Arizona Gunfighter - 10 Western: Sammelband Januar 2018. Pete Hackett

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Arizona Gunfighter - 10 Western: Sammelband Januar 2018 - Pete Hackett

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Leben lang dankbar sein müssen. Ihr habt mir das Leben gerettet, zeigt euch!“

      Kein Wunder, dass Rüdiger noch immer misstrauisch war. Er glaubte, dass er es mit mehreren Männern zu tun hatte, die ihm aus der Klemme halfen. Wie erstaunt mochte er sein, als im fahlen Morgenlicht nur ein einziger Mann vor der Stagecoach aufkreuzte und bei den Pferden stehenblieb.

      „Wo sind die anderen?“, fragte er verblüfft aus der immer noch geschlossenen Stagecoach heraus.

      „Tut mir leid, Rüdiger, ich bin allein.“

      „Allein?“

      „Zweifeln Sie daran?“

      „Offen gestanden, ja! So schnell kann niemand hintereinander seine Kugeln abfeuern, Freund. Ein Mann allein genügt nicht, um Hannigan mit seinen beiden üblen Revolvermännern aus dem Feld zu schlagen. Aufgebote verschiedenster Art haben es versucht und haben seiner nicht habhaft werden können.“

      Jetzt öffnete sich die Tür der Stagecoach. Ein Mann kletterte langsam ins Freie und hob einen etwa zehn Jahre alten Jungen heraus.

      „Wo sind die Toten?“, fragte er Dan.

      „Es gibt keine.“

      Rüdiger kam mit seinem ängstlich dreinblickenden Jungen rasch näher, packte Dans Rechte und sah ihn mit flammenden Augen an.

      „Soll das heißen, dass die Bandenmitglieder bei dem Kampfgetümmel nur verletzt wurden, Freund?“

      „Genau das“, erwiderte Dan ruhig. „Es widerstrebt mir, noch mehr Kerben in meinen Coltkolben zu schneiden. Diese sechste Kerbe sollte die letzte sein.“

      Dan deutete auf den Colt, den er im offenen Holster trug. Rüdiger mochte durch das schwere Erleben erregt sein, doch jetzt, da er auf die Waffe blickte, wurde er abgekühlt, als hätte ihm jemand eine kalte Dusche über den Körper gegossen. Er trat etwas zurück. Sein Blick ging an Dan auf und nieder.

      „Sei’s wie es sei“, sagte er dann, „Sie haben mir das Leben gerettet. Sie kennen meinen Namen?“

      „Ich habe ihn Hannigan aussprechen hören.“

      „Sie kennen Hannigan, den Schuft?“

      „Nein, Rüdiger. Sie und Hannigan wurden mir an diesem turbulenten Morgen von allein vorgestellt.“

      Rüdiger atmete erleichtert ein und aus.

      „Verzeihen Sie, Mister...?“

      „Dan Flemming heiße ich. Wie es scheint, hat es Hannigan ganz besonders scharf auf Sie abgesehen?“

      „Er hasst mich, und er würde mich und meinen Sohn getötet haben“, erwiderte Rüdiger erregt. „Eine Kugel auf den richtigen Fleck wäre für ihn das beste gewesen. Solange dieser Schuft lebt, wird er die Menschen bedrängen und ihnen schaden. Wo er auftaucht, bleibt Leid und Elend zurück. Aber das ist eine lange Geschichte, und damit möchte ich Sie jetzt nicht behelligen, Flemming. Mir ist unbegreiflich, dass Sie drei Schufte der schlimmsten Art in die Flucht schlagen konnten.“ „Darüber sollten wir uns später unterhalten, wenn Sie in Sicherheit sind“, erwiderte Dan, der das tote Pferd aus dem Geschirr schnitt und dem Pferd, das mit der Vorderhand über der Deichsel war, half. „Helfen Sie mir die Stagecoach flottzumachen. In welcher Richtung liegt die nächste Pferdewechselstation?“

      „In nördlicher, Flemming.“

      „All right.“

      „Soll das heißen, dass Sie zurückfahren wollen?“

      „Ja, es wird das beste sein. Die Reise zum Einkauf der Zuchtherde ist im Augenblick für Sie beendet. Sie sind sicherlich nicht sehr weit gekommen. In dieser Stagecoach können Sie die Reise nicht weiter fortsetzen. Sie wird den toten Fahrer zurückbringen. Sie selbst werden sich als Fahrer betätigen.“

      „Ich?“ Rüdiger blickte Dan scharf an. „Soll das heißen, dass Sie nicht mitfahren werden?“

      „Diese Gegend ist mir zu belebt“, gab Dan zur Antwort. „Ich habe getan, was ich konnte, und will gern mithelfen, dass der tote Fahrer seine Heimreise antritt. Damit ist meine Hilfe aber auch erschöpft. Es reiten zu viele Leute hier herum, denen ich lieber nicht begegnen möchte.“

      „Vor meinen Leuten, die zwei ganz gerissene Pferdediebe verfolgen, sind Sie völlig sicher“, erwiderte der Rancher rau. „Nur weil sie den Pferdedieben das Leben auf dieser Welt auslöschen wollten, lehnte ich eine Begleitung meiner Crew ab. Ihnen kann nichts geschehen, denn zum Glück hat man die Personalbeschreibung der beiden Diebe. Es waren zwei weißblonde, riesige Kerle. Falls die hinter ihnen her sind, nun, dann haben wir gemeinsame Interessen, Flemming. Einen Mann, der so gut mit den Revolvern umgehen kann wie Sie, könnte ich gebrauchen. Ich zahle Sonderlohn, so hoch Sie wollen!“

      Ein solches Angebot war Dan nie gemacht worden. Nie hatte ihn jemand als Revolvermann ein

      gestuft. Kein Wunder, dass Rüdiger die Brieftasche zog, einige große Geldscheine entnahm und sie ihm mit den Worten hinhielt:

      „Ich denke, dass ich Ihnen diese Summe schuldig bin, Flemming. Nehmen Sie sie an!“

      Rüdiger war also davon überzeugt, dass Flemming einer aus der Garde der Männer war, die ihre Revolver verkauften.

      „Tut mir leid, Sie haben sich in der Adresse geirrt“, erwiderte Dan. „Ich habe mein Eisen noch nie verkauft.“

      „Dann werden Sie es bald tun, Flemming“, erwiderte Rüdiger und half mit, das Gespann wieder so zusammenzusetzen, dass eine Weiterfahrt möglich war. Wie die beiden Männer jetzt feststellen konnten, war der Junge verschwunden, der sich etwas seitwärts hingesetzt hatte.

      „Wo nur der verflixte Bengel wieder ist!“, sagte Rüdiger böse. „Aber vielleicht ist es besser so, wenn er nicht sieht, wie wir den Fahrer in eine Decke rollen und in die Stagecoach legen. Es ist kein erfreulicher Anblick, und so ein Kind kann einen Schock fürs Leben bekommen. — Was haben Sie nur, Flemming?“

      „Rufen Sie Ihren Jungen, Rüdiger!“, erwiderte Dan rau. „Ich will nicht, dass er in der Gegend herumstreicht. Er ist der Sohn eines Westmannes und gewiss nicht so empfindlich, wie Sie ihn hinstellen wollen. Er muss unter unseren Augen bleiben, er soll die Pferde halten.“

      „Was soll das, Flemming?“

      „Tun Sie, was ich Ihnen sage“, erwiderte Dan rau, dem es beinahe leid tat, geholfen zu haben. Nur zu leicht konnte der Junge den Rappen entdecken, und dann .. .?

      „Dad“, hörte man jetzt die Stimme des Jungen aus der Richtung, in der der Rappwallach sich befand, „Dad, komm rasch her, Blacky ist wieder da! Blacky steht hier versteckt. Wir haben Blacky wieder, Dad!“

      Die Augen des Ranchers wurden weit, sein Blick erstarrte. Heiser kam es über seine Lippen: „Junger Mann, Sie haben nicht nur meinem Sohn und mir das Leben gerettet, Sie haben mir auch mein Lieblingspferd, den Rappwallach zurückgebracht! Ich kann es kaum glauben. Steht dort wirklich Blacky, Flemming?“

      „Ja“, entgegnete Dan, „Ihr Sohn irrt sich nicht. Es ist ein Rappwallach mit einem Schaufelbrandzeichen.“

      „Und

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