mich am Arsch.«
Er hatte sich nicht auf die Bastarde einlassen wollen, aber dieser eine würde ihn nicht in Ruhe sterben lassen. Oh na ja, wie spaßig wäre es leise zu gehen? Er war nicht dafür bekannt großartige Entscheidungen zu treffen. Nein, die feine Gesellschaft sprach von ihm als dem goldenen Schelm, oder zumindest haben sie das zu tun gepflegt. Er war diesem Ruf in letzter Zeit nicht gerecht geworden. An den meisten Tagen blieb er Zuhause und trank bis er bewusstlos wurde. Er sah den Grund nicht in der Stadt umher zu gehen, wenn er reichlich Alkohol in seiner eigenen Schatzkammer fand, um die Stunden dahinsiechen zu lassen.
»Lieber nich’, mi Lord«, gab der Mann zurück. »Der Käpt’n wird bald hier sein und Ihr riecht ziemlich streng. Ich würde Euch baldigst über Bord werf’n, aber is’ nich’ an mir die Entscheidung zu treff’n.«
Wie steht’s damit?