Krimi Sammelband 4005: Frohes Mörderfest - 4 Thriller in einem Band. Alfred Bekker

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Krimi Sammelband 4005: Frohes Mörderfest - 4 Thriller in einem Band - Alfred Bekker

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doch schon alles geprüft“, sagte Reese ungeduldig. „Ich verstehe gar nicht ...“

      „Trotzdem möchte ich gerne etwas nachsehen.“

      Katharina öffnete den Sekretär. Auf der Schreibtischplatte lag eine kleine schwarze Aktenmappe, in der sich die von Bente beschriebenen Blätter befanden. Katharina sah sie aufmerksam durch. Der Ingenieur hatte seine Notizen nicht stenografiert, sondern in Langschrift gemacht. Er hatte sich damit begnügt, die Hauptpunkte zu unterstreichen. Verben und Artikel fehlten ganz. Trotzdem konnte man den Text anhand dieser Aufzeichnungen ziemlich genau rekonstruieren.

      Als Katharina den handgeschriebenen Text mit den Unterlagen verglich, die sie bei Zerban gefunden hatte, machte sie eine Entdeckung, die sie zum Nachdenken veranlasste. Viele Passagen des Berichts waren wesentlich unklarer als in Bentes Notizen. An manchen Stellen fehlten ganze Sätze, die hingegen auf den Blättern des Ingenieurs deutlich verzeichnet waren. Wenn Bente tatsächlich den Bericht für den Industrie-Spion getippt hatte, dann war er dabei nachlässig und ungeschickt zu Werke gegangen.

      Nach einigem Grübeln gelangte Katharina zu dem Schluss, dass Bente vielleicht ein ganz schlauer Fuchs war. Wenn er nämlich seine Aufzeichnungen Wort für Wort abgeschrieben hätte, dann wäre er Gefahr gelaufen, sich sofort zu verraten. Er hätte natürlich auch zuerst den Bericht wortgetreu abschreiben und dann seine Notizen vernichten können, aber auch dadurch wäre er zweifellos in Verdacht geraten. Katharina zog Reese in eine Ecke und teilte ihm ihre Beobachtungen mit. Der Kommissar blickte sie unbeeindruckt an.

      „Im Grunde genommen beweist das gar nichts“, hielt er ihr vor. „Entweder ist Bente besonders schlau oder unschuldig.“

      „Wir dürfen nicht vergessen, dass jede Person die Maschine in den Kofferraum hätte stellen können“, meinte Katharina.

      „Und? Soll ich ihn nicht mitnehmen?“

      „Nein, lassen Sie ihn unauffällig beschatten. Das bringt wahrscheinlich schneller Ergebnisse. In der Zwischenzeit können Sie eine Fotografie des Mannes herumzeigen lassen, um festzustellen, ob ihn irgendjemand zu irgendeiner Zeit in Zerbans Wohnung hat gehen sehen.“

      „Das ist eine gute Idee“, lobte der Kommissar. „Gehen wir. Ich bin hundemüde.“

      Er gab den Beamten noch einige Anweisungen. Die Beamten bemächtigten sich der Papiere und der Schreibmaschine und verschwanden. Bente brachte Reese und Katharina zur Tür, während die drei Frauen ruhig auf dem Diwan sitzen blieben und froh waren, dass die nächtlichen Ruhestörer endlich das Feld räumten. Der Ingenieur schien erstaunt, dass sich die Dinge für ihn so günstig entwickelten. Er nickte mit dem Kopf, als Reese ihn aufforderte, sich der Polizei jederzeit zur Verfügung zu halten.

      Draußen warf Katharina noch einen Blick in den Kofferraum von Bentes Wagen. Er konnte tatsächlich nicht abgeschlossen werden, genau, wie der Ingenieur behauptet hatte. Das Schloss funktionierte nicht. Jedermann konnte den Kofferraum ohne Schwierigkeiten öffnen. Katharina setzte sich neben Reese in seinen Wagen. Die Fahrt verlief schweigend. Zwanzig Minuten später hielt das Auto vor Katharinas Wohnung in der Krummen Straße.

      „Sie sollten auch mal Bentes finanzielle Situation überprüfen“, sagte die Detektivin, während sie ausstieg. „Drei Frauen, die bei ihm wohnen, wertvolle Möbel, ein Luxusapartment, ein Jaguar. Kann man sich das alles mit dem Gehalt eines Ingenieurs leisten? Natürlich kann er eigenes Vermögen besitzen.“

      Reese gähnte.

      „Heute Nacht unternehme ich gar nichts mehr. Ich glaube, ich werde alt. Vielen Dank. Es war jedenfalls nett, dass Sie mich darauf aufmerksam gemacht haben.“

      „Ich habe noch zwei oder drei ziemlich erstaunliche Theorien über diesen Fall auf Lager. Aber sie sind noch nicht ganz spruchreif. Lassen Sie mir noch ein bisschen Zeit! Und fröhliche Weihnachten.“

      „Gute Nacht, Frau Ledermacher.“

      Sie blickte dem Wagen nach, der sich rasch im grauen Nebel des anbrechenden Tages verlor. Dann drehte sie sich um und betrat das Haus. Mit schweren Schritten stieg sie die Treppenstufen empor, die zu ihrer Wohnung führten.

      9

      Das Telefon läutete. Noch immer vollkommen von Müdigkeit umfangen, vergrub Katharina Ledermacher ihren Kopf in die Kissen und sandte ein Stoßgebet zum Himmel, dass das Geräusch endlich aufhören möge. Doch an Schlaf war sowieso nicht mehr zu denken. Ihr Blick fiel auf den Wecker. Die Zeiger standen auf Viertel nach acht.

      Stöhnend richtete sich Robert Tillmann auf und stieg gähnend aus dem warmen Bett. Katharina bewunderte ihren Lebensgefährten für die Tat.

      Mit beiden Händen hielt er sich die Ohren zu und ging Richtung Schlafzimmertür. Er war noch immer ganz verschlafen. Plötzlich blieb er stehen. Der Fußboden schien ihn magisch anzuziehen. Taumelnd hielt er sich am Schrank fest, um sein Gleichgewicht wiederzufinden. Dann machte er einen weiteren Schritt vorwärts, obwohl er von dem reichlichen Alkoholkonsum des Vorabends noch ganz benebelt war.

      Katharina richtete sich im Bett auf, stopfte sich das Kopfkissen in den Nacken und verfolgte interessiert Roberts verzweifelte Anstrengungen. Als er schon über die Hälfte des endlos scheinenden Weges zurückgelegt hatte, kapitulierte er. In höchster Eile drehte er sich um und rannte auf das rettende Bett zu. Wie ein Mehlsack plumpste er hinein.

      „Na“, sagte sie ein klein wenig schadenfroh. „Du hast offensichtlich gestern Abend ausgiebig gefeiert. Mit welchen Mitteln hast du dich denn in diesen bemerkenswerten Zustand versetzt?“

      „Champagner ... Whisky ... Wodka. Ooooh ... Ich habe entsetzliche Kopfschmerzen.“

      Katharina schüttelte den Kopf.

      „Ja, das ist natürlich übel. Man soll nie so viel durcheinandertrinken, das habe ich dir schon immer gesagt.“

      „Ach! Erst ... erst habe ich mich ganz gut an deinen Rat gehalten, aber dann ... dann habe ich ... Na ja, hauptsächlich war es der Wodka, der mir so ...“

      Katharina warf einen wütenden Blick auf die Schlafzimmertür, hinter der das Telefon immer noch läutet.

      „Soll ich dir ein Alka Seltzer bringen?“

      „Ja, bitte. Ich fühle mich, als hätte ich eine riesige Bleikugel im Magen. Wenn ich mich nur davon befreien könnte.“

      „Das ist ganz einfach“, beruhigte sie ihn. „Alles, was du dazu brauchst, ist ein bisschen Fantasie. Du musst dir alles, was ich jetzt sage, bildlich vorstellen.“

      „Gut. Fang an!“

      „Eine Erdbeertorte mit Schlagsahne, mit einer Schicht Sauerkraut überzogen,

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