Europa - Tragödie eines Mondes. Uwe Roth
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Uwe Roth
Europa - Tragödie eines Mondes
© 2020 Uwe Roth
Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN
Paperback: | 978-3-347-04964-2 |
Hardcover: | 978-3-347-04965-9 |
e-Book: | 978-3-347-04966-6 |
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Copyright: Bilder von Uwe Roth
Prolog
1. Die Unterwasserwelt von Maborien
2. Das Aufstiegsschiff
3. Die gnadenlose Eisbarriere
4. Der Aufstieg
5. Im Raumschiff Carl Sagan
6. Der Schleier
7. Die ersten Menschen auf Europa
8. Die blutige Implosion
9. Leben
10. Die Wärmeförderanlage von Amkohog
11. Der Aufbruch
12. Der letzte Versuch
13. Die Grotte Teil 1
14. Die Grotte Teil 2
15. Lorkett
16. Das OBEN
17. Die Erkenntnis
18. Maborien
19. Die Flucht
Nachwort:
Prolog
Große, lange Lastengleiter schwebten über der Baustelle, in der seit einiger Zeit Xiron und sein Team an der Errichtung neuer, modernster Wohneinheiten arbeiteten. Diese Lastengleiter schwebten mit ihrer schweren Last lautlos über der großen Baustelle. Nur das leise Summen der straffen Taue drang in die empfindlichen Ohren des Maboriers. Die stetige, leichte Strömung ließ die Taue in einem gleichmäßigen Rhythmus schwingen. Ganz leicht wippte die große Dachkonstruktion, die an vier Tauen unter dem Lastengleiter hing, in der stetigen Strömung dieser Unterwasserwelt hin und her. Jeden Augenblick würde die Crew des Lastengleiters damit beginnen, die große Muschelplatte herabzulassen, um sie passgenau auf die Unterkonstruktion der neuen Wohneinheit zu setzen. Im selben Augenblick drehten sich auch schon die mächtigen Umlenkrollen, die unterhalb des Lastengleiters zur Hälfte herauslugten und die Taue aus dem Innern des Lastengleiters entließen. Somit erhöhte sich nun langsam die Länge der Taue. Diese Verlängerung der Taue bewirkte eine Veränderung der Eigenschwingung, wie eine Gitarrensaite, die man entspannt.
So vibrierten nun die Taue in einer niedrigeren Frequenz als zuvor. Die dicken Taue durchschnitten das Wasser mit einem immer dumpferen und lauter werdenden Vibrieren, dass Xiron deutlich hören konnte. Für ihn der Hinweis, dass sich nun die Last nicht nur herabsenkte, sondern auch noch gegen die Strömung drehte. Ihm war bewusst, dass dieser Moment die volle Konzentration des Lastenpersonals verlangte. Schon die kleinste Unachtsamkeit würde die große Muschelplatte unkontrolliert in der leichten Strömung, die über der Stadt herrschte, pendeln lassen.
Die vier Taue, die an jeder Seite der ovalen Muschelplatte angebracht waren, beulten sich merklich in Richtung der Strömung aus. Während die Platte sich senkte, schoss das Wasser durch die vorbereiteten Öffnungen, die es den Bewohnern später ermöglichen sollten, aus ihrer Wohnung ins Freie zu schwimmen.
So senkte sich das neue Dach der neu errichteten Wohneinheit immer mehr seinem Endpunkt entgegen. Jeden Augenblick würde sie sich auf die Wände legen, die ebenfalls aus großen Muschelplatten bestanden. Dieses Dach sollte den Abschluss der nun schon fünfstöckigen Wohneinheit bilden. Die vorherigen Etagen konnte Xiron mit seinem Team problemlos auf die darunter befindlichen Wände aufsetzen. Ohne jegliche Probleme fügte sich eine Etage auf die nächste. Er war äußerst zufrieden mit sich und vor allem mit seinen Arbeitern, die die entscheidenden Arbeitsschritte ausführten.
„Ihr müsst noch etwas weiter nach links“, rief er seinen Mitarbeitern über Funk zu, die versuchten, die Platte in Empfang zu nehmen, um sie anschließend in die vorbereiteten Verankerungen zu versenken.
Mit kräftigen Flossenbewegungen stemmten sie sich gegen die schwere Platte, die sich nur langsam nach links bewegte. Unentwegt sogen sie dabei Atemwasser in ihre Kiemen ein, um ihren mit dicken Muskeln bepackten Körpern genug Energie zur Verfügung zu stellen, damit sie den enormen Anstrengungen gewachsen waren. Ihre Schuppen schimmerten durch diese immerwährenden Pumpbewegungen in einem glänzenden, pulsierenden Blau. Mit größter Anstrengung versuchten sie, gegen die große Last anzukämpfen. Deren Trägheit erforderte es von Xirons Team, die letzten Kraftreserven zu aktivieren, um diese große letzte Platte zu ihrem letzten Ruheplatz zu manövrieren.
Nur langsam driftete die Muschelplatte in die richtige Position. Xiron ergriff erneut sein Funkgerät, um seinen Leuten mitzuteilen, dass sich die Platte immer mehr seiner Endposition zubewegte. Genau in diesem Moment sah er, wie die große Platte, ohne Vorwarnung, plötzlich anfing unkontrolliert zu schwanken. Nur leicht, aber dennoch ausreichend, um seinen Leuten noch mehr körperliche Kraft abzuverlangen, schwebte sie somit immer weiter über den Verankerungsbereich hinweg. Genau vor solchen unvorhersehbaren Ereignissen fürchtete sich Xiron. Denn schon die kleinste Welle könnte das gesamte Vorhaben scheitern lassen. Daher hoffte Xiron, dass es sich nur um eine schwache Welle handelte, die sich schnell über die Baustelle hinweg bewegen würde.
Wahrscheinlich gab es schon wieder mal eines von diesen Kernbeben, die in unbestimmten Abständen in Maborien auftraten. Irgendwo am Ende ihrer Welt erzeugte solch ein Kernbeben diese Welle, die daraufhin unaufhörlich durch Maborien kroch und sich schließlich, immer schwächer werdend, am anderen Ende von Maborien auflöste. Es konnten viele Zyklen vergehen, ehe solch eine Welle in sich zusammenbrach. Seine Erfahrung als Bauleiter riet ihm in einem solchen Fall dazu, sofort jegliche Weiterarbeit einzustellen. Erst wenn die Welle vorübergezogen war, würde er seinen Leuten die Weiterarbeit erlauben.
Er sah zu dem Lastengleiter hinauf, den er völlig aus den Augen verloren hatte. Eigentlich brauchte er auch während dieses Abschnittes der Absenkung nicht auf den Lastengleiter achten, da dieser seine korrekte Position schon längst eingenommen hatte. Der Crew des Lastengleiters oblag es nun, ihn in Position zu halten, damit seine Crew die Deckenplatte ordnungsgemäß verankern konnte. Aber, wie Xiron mit Schrecken erkennen musste, diese starke Strömung drängte offensichtlich den Lastengleiter ebenfalls von seiner Position weg.
Ehe er seinen Leuten den Befehl geben konnte, für diesen Augenblick die Arbeit ruhen zu lassen, stellte er sein Funkgerät auf die Frequenz des Lastengleiterpersonals.
„Hey, was macht ihr denn da? Habt ihr die Strömung nicht bemerkt?“, rief er erschrocken über Funk dem Kapitän