Wichita Western Sammelband 4016 - 5 Romane um Colts, Cowboys und Banditen. R. S. Stone

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Wichita Western Sammelband 4016 - 5 Romane um Colts, Cowboys und Banditen - R. S. Stone

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griente und rieb sich die Hände, so, als würde es ihn tüchtig freuen, dass ihm diese Sache noch eingefallen war. Brad und sein Bruder Cole wechselten einen kurzen Blick miteinander, und Cole meinte: »Stowell? Das liegt doch nur ‘n paar Meilen von hier, richtig? Und wenn ich mich recht erinnere, hat diese Stadt ‘nen Marshal, der immer tüchtig am Whiskey nascht, auch richtig?«

      Brad nickte. »Du kennst dich aus, Bruderherz.«

      »Na, dann werde ich mich darum kümmern, dass diese Burschen da«, er wies auf die Gruppe der Männer, die einen höllisch betretenen Eindruck machte, »nach Stowell kommen. Wenn du nichts dagegen hast, heißt es, Brüderchen.«

      Brad schüttelte den Kopf. »Keine Einwände.«

      Rechtsanwalt Curtis Vandergroot wurde mutig. Er riss sich von den beiden Männern los, die ihn die ganze Zeit über gestützt hatten, machte einen taumelnden Schritt nach vorn. Gewiss lagen ihm die Prügel, die er von Cole Ketchum bezogen hatte, noch schwer im Magen. Aber die Not, in der er und die anderen der Reisegruppe steckten, ließen seinen Kampfgeist entfachen. In seinen Augen loderte ein wilder Zorn, und er schrie laut: »Es ist einfach barbarisch, wie Sie sich hier aufführen. Wir haben es nicht nötig, uns so behandeln zu lassen. Wir sind keine Tiere, noch weniger irgendwelche Sklaven! Ich bin Rechtsanwalt und habe großen Einfluss auf ein paar sehr mächtige Männer in New Bedford. Ich verlange auf der Stelle, dass man uns freilässt. Haben Sie das verstanden? Sofort! Ansonsten wird es Ihnen noch sehr leid tun. Ihnen allen. Sie eingeschlossen, Sie fetter, aufgeblasener Kerl, der Sie sind.«

      Damit war natürlich Don Miguel Ameche gemeint. Und der fand diese Beleidigung mehr als kränkend. In seinem feisten Gesicht begann es zu arbeiten und in den kleinen Schweinsäuglein zu glühen. Die fleischigen Lippen, über denen ein dünnes Schnurrbärtchen hing, zuckten trügerisch.

      Das war kein gutes Zeichen.

      Die Rechte langte hinter den Aufschlag seiner schwarzen Jacke, zog eine kleine 38er hervor. Mit der Waffe in der Hand trat er auf Vandergroot zu. Noch ehe der Anwalt richtig begriff, feuerte Don Ameche ihm dreimal mit der kleinen Pistole in die Brust.

      Vandergroots Pupillen wurden starr, und mit entgleisten Gesichtszügen sackte er auf die Knie. Don Ameche machte einen Schritt zurück, und der Oberkörper des Anwalts krachte direkt vor seine Füße auf die Holzplanken.

      Lähmendes Entsetzen machte sich unter der Reisegruppe breit. Auch die beiden Brüder staunten nicht schlecht. Aber keiner wagte auch nur ein Laut von sich zu geben. Dichter Pulverqualm zog zur Kabinendecke hinauf.

      Don Ameche beförderte mit kaltblütiger Gelassenheit seine Pistole wieder hinter den Jackenaufschlag zurück. »Amigo Cole, ich befürchte, Sie haben jetzt einen Mann weniger, der für meinen Vetter Alessandro in den Dienst der Minenarbeit treten wird. Bedaure, Señores.«

      10. Kapitel

      War vor wenigen Minuten noch der Himmel von einem grellen Sonnenlicht erfüllt, zeigten sich am Horizont plötzlich dunkle Wolken. Bedrohlich finster wurde es hinter den fernliegenden Hügelketten, und Brazos McCord wusste sofort Bescheid. Er stieß einen kräftigen Fluch aus, ungeachtet der Schönen, die hinter ihm auf dem Schecken saß und brachte seinen Pedro sofort zum Stehen.

      »Was ist? Wieso halten Sie? Ich denke, wir haben es so eilig, nach Stowell zu kommen, oder wie dieses seltsame Städtchen aus heißen mag.«

      Brazos McCord zeigte mit ausgestrecktem Arm nach vorn. »Planänderung.«

      »Was … was bedeutet das nun schon wieder?«

      Er gab nicht sofort eine Antwort, warf einen raschen Blick auf das umliegende Terrain. Es gab nichts, das geeignet wäre, um einen geeigneten Unterschlupf zu finden. Aber hatte er nicht am Weg zuvor Felsen und Büsche gesehen? Ja, er glaubte, sich sogar an eine Höhle zu erinnern, zu mindestens an ein dunkles Loch, das in den Felswänden klaffte.

      Ganz sicher war er nicht. Aber es gab keine Zeit zum Überlegen, denn vor ihnen wurde der Himmel bereits schwarz. Blitze zuckten von oben herab. Ein Vorgeschmack, auf das, was in Kürze zu erwarten war.

      Was immer auch die vor ihm liegenden Hügelkette als Schutz bieten konnten, sie würden es nie und nimmer bis dorthin schaffen, bis das drohende Unwetter und der Sturm sie erreicht hätte. Also blieb nur der Weg zurück. Ein heftiger Windstoß fegte heran, zerrte an ihren Kleidern.

      »Halten Sie sich jetzt verdammt gut an mir fest!«, rief er der entsetzten Marylee zu. Dann warf er den Schecken herum. Er beugte sich tief über die Mähne. Das Tier setzte sich sofort in einen scharfen Galopp. Die Hufe trommelten in heftigem Stakkato über den Boden. Staub wirbelte auf und stieg ihnen scharf in die Nasen. Marylee schrie entsetzt auf und presste ihre Arme fest um Brazos McCords Bauch. Hinter ihnen ertönte ein heftiges Krachen, gefolgt von einem dumpfen Grollen. Das klang wie ein Ungeheuer auf den Tiefen der Hölle und versetzte Marylee eine mörderische Gänsehaut. Sie presste ihren Körper ganz fest an Brazos McCord und drückte ihre Arme noch stärker zusammen. Ihm war, als schnüre sie ihm die Luft ab.

      Bald würde die Hölle über ihnen toben. Und da war es verdammt ratsam, schleunigst einen Unterschlupf zu finden. Der Wind nahm drastisch zu. Über den Davonpreschenden zogen tiefschwarze Wolken hinweg, verdichteten sich, stapelten sich auf und löschten jedes Sonnenlicht aus. Es war tiefschwarz und wirkte unheilvoll. Nichts erinnerte mehr an den sonnenstrahlenden Himmel, der an diesem Tag geherrscht hatte.

      Dann öffnete der Himmel seine Schleusen. Es hämmerte ein gewaltiges Inferno auf sie ein. Mächtige Sturzbäche schossen von oben herab und donnerten auf die Erde. Im Nu verwandelte sich der pulvertrockene Sand zu Schlamm und Matsch. In Sekundenschnelle bildeten sich Rinnsale, die zu kleinen Seen anschwollen. Die trommelnden Hufe des Schecken sanken immer tiefer ein. Der Wind wurde zum Orkan. Mit brutaler Gewalt zerrte er an den Flüchtenden. Über ihnen, am nachtschwarzen Himmel, blitzte und krachte es, als wäre der Leibhaftige erwacht.

      Nur schemenhaft erkannte Brazos McCord, was in unmittelbarer Nähe lag. Silhouetten von Felsen zogen links und rechts vorbei.

      Er konnte beim besten Willen nicht erkennen, was er suchte. Nämlich den Eingang zu einer Höhle, von der er glaubte, sie gesehen zu haben.

      Ja, er hatte seine Chips darauf gesetzt, sie rechtzeitig zu erreichen, bevor das Unwetter sie übermannte. Jetzt waren sie aber schon mittendrin. Der Sturm tobte und brauste über sie hinweg, und es schüttete unaufhörlich, als befänden sie sich mitten in der Sintflut. Nur gab es keine rettende Arche, die sie schützen konnte.

      Ein abgebrochener Ast wurde von einer Sturmbö erfasst. Er segelte durch die Luft und sauste wie ein Geschoss haarscharf von hinten an ihren Köpfen vorbei. Brazos McCord rief einen wilden Fluch, der sich im Getöse verlor. Noch schneller trieb er seinen Schecken an. Doch dann hatten sie Glück. Riesiges Glück sogar. Ausgerechnet ein Blitz war es, der in einen Baum schlug, diesen spaltete wie eine Axt, und die Szenerie für einen kurzen Augenblick erhellte. Wirklich nur für einen winzigen Moment. Doch der reichte aus. Brazos McCord sah links die zwei großen Felsen. Und dann den schwarzen Spalt dazwischen. Er hatte sich also nicht geirrt. Mit einem Aufschrei unbändiger Freude trieb er den Schecken darauf zu.

      Ja, es war eine Höhle.

      Sogar groß genug, um auch Pedro mit in den trockenen Unterschlupf zu bringen. Somit hatten sie dem wütenden Donnergott doch noch ein Schnippchen schlagen können.

      ***

      Gemütlich war es, warm und behaglich. Es brannte

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