9 ungewöhnliche Western April 2020: Western Sammelband 9006. Alfred Bekker

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9 ungewöhnliche Western April 2020: Western Sammelband 9006 - Alfred Bekker

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Du bleibst hier! Wenn du dich töten lässt, ändert sich für Jellico und Manuela gar nichts.“

      „Endlich sagt Ihnen das auch mal ein anderer als immer nur ich“, stimmte Duncan hinter dem offenen Fenster zu. „Das habe ich ihm gepredigt, Chaco, bis ich fast Fransen an den Lippen hatte!“

      „In Ordnung“, sagte ich schwer atmend. „Ihr habt gewonnen.“

      27

      Die drei Banditen schauten sich an. Regan atmete kurz und schnell, als hätte er einen meilenweiten Dauerlauf hinter sich. Curtis fluchte ohne Unterbrechung und starrte pausenlos die beiden Gefangenen an.

      „Es war heller Wahnsinn, dem Halbindianer auch die Handfesseln abzunehmen“, sagte Older.

      „Ich bin dafür, wir knallen die beiden ab, ehe sie uns auch noch Ärger bereiten!“, zischte Curtis, den Blick unverwandt auf die an der Wand sitzenden Geiseln gerichtet.

      „Hör bloß endlich mit dem Schwachsinn auf!“, rief Regan.

      „Warum denn nicht?“ Curtis entriss Older das Gewehr und repetierte es.

      „Idiot!“ Regan warf sich gegen den Kumpan, und Older brachte das Gewehr wieder an sich.

      „Was habt ihr denn? Die Sache ist gescheitert. Der Kerl lässt sich nicht mehr blicken. Du hättest gleich schießen sollen, als er den Colt ablegte.“

      „Ich nahm an, er käme noch näher. Und das hatte er ja auch vor. Aber wer schlief?“

      Regan zog den Kopf ein. „Woher sollte ich denn wissen, dass der Indianer aus dem Fenster springt wie ein Tiger?“

      „Wir knallen sie ab. Es ist alles vorbei!“ Curtis versuchte noch einmal, das Gewehr an sich zu reißen.

      „Wenn wir hier lebend heraus wollen, brauchen wir gute Trümpfe, Chap.“

      „Und wenn wir die nicht haben, schießen sie uns das Haus über den Köpfen zusammen“, setzte Regan hinzu. „So sieht das aus.“

      „Wir müssen hier weg“, sagte Curtis nervös.

      „Davon rede ich doch schon seit zwei Minuten.“ Older schüttelte den Kopf. „Also, bis bei dir der Cent fällt, das dauert wirklich verteufelt lange!“

      Curtis schaute wieder zu den Geiseln. „Ach so. Schutzschild?“

      „Na klar.“ Older drehte sich um und kehrte in die Nähe des offenen Fensters zurück. Scherben barsten auf dem Boden unter seinen Stiefeln. „He, hört ihr mich?“, rief er hinaus.

      Die Worte schienen in der nun zögernd herabsinkenden Dämmerung der verlassenen Straße nachzuhallen.

      „Was ist los?“, fragte jemand.

      „Wir wollen Pferde. Unsere Gäule aus dem Mietstall! Und einen Wagen!“

      „Wozu denn einen Wagen?“, knurrte Curtis.

      „Denk doch an die Frau. Bildest du dir ein, die könnte reiten?“

      Manuela hob den Kopf und zog den weinenden Jungen an sich.

      „Die nehmen wir mit“, entschied Older.

      „Wozu braucht ihr einen Wagen?“, fragte Duncan laut durch die Straße.

      „Dreimal dürft ihr raten!“ Older lachte ironisch.

      „Wir erwarten klare Auskünfte!“, tönte es zurück.

      „Die fühlen Oberwasser“, murmelte Regan.

      „Ihr könnt auch tote Geiseln kriegen!“, brüllte Older.

      „Vorsicht, Henry!“, mahnte Chaco. „Ein Wort kann genügen, die Katastrophe auszulösen.“

      „Mir geht das Messer in der Tasche auf, wenn ich denke, wir könnten diese Halunken mit zwei Geiseln aus der Stadt lassen!“ Duncan schlug mit der Faust aufs Fensterbrett.

      „Was meinst du?“ Chaco blickte mich an.

      „Wir müssen auf die Forderung eingehen“, erwiderte ich. „Mindestens zum Schein.“

      „Das meine ich auch.“

      „In Ordnung!“, rief ich laut. „Aber wir brauchen Zeit, um einen Wagen aufzutreiben.“

      „Hat die Wells Fargo vielleicht keine Wagen?“

      „Hier stehen nur schwere Kutschen im Hof. Die zu ziehen, sind mindestens vier Pferde erforderlich. Habt ihr an so etwas gedacht oder an einen Buggy?“

      „Die Wells Fargo wird einen Wagen in der Stadt kaufen“, setzte Duncan hinzu. „Dafür will der Besitzer Geld sehen, weil er den Wagen nie wiederkriegt. Das dauert eben seine Zeit.“

      „Wir geben euch zwanzig Minuten!“, rief die Banditenstimme. „Keine Sekunde länger!“

      „Die wollen aus der Stadt, solange es noch hell ist“, sagte Chaco. „Wegen der besseren Übersicht.“

      Ich schob mich an der Wand zurück und um die Ecke.

      Die Menschenmenge näherte sich vom Office des Marshals, wohin sie vor der Schießerei der Banditen geflüchtet war.

      „Es erscheint mir wie ein Wunder, dass noch niemand zu Schaden kam“, sagte der Arzt.

      „Mir auch. Wer verkauft der Wells Fargo einen Buggy?“ Ich blickte an der Menge entlang.

      „Was denn, Sie wollen wirklich darauf eingehen?“, fragte Doc Walter.

      „Haben wir denn eine Wahl?“

      „Aber wenn die Kerle Manuela in einen Buggy setzen und dann im Höllentempo durch die Stadt jagen, kann das ihr Tod sein!“

      „Es ist doch keine Rede davon, dass die Banditen Manuela und Jellico mitnehmen dürfen“, sagte ich schroff.

      „Aber …“ Doc Walter schien nicht mehr zu begreifen, was ich eigentlich redete.

      „Wir erfüllen die Forderung. Drei Pferde und einen Wagen. Mehr wurde nicht verhandelt.“

      „Ach so. Jetzt habe ich ein bisschen spät geschaltet. Entschuldigen Sie.“

      Ich lächelte müde und schaute wieder auf die anderen Leute. „Will niemand einen Buggy verkaufen?“

      „Wir werden ordentlich bezahlen!“, versicherte Duncan, der über die Straße ging. „Und zwar ohne große Formalitäten. In bar und auf der Stelle!“

      „Von mir könnt ihr einen Wagen haben“, erklärte der Wagenbauer. „Schon ein bisschen betagt und lange nicht mehr benutzt. Aber dafür nicht teuer.“

      „Den sehen wir uns sofort

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