Vor und nach der Jägerprüfung. Herbert Krebs
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Bei einer Lauflänge von 65 cm und einer Drall-länge von 24 cm dreht sich z. B. ein Geschoss beim Durchgang durch den Lauf ca. 2 1⁄2 Mal um seine eigene Achse.
Querschnitt durch einen Büchsenlauf mit Zug- und Feldprofil (4 Züge)
78 | Was versteht man unter Büchsenkaliber?
• Im waffentechnischen Zusammenhang die in Millimetern gemessenen Zug- und Feldkalibermaße. Beispieslweise hat das Kaliber 7 mm ein Feldmaß von 6,98 mm und ein Zugmaß von 7,24 mm.
• Oft wird auch von einer Patrone z. B. 7 × 57 R bzw. .308 als »Büchsenkaliber« gesprochen.
79 | Wie nennt man die gedachte Linie durch die Mitte des Gewehrlaufs?
Seelenachse oder Rohrseele.
80 | Was ist ein frei schwingender Lauf?
Er liegt nicht am Schaft an und kann so frei schwingen, was die Präzision günstig beeinflussen kann.
81 | Wozu dienen Mündungs- oder Rückstoßbremsen?
Hauptsächlich zur Verminderung des Hochschlagens der Waffe. Dadurch läuft der Rückstoß geradliniger auf die Schützenschulter zu, was den (gefühlten) Rückstoß vermindert. Mündungsbremsen erhöhen den Lärmpegel für den Schützen immens. Damit versehene Waffen sollten immer nur mit Gehörschutz benutzt werden.
Querschnitt durch einen Polygonlauf
82 | Was unterscheidet den Schrotlauf/Flintenlauf vom Kugellauf/Büchslauf?
Schrotläufe sind grundsätzlich innen glatt, Büchsläufe immer gezogen.
Wechsellaufbündel (Bockbüchse) samt zweitem Vorderschaft für eine Krieghoff-Bockbüchsflinte
83 | Gibt es auch gezogene Flintenläufe?
Ja, Spezialflinten zum Verschießen von Flintenlaufgeschossen haben einen (ganz oder teilweise) gezogenen Lauf.
84 | Welche Lauflänge haben Büchsen?
Je nach Gewehrtyp beträgt die Lauflänge 51 – 65 cm, im Extrem etwa 45 bis etwa 72 cm. Patronen mit starker Pulverladung erfordern zur optimalen Gasdruckentwicklung längere Läufe.
85 | Hat die Lauflänge Einfluss auf die Schusspräzision?
Nein. Oft wird die beste Schusspräzision mit kurzen und dicken Läufen erzielt.
86 | Welche Längen sind bei Schrotläufen üblich?
Die Lauflängen liegen in der Regel zwischen ca. 65 und 76 cm, auch bis 81 cm.
87 | Welche Lauflängen sind bei kombinierten Waffen üblich?
Die Läufe sind zugunsten der Führigkeit häufig kürzer, zwischen 55 und 65 cm.
88 | Was sind Wechselläufe?
Läufe bei Repetierbüchsen bzw. Kipplaufbüchsen bzw. Laufbündel bei mehrläufigen Kipplaufwaffen, die unter Benutzung desselben Schafts und Verschlusssystems gegeneinander ausgewechselt werden können.
89 | Was versteht man unter einer Choke- oder Würgebohrung?
Die Laufmündungen von Schrotläufen sind für die verschiedenen Verwendungszwecke unterschiedlich eng gehalten. Man spricht von einer Choke- oder Würgebohrung, wenn sich der Lauf an der Mündung verengt.
90 | Wozu dient die Chokebohrung?
Sie soll die Schrotgarbe beim Verlassen des Laufs in die Länge ziehen und im Durchmesser verringern, was die Deckung verbessert und die wirksame Schussentfernung vergrößern kann.
91 | Was ist eine Skeetbohrung?
Skeetläufe sind so angelegt, dass sich das Laufende geringfügig erweitert (also das Gegenteil einer Chokebohrung). Hiermit erreicht man eine Vergrößerung des Garbendurchmessers.
92 | Was versteht man unter Zylinderbohrung?
Davon spricht man, wenn der Durchmesser der Mündung gegenüber dem Laufdurchmesser gleich ist.
Mögliche Mündungsarten von Schrotläufen
93 | Welche Chokebohrungen sind üblich?
Es gibt Flintenläufe mit einer 1⁄4-Choke-Bohrung (Verengung etwa 0,25 mm), 1⁄2-Choke (0,45 mm), 3⁄4-Choke (0,76 mm) und Voll-Choke-Bohrung (0,875 – 1 mm).
94 | Was ist Polychoke, Multichoke usw.?
Mit solchen Mündungsaufsätzen oder -einsätzen wird ohne Werkzeug die gewünschte Chokewirkung unterschiedlich und stufenlos eingestellt.
95 | Was sind Wechselchokes?
Mit einfachem Werkzeug austauschbare Mündungseinsätze verschiedener Chokewirkung.
Doppelflinte mit Choke, Einsatz und Schlüssel
96 | Was ist eine Laufschiene?
Auf dem Lauf oder zwischen zwei Läufen befindliche Abdeckung. Nimmt die offene Visierung auf.
97 | Wozu dient das Patronenlager?
Das Patronenlager nimmt die Patrone auf. Seine Abmessungen sind geringfügig größer als die der Patrone. Beim Schuss dichtet die Hülse das Patronenlager gasdrucktechnisch nach hinten ab (»Liderung«).
98 | Was ist ein Einstecklauf?
Ein in den Waffenlauf eingeschobenes Gerät aus kleinkalibrigem Lauf einschließlich Patronenlager. Meist als »Schonzeit-« oder «Rehwildkugel« im Schrotlauf.
Bockflinte mit Chokeeinsätzen
Kennzeichnung Kerbenanzahl:
I = Vollchoke
II = ¾ Choke
III = ½ Choke
IIII = ¼ Choke
IIIII = Zylinder
99 | Wozu wird ein Einstecklauf gebraucht?
Ein Einstecklauf erlaubt es, aus kombinierten