Wichita Western Sammelband 4016 - 5 Romane um Colts, Cowboys und Banditen. R. S. Stone

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Wichita Western Sammelband 4016 - 5 Romane um Colts, Cowboys und Banditen - R. S. Stone

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von dem Zeug lag eine ganze Menge verstreut herum. So brauchten sie es nur zu sammeln, aufzuschichten und dann war es Brazos mit einer Engelsgeduld gelungen, ein Feuer zu entfachen. Draußen tobte und wütete der Sturm, Wassermassen schmetterten gegen die Felswände. Sie lauschten, aber das alles erreichte sie hier drinnen nicht.

      Doch es fehlte etwas ganz Entscheidendes; nämlich Essen und Trinken. Davon gab es weit und breit nichts. So blieb ihnen nichts anderes übrig, als mit knurrenden Mägen und durstigen Kehlen den Sturm dort draußen abzuwarten. Brazos versuchte, sein nagendes Hungergefühl zu unterdrücken, indem er in die Brustasche griff und sein triefend nasses Päckchen Tabak zum Vorschein brachte. Er warf einen Blick in den Beutel,und seine Befürchtungen wurden zur Gewissheit. Das Rauchzeug blieb unbrauchbar. Mit grimmiger Geste warf er den Beutel in die prasselnden Flammen. Er unterdrückte einen Fluch, blickte zu Marylee herüber, die sich plötzlich vom Feuer erhob.

      Dann weiteten sich seine Augen.

      Marylee streifte sich ihr nasses und tüchtig in Mitleidenschaft gezogenes Kleid vom Körper. Und ehe sich Brazos McCord versah, stand sie nackt und hüllenlos am Feuer. So, als wäre es das Normalste von der Welt, sah sie in seine Richtung und lächelte, von ihren verwöhnten Launen nicht den Hauch einer Spur.

      Ganz im Gegenteil.

      Brazos McCord hatte sich zwar darauf eingestellt, bei dieser verwöhnten Schönes auf einiges gefasst zu sein. Aber damit hätte er im Leben nicht gerechnet.

      Was war denn plötzlich in sie gefahren?

      Er konnte nicht anders. Er musterte sie interessiert, und das was er sah, gefiel ihm prächtig. Mit langsamen Schritten und wiegenden Hüften umrundete sie das Feuer und trat an ihn heran. Vor ihm blieb sie stehen, hüllenlos und mit einer makellosen Figur ausgestattet, die eines jeden Mannes Blut zum Kochen bringen konnte. Sie blickte lächelnd auf ihn nieder. Brazos hörte sie mit weichem, kehligem Timbre in der Stimme sagen: »Wir haben weder Proviant noch irgend etwas dabei, womit wir uns das Unwetter draußen versüßen können, nicht wahr, Mister McCord?«

      Er wollte etwas sagen. Aber es kam nur ein komisches Krächzen aus ihm heraus. Sie beugte sich zu ihm herab und schlang ihre schlanken Hände um seinen Nacken.

      »Nun, dafür haben wir uns. Und ich denke, dass ist genug.«

      Brazos hatte nicht den Hauch einer Chance, irgendwie zu reagieren. Marylee legte ihre weichen Lippen auf seinen Mund, und er musste sich eingestehen, dass ihm das höllisch gut gefiel.

      ***

      Der Sturm hatte sich gelegt, nur der Regen hielt noch an, dessen Geräusche sich mit mit dem Prasseln der Flammen des Lagerfeuers in der Höhle vermischten. Ansonsten war es ruhig geworden.

      »Weißt du, Brazos McCord, zuerst konnte ich dich nicht ausstehen. Aber dann, als wir so mutterseelenallein durch diese schreckliche Einöde zogen, merkte ich, dass du viele gute Qualitäten hast.«

      Brazos blickte stirnrunzelnd in ihr hübsches, wenngleich noch etwas verschrammtes Gesicht. Sie küsste ihn sachte auf die Nasenspitze. »Sieh mich nicht so an, ich meine es ernst.«

      Er gab es auf, diese Frau verstehen zu wollen. Für ihn war sie wahrhaftig ein Buch mit sieben Siegeln. Dennoch hatte auch er seine Meinung über sie geändert. Und jetzt, als sie eng aneinander gekuschelt in der Höhle lagen, hatte auch sie eine verdammt zärtliche Seite.

      »Lady, du erstaunst mich immer mehr«, raunte er ihr zu.

      Ein sanfter Glanz legte sich in Marylees Augen. »Ich hoffe, du meinst das positiv.«

      Brazos McCord strich als Antwort durch ihr zerzaustes Haar. Plötzlich horchte er auf. War da nicht ein Kratzen zu hören, direkt am Eingang zur Höhle?

      Noch ehe er die Frage beantworten konnte, rollte er sich seitlich von Marylees nacktem Körper hinweg. Mit einem Satz federte er hoch, griff nach dem Holster und riss die Remington heraus. Marylee stieß einen erschreckten Schrei aus. Doch den beachtete er nicht. Er legte mit dem Daumen den Abzugshahn zurück, genau im Augenblick, als er die riesenhafte, triefend nasse Gestalt eines Mannes in die Höhle taumeln sah. Erst, als dieser ihm sein völlig erschöpftes Gesicht zuwandte, ließ Brazos den Hahn zurück in die Ruhestellung gleiten.

      Bootsmann Eric Goodnight!

      Das letzte Mal, als Brazos diesen Mann gesehen hatte, war dieser über die Reling der Sweet Travelling ins Wasser gestürzt.

      Ein verzerrtes Grinsen zog sich über Goodnights Gesicht, als auch er Brazos McCord erkannte. Dann sackte er erschöpft in die Knie. Sein massiger Körper stieß gegen die Höhlenwand.

      »Der Ranger! Und Miss Marylee! Gütiger Gott, ich kann‘s kaum glauben!«, kam es keuchend von seinen Lippen, und sein schwerer Körper kippte nach vorn.

      Brazos McCord war schnell genug bei ihm, um ihn rechtzeitig abzufangen, bevor Goodnight mit dem Gesicht auf den harten Boden schlagen konnte.

      ***

      Eine ganze Weile hatte er ein wohltuendes Nickerchen gemacht, was dringend für ihn nötig war, denn er war völlig am Ende seiner Kräfte gewesen. Jetzt öffnete er die Augen und fand sich sitzend an der Felswand wieder. Ein Lagerfeuer brannte. Er spürte die wohlige Wärme der prasselnden Flammen. Bootsmann Goodnight sah sich um. Er entdeckte Brazos und Marylee und blinzelte ihnen zu. Vorhin waren die beiden noch nackt gewesen. Nun steckten sie in ihren Kleidern und blickten erwartungsvoll zu ihm rüber. Eric Goodnight atmete erleichtert auf. Es war also kein Traum, sondern alles Realität gewesen.

      Brazos McCords Stimme drang zu ihm heran: »Alles in Ordnung, Bootsmann?«

      Goodnight richtete sich etwas auf, streckte seine Glieder und schüttelte ein paarmal mit dem Kopf, um seine restliche Benommenheit loszuwerden.

      »Mann, das war ‘ne Tortour, kann ich Ihnen sagen. Ohne Gaul durch die Plains zu marschieren, nichts zu essen, nichts zu trinken. Und als das verdammte Unwetter losbrach, dachte ich schon, ich schaff‘s niemals bis hierher.«

      Brazos zog fragend die Stirn zusammen. »Sie wussten von dieser Höhle?«

      »Na, klar, Mann. Bin ja schließlich in dieser Gegend aufgewachsen. Kenne hier so ziemlich jeden Strauch. Was ist, haben Sie vielleicht ‘nen Schluck Whiskey für einen mächtig zerschundenen Seebären übrig?«

      Brazos hob entschuldigend die Schultern. »Bedaure. Nicht mal Kaffee. Nur Wasser, das ich mir von draußen in den Hut schöpfen musste. Woll‘n Sie welches?«

      Goodnight lachte kehlig und winkte ab. »Wasser hatte ich vorhin in Hülle und Fülle, Freund. Davon ist mein Bedarf gedeckt. Gründlich, kann ich Ihnen sagen.« Er wurde ernst. »Wir können von Glück sagen, dass wir diesen verdammten Überfall auf das Schiff überlebt haben. Käpt‘n Biggelow und der Rest der Crew hatten dieses nicht. Diese Bastarde tauchten auf wie aus dem Nebel, fingen sofort an zu feuern. Diese verfluchten Hunde.«

      »Irgendeine Vermutung, Bootsmann?«

      Goodnight zuckte mit den Schultern. »Hab mir mächtig meinen Kopf darüber zermartert, Ranger. Nun, ich denke, dass man hauptsächlich auf die Mädchen scharf gewesen ist, die an Bord waren. In der Gegend treiben sich öfter Banden ‘rum, die Jagd auf hübsche Mädchen machen, um sie dann irgendwo an irgendwelche Bordellbesitzer zu verschachern. Gibt welche, die ‘nen Haufen Kohle dafür springen

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