Evolution Bundle. Thomas Thiemeyer

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Evolution Bundle - Thomas Thiemeyer

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das Ding aus!«, fuhr Jem ihn an.

      Wiederwillig betätigte Arthur den Knopf. Das Hologramm verlosch. »Ausgerechnet jetzt, wo es am interessantesten wurde.«

      »Pssst!«

      Alle schwiegen.

      Jem hob den Zeigefinger.

      Tatsächlich. Da war es wieder. Ein Heulen, das so gar nicht in diese Umgebung passen wollte.

      »Was ist das?«, fragte Katta.

      Zoes Hand fuhr an die Pistole. »Klingt nach Wolfsgeheul.«

      Das Heulen wurde lauter.

      »Wölfe?« Kattas Wangen verloren augenblicklich alle Farbe.

      »Und da drüben sehe ich auch schon den ersten«, stieß Zoe aus. Sie deutete in Richtung Bahnhof.

      Jem kniff die Augen zusammen. Aus dem Haupteingang war ein majestätisches Tier mit grauem Fell und einem unverwechselbaren schwarzen Streifen auf dem Rücken getreten. Flankiert wurde er von zwei anderen: einem zierlicheren mit beinahe schneeweißem Fell sowie einem schwarzen, der etliche kahle Stellen aufwies. Vermutlich Narben von zurückliegenden Kämpfen. Irgendetwas an ihnen war seltsam. Sie wirkten gar nicht so sehr wie Wölfe. Eher wie Raubkatzen.

      Die drei standen einfach da und sahen sie mit ihren gelben Augen an.

      »Rein in den Bus«, zischte Marek. »Schnell.«

      Jem hörte das Knurren und Jaulen jetzt von allen Seiten. Von links, von rechts und auch von jenseits des Busses. Es waren viel mehr als nur diese drei.

      »Einsteigen und Türen schließen. Wir fahren los.«

      »Und Bennett und Jaeger?«, fragte Olivia.

      »Scheiß auf Bennett und Jaeger. Ihre Zeit ist abgelaufen. Nun macht schon, alle in den Bus. Und vergesst M.A.R.S. nicht. Es geht zurück zum Flughafen.«

      Es dauerte eine Weile, bis sich alle durch die Tür gezwängt hatten.

      »Setzt euch hin und haltet euch fest«, rief Marek, schloss die Tür und startete den Motor.

      Jem presste die Lippen aufeinander. Die Anzahl der Raubtiere schien sich verdoppelt zu haben. Die grauen Leiber waren jetzt überall. Gelbe, hungrige Augen starrten sie an.

      Marek trat aufs Gaspedal. Der Bus machte einen Satz vorwärts. Jem konnte sich gerade noch festhalten, sonst wäre er quer durch den Bus gesegelt.

      Die Kreaturen strömten in Scharen aus dem Unterholz. Jem hatte noch nie so viele Wölfe auf einem Haufen gesehen. Und was sie ihnen entgegenheulten, klang alles andere als freundlich.

      »Da lang.« Er deutete nach Westen. »Dort kommen wir auf den Zubringer zur Interstate.«

      »Schon gesehen«, rief Marek. »Und jetzt los.«

      Entwischt. Sss…sie sss…sind entkommen.

      Wie konnte das passieren?

      Unklar. Sss…sie haben ihre bewegliche Unterkunft wiederhergestellt.

      Mmm…mit welchem Ziel?

      Zzz…zurück zzz…zu den andern.

      Wir müssen sss…sie aufhalten…ES gesagt.

      Sss…sie tragen wichtige Informationen.

      Wie…vorgehen?

      Versperrt sss…sämtliche Wege. Baut Fallen.

      Mmm…müssen vorbereitet sein, wenn sss…sie kommen.

      Beginnt am Himmelspfad.

      Lucie hielt sich fest an die Lehne des Vordersitzes geklammert. Der Bus schaukelte und schlingerte wie ein Schiff auf hoher See.

      Jem, Katta und Zoe waren vorne bei Marek, während Arthur, Olivia und Paul hinten bei M.A.R.S. hockten und weitere Daten aus seinem Speicher herunterluden.

      Sie selbst saß völlig benommen auf einem Platz in der Mitte und versuchte, ruhig und gleichmäßig zu atmen. Ihre Gedanken zu sortieren, die wie wild in ihrem Kopf durcheinanderwirbelten. Was Jem ihr über den Angriff erzählt hatte, bereitete ihr Sorge. Sie wusste nicht, was das alles bedeutete, aber es schien, als habe die Natur ihnen den Krieg erklärt. Wie sollten sie so die nächsten Tage überleben? Die nächsten Wochen und Monate? Und was erwartete sie am Flughafen?

      Es war, als würde sich ein unsichtbares Netz um sie zusammenziehen, aus dem es kein Entrinnen gab.

      Aufgeregte Stimmen rissen sie aus ihren Gedanken. »Das gibt es doch nicht!«, rief Arthur. Auf seinen Wangen waren aufgeregte rote Flecken zu sehen. »Wir haben einen Ort gefunden, an dem möglicherweise noch Menschen leben.«

      »Was? Wo?« Jetzt war Lucie hellwach.

      »Gar nicht weit weg von hier. Hier, sieh selbst.« Er kam mit seinem Laptop zu ihr und drehte ihn so, dass sie einen Kartenausschnitt sehen konnte. Er tippte auf eine Stelle südlich von Denver. »Es ist nur etwa einhundertdreißig Kilometer von hier entfernt, in den Bergen.«

      Lucie rückte näher. Sein Finger ruhte auf einer Gebirgsregion.

      »In den Rocky Mountains?«

      »An ihrem Ostrand.«

      »Cheyenne Mountain«, las Olivia murmelnd. »Wie kommst du darauf, dass dort Menschen leben?«

      »Weil das in den Dokumenten steht. Hier, sieh mal, dies ist eine der letzten Aufzeichnungen, die wir gefunden haben.« In seinen Augen lag ein aufgeregtes Funkeln. »Sie stammt aus dem Jahr 2084, also rund fünfzig Jahre nach dem Fernsehbericht, den wir uns vorhin angeschaut haben. In diesem Zeitraum ist das Leben, wie wir es kannten, auf der ganzen Welt zusammengebrochen.«

      »Fünfzig Jahre?« Lucies Herz krampfte sich zusammen. Sie konnte nicht begreifen, dass innerhalb so kurzer Zeit Menschen ausgelöscht worden waren und die Natur die Herrschaft übernommen hatte. Damit war aber auch endgültig klar, was sie schon lange befürchtet hatten: Dass niemand aus ihrem alten Leben mehr da war – ihre Eltern nicht, ihre beste Freundin nicht … und theoretisch gesehen hätte Lucie selbst eigentlich auch nicht mehr leben dürfen. Warum um alles in der Welt war ausgerechnet sie in dieser trostlosen Zukunft gelandet?

      »Was genau steht denn in diesem Artikel?«, fragte sie.

      Arthur räusperte sich. »Ja, also wie gesagt, der Ort liegt am Fuße des Cheyenne Mountain. Das ist nahe der Stadt Colorado Springs auf einer Höhe von knapp zweitausend Metern …«

      »Lauter«, rief Marek von vorne. »Wir wollen hier auch etwas mitbekommen!«

      Arthur setzte erneut an, diesmal etwas lauter. »Wie hier zu lesen ist, haben sich dort ein paar Hundert

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