Freiheit und Sein als Lebenskunst. Hannes Kerfack

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Freiheit und Sein als Lebenskunst - Hannes Kerfack Theologisch-philosophische Studienschriften

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von Nizäas soweit möglich, dass das Urbild im Bild (der Prototyp des Heiligen) verehrt und nicht das materielle Abbild. Die Verehrung kommt allein Gott zu und nicht dem Abbild und nicht der Materie, um letztlich auch ein konkretes, individuelles Bild innerhalb der eigenen Lebenskunst als Frömmigkeit zu erreichen und im eigenen Glauben zu erbauen, da der abgebildete Heilige zu einem Vorbild werden kann.

      Andererseits greift das Trienter Konzil mit dem Bilderdekret grundsätzliche Vorstellungen und Gebräuche in der spätmittelalterlichen Gesellschaft an, die im Widerspruch zum Dekret stehen und wahrscheinlich die Durchführung der Maßnahmen behindern, sodass in der Forschung behauptet wird, dass das Trienter Bilderdekret keine oder nur sehr geringe Auswirkungen auf die Bilderfrömmigkeit hat und damit der Freiheit und der Leidenschaft weiter freien Lauf gelassen wird und es zu keiner Einschränkung kommt.132 Die Volksfrömmigkeit bei der Bilderverehrung ist weitaus größer und einflussreicher als die Beschlüsse des Trienter Konzils, sodass die praktische Umsetzung der Theorie erheblich länger dauert. Wahrscheinlich führen die Beschlüsse sogar zu einer Verstärkung der Volksfrömmigkeit, da die Bilder- und Heiligenverehrung nachdrücklich auf der Grundlage von Nizäa II empfohlen wird und erlaubt ist.133

      Gleichzeitig mündet die Leugnung der Gnade wirkenden Bilder und die Unterdrückung von Missbräuchen in eine neue Definition zwischen orthodoxem und nichtorthodoxem Glauben, was jeweilige Freiheiten einschränkt. Das Trienter Konzil bestärkt die Bilderverehrung und grenzt sich von der Bilderkritik der Reformation ab. Gleichzeitig nähert sie sich hinsichtlich der religionspädagogischen Funktion von Bildern und der Leugnung der wirkenden Gnade durch Bilder auch an, sodass die Unterscheidung und die Grenzen zwischen orthodoxem und nicht-orthodoxem Glauben relativ und eher fließend sind, ähnlich wie bei der Ethik authentischer Freiheit, die zwischen zwei Polen einen Mittelweg findet.134

      Im praktischen Teil geht es um die Darstellung der spätmittelalterlichen Frömmigkeit und Sozialisation und der individuellen Seins-Systeme, wie sie in die Kontexte eingebunden sind, anhand einzelner Bildbeispiele, um die Differenzen zwischen Ideal und Wirklichkeit und orthodoxem und nicht-orthodoxem Glauben anzuzeigen und zu verdeutlichen, dass das Trienter Konzil sowohl Auswirkungen auf die Bilderfrömmigkeit hat als auch im Widerspruch zu ihr steht.

      100 RF 29.

      101 Zur Zusammensetzung der Disputationsgruppe für das Bilderdekret. Vgl. Jedin, Bilderdekret, 489.

      102 Jedin, Bilderdekret, 488.

      103 Beumer, Geschäftsordnung, 113 u. 120.

      104 Beumer, Geschäftsordnung, 113.

      105 Jedin, Bilderdekret, 488.

      106 Jedin, Bilderdekret, 488.

      107 Jedin, Bilderdekret, 489.

      108 Jedin, Bilderdekret, 492.

      109 Jedin, Bilderdekret, 491.

      110 Jedin, Bilderdekret, 493.

      111 Jedin, Bilderdekret, 494 und DB 24-29, 774.

      112 DHB 27-31.

      113 DHB 774, 29-32.

      114 Zitzelsberger, Gandenbilder, 338.

      115 Wohlmuth, Bild, 95.

      116 Wohlmuth, Bild, 101.

      117 DHB 775, 19-20.

      118 DHB 775, 14-16.

      119 DHB 775, 1-5. Dasselbe gilt für die Reliquien und Leiber der Märtyrer, die lebendige Glieder Christi sind. Diese sind zu verehrungswürdig. DHB 775, 5-10 und DHB 775, 32.

      120 Lentes, Suche, 22.

      121 Schatz, Konzilien, 209f.

      122 Wohlmuth, Bild, 90.

      123 Mit Schilling, Konfessionalisierung, 767.

      124 DHB 775, 34f.

      125 DHB 775, 37-39.

      126 Herrsche, Allmacht, 391.

      127 DHB 776, 1-3.

      128 DHB 775, 41f.

      129 Psalm 93, 5: „Wahrhaft verlässlich sind deine Zeugnisse, Heiligkeit gebührt deinem Haus, HERR, für alle Zeit.“

      130 DHB 776, 11-16.

      131 DHB 776, 17.

      132 Schnitzler, Ikonoklasmus, 105.

      133 Venard, Volksfrömmigkeit, 263f.

      134 Gegen Venard, Volksfrömmigkeit, 270.

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