"ERKENNE DICH SELBST" - HEGELS THEORIE DER PERSÖNLICHKEIT. Peter Schöber

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zweier Formen: des Begriffs oder der Subjektivität und der Objektivität oder der Wirklichkeit.

      18Ders., Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften, 3. Teil, a. a. O., S. 9 ff. Die Idee in ihrer abstrakten Form (wie sie in Hegels „Logik“ gedacht wird) ist die „unmittelbare“ Idee als Leben, ihr folgen die Idee als Erkennen, die Idee als Wollen und schließlich die absolute Idee als Synthese von Erkennen und Wollen als Identität des Wahren und Guten. Die „unmittelbare“ Idee avanciert zur absoluten Idee dadurch, dass sie in der Form der Philosophie sich selbst denkt und damit in ihr um sich weiß. Dazu: Nicolai Hartmann, G. F. Fr. Hegel, Berlin 1929., S. 281. In ihrer konkreteren Form ist die Idee als Natur (ihrem „Anderssein“, Hegels Naturphilosophie) und in ihrer konkretesten Form ist sie als Geist, nämlich als „subjektiver Geist“ (Seele, Bewusstsein, theoretischer, praktischer und freier Geist), sodann als „objektiver Geist“ (Recht, Moralität und Sittlichkeit - der „absolute Geist an sich“) und schließlich als „absoluter Geist für sich“ (Philosophie der Kunst, der Religion und der Philosophie der Philosophie). Siehe auch die Ausführungen zur „Idee“ im Anhang.

      19Der Begriff als solcher ist nach Hegel nicht der durch Abstraktion gewonnene Begriff von einem Gegenstand, der als ein „Werkzeug unseres Wissens, eine Methode zur Erfassung der Wirklichkeit“ (Ch. Taylor) ist. Der Begriff ist nach Hegel „ein aktives Prinzip, das der Wirklichkeit zugrunde liegt und sie zu dem macht, was sie ist“. Ders., Hegel, Frankfurt a. M. 1978, S. 389. Somit weicht der Sinngehalt dieses Begriffs (engl. concept) vom Sinngehalt des Begriffs ab, wie er dem „gesunden Menschenverstand“ entspricht. Dieser steht der Sache gegenüber, jener ist die Sache selbst. Da stellt sich, wie Hegel selbst bemerkt und worauf noch einmal unten eingegangen werden wird, die Frage, weshalb für grundverschiedene Inhalte ein und dasselbe Wort benutzt wird. Hegel gibt darauf, wie Taylor (ebenda, S. 391) ihn referiert, selbst die Antwort: weil die gewöhnliche Sprache und seine Sprache nicht so weit voneinander entfernt sind. Im Fall des Begriffs gelte es, so E. Metzke, daran zu denken, dass er für Hegel nicht Produkt der Abstraktion, sondern dass er das die Wirklichkeit als innere Wesensnotwendigkeit Durchwaltende und Bestimmende ist, das im Geist und im subjektiven Begriff nur zu sich kommt. Ders., Hegels Vorreden, a. a. O., S. 247. Der subjektive Begriff ist, so Hegel, noch nicht die „Idee“. Er sei noch formal (abstrakt), jedoch nicht in dem Sinne, dass er einen anderen Inhalt (als den wahren Inhalt, die Idee, d. Verf.) haben sollte. Als die absolute Form sei er alle Bestimmtheit wie sie in ihrer Wahrheit ist. Obwohl er abstrakt sei, sei er das Konkrete, das Subjekt als solches. Das Absolut-Konkrete sei der Geist - der Begriff existiere, insofern er als Begriff (z. B. Freiheit), sich von seiner Objektivität (z. B. Staatsverfassung) unterscheidet, die aber trotzdem seine Objektivität bleibe. Alles andere Konkrete, so reich es auch sein mag, sei, so Hegel, nicht so innig identisch mit sich, am wenigsten das, was man im Allgemeinen unter Konkreten verstünde, nämlich eine bloß äußerlich zusammengehaltene Mannigfaltigkeit. Ders., Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften, 1. Teil, a. a. O. S. 314. Zum Beispiel schließt der Begriff des Sinns die Mannigfaltigkeit menschlichen Verhaltens und menschlicher Werke zu einer „innigen Identität“ zusammen und konstituiert damit den Gegenstand oder den Bezugsrahmen der einzelnen Geisteswissenschaften, vollends der Philosophie des Geistes. Begriffe, wie sie Hegel versteht, werden also nicht dadurch gebildet, dass man von außen an die Dinge herantritt und von ihren Unterschieden abstrahiert, sondern sie werden, als das Substanzielle der Dinge, enthüllt. Als Beispiel für den Unterschied zwischen Begriff und Idee (als Subjekt-Objekt und Vernunft): So gibt es den Begriff des Handelns als eine sinnhafte Tätigkeit. Auch in der gewöhnlichen Alltagssprache würde man hier nicht von der „Idee des Handelns“ sprechen. Demgegenüber gibt es die Idee der Freiheit. Hier ist ein normatives, ein Wertprinzip gemeint, das jedoch lediglich ein subjektives Phänomen, die Vorstellung Einzelner, bliebe, würde es, Hegel zufolge, keine „absolute“ Einheit (ders.) mit einer geltenden normativen Ordnung, z. B. einer Staatsverfassung, bilden und sich damit nicht durch das Handeln der Einzelnen, z. B. der Staatsbürger, aktualisieren, verwirklichen. Siehe auch Anhang.

      20Das lässt sich in dem Sinne verstehen, dass das Christentum die Grundlage für die Philosophie des Geistes als Selbsterkenntnis des Geistes geschaffen hat. Jedenfalls erkennt die Welt des Geistes, anders als die Welt der Natur, die vom Geist als sein „Außersichsein“ gesetzt ist, sich selbst in den einzelnen Geisteswissenschaften, vollends in der Philosophie des Geistes.

      21Gemeint ist die „Pneumatologie“ oder rationale Psychologie. Rational heiße, so Hegel, die Psychologie im Gegensatz zur empirischen Betrachtungsweise der Seele. Die rationale Psychologie betrachte die Seele nach ihrer metaphysischen Natur, wie sie durch das abstrakte Denken bestimmt wird. Sie wolle die innere Natur der Seele erkennen, wie sie an sich, wie sie für den Gedanken ist. Heutzutage werde in der Philosophie weniger von der Seele, als vom Geist gesprochen. Der Geist unterscheide sich von der Seele, indem diese gleichsam das Mittlere zwischen dem Körper und dem Geist oder das Band zwischen beiden sei. Der Geist als Seele sei in die Leiblichkeit versenkt, und die Seele sei das Belebende des Körpers. Die alte Metaphysik habe die Seele als Ding betrachtet, eine „Verdinglichung“ (d. Verf.), die Hegel kritisiert. Die rationale Psychologie stehe dadurch höher als die empirische, indem sie den Geist durch das Denken erkennen und das Gedachte auch beweisen will. Die empirische Psychologie gehe dagegen von der Wahrnehmung aus und zähle nur auf und beschreibe nur, was diese ergibt. Den Geist, wolle man ihn angemessen begrifflich fassen, müsste man, so Hegel, wesentlich in seiner konkreten Wirklichkeit, in seiner Energie, betrachten, und zwar so, dass seine Äußerungen als durch seine Innerlichkeit bestimmt erkannt werden. Ders., Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften, 3. Teil, a. a. O., S. 100 ff.

      22Hegel meint damit offensichtlich die impliziten kategorialen (z. B. die Kategorie der Kraft) Voraussetzungen einer auf Beobachtung beruhenden Psychologie.

      23Ders. Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften, 3. Teil, a. a. O., S. 11.

      24Gemeint ist nicht der gewöhnliche Begriff im Sinne einer allgemeinen Vorstellung, sondern der spekulative Begriff, der nach Hegel ein Allgemeines ist, das sich selbst spezifiziert und in seinem Anderen in ungetrübter Klarheit bei sich selbst bleibt. Dieser Begriff ist nach Hegel, wie erwähnt, dem allgemeinen Sprachgebrauch keineswegs ganz fremd. So sagt man z. B. dass sich diese oder jene Rechtsbestimmung aus dem Begriff des Eigentums ergibt. Einen Begriff im spekulativen Sinne würden wir, so Hegel, gar nicht bilden, jedoch sei er nicht bloß das Sein oder das Unmittelbare, sondern es gehöre zu ihm die Vermittlung, und diese liege in ihm selbst. Der Begriff sei das wahrhaft Erste, und die Dinge seien das, was sie sind, durch die Tätigkeit des ihnen innewohnenden und in ihnen sich offenbarenden Begriffs. Ders, Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften, 1. Teil, a. a. O., S. 308, 312 u. 313. Formal gesehen, fordert Hegel, dass die Wissenschaft sich nur in der Sphäre des reinen begrifflichen Denkens bewegt, doch bedeutet das nicht, dass die Empirie ignoriert wird, vielmehr muss diese immer der Ausgangspunkt einer theoretischen Wissenschaft sein.

      25Ders., Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften, 3. Teil, a. a. O., S. 11 ff.

      26So spaltet sich der Geist in ein Subjekt und ein Objekt auf, ein Vorgang, der nach Hegel mit dem Bewusstsein und seinen Formen gegeben ist. Hierbei handelt es sich um eine „dialektische“ Entwicklung in dem Verhältnis zwischen einem Wissenssubjekt einerseits und seinem Objekt andererseits, eine Entwicklung, die Hegel in seiner „Phänomenologie des Geistes“, der Erscheinungslehre des Geistes, im Einzelnen begrifflich-theoretisch nachvollzieht.

      27Dabei handelt es sich um die Formen, die Hegel in seiner „Phänomenologie des Geistes“ und in seiner „Psychologie“ denkt.

      28So trennt der Verstand Seele und Körper, doch bilden beide eine Einheit, die nur als solche lebendig ist; lässt sich doch keine Seele ohne den Körper und keinen lebendigen Körper ohne die Seele denken. Es gilt also, über

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