„Schön, dich zu sehen.“
„Ich wollte schon früher kommen ...“
„Hauptsache, du bist jetzt da“, sagte Stefanie leise.
Er kam langsam näher. Sein Blick glitt wie suchend über sie. „Wie geht es dir?“
„Das siehst du ja.“
„Hast du Schmerzen?“, fragte Robert.
„Nein.“
„Ich hätte nicht gedacht, dass du einmal so einen schweren Unfall haben könntest“, sagte Robert. „Du warst immer so sicher und souverän, hattest deinen Körper immer so großartig unter Kontrolle.“
„Wenn man nur einmal nicht ganz bei der Sache ist ...“
„Was hat dich abgelenkt?“, wollte Robert wissen.
„Ich habe Matthias mit Uschi Lang gesehen. Es war völlig harmlos. Eine unbeabsichtigte Begegnung. Sie haben nur wenige Worte miteinander gewechselt, wie ich inzwischen von Matthias weiß.“ Stefanie presste die Lippen zusammen und zog die Luft scharf durch die Nase ein. „Ich hätte nicht so unkonzentriert springen dürfen ...“
„Mir blieb das Herz stehen, als mir dein Missgeschick klar wurde.“
„Danke, dass du mich rausgefischt hast“, sagte Stefanie. „Du warst schneller im Wasser als die Rettungsschwimmer.“
„Wer hat dir das erzählt?“
„Erik“, sagte Stefanie.
„Ich wünschte, ich hätte mehr für dich tun können.“
Stefanies Blick verdüsterte sich. „Ich ahnte, dass etwas passieren würde.“
„Wieso?“
„Ich konnte meinen Glücksbringer nicht finden“, gestand die junge Sportlerin.
Robert nickte. „Das hat Erik mir erzählt, deshalb habe ich einen neuen für dich besorgt.“ Er zog den Reißverschluss seines Wind-Breakers nach unten und holte den Ersatzdelphin heraus. „Vielleicht bewirkt er ein Wunder.“
„Ach, Robert“, sagte Stefanie nüchtern, „es gibt keine Wunder.“
„Manchmal doch. Man muss nur fest genug daran glauben.“
Sie weinte herzzerreißend. „Ich, ich werde nie wieder gehen können ...“
Ein glühender Schmerz durchwühlte seine Brust. „Es gibt Rehabilitationszentren. Es gibt Nachoperationen. Ich habe im Fernsehen gesehen, wie durchtrennte Nervenstränge wieder zusammengewachsen sind. Man gab ihnen nur die richtige Führung. Die heutige Medizin ist schon so weit, Stefanie. Du darfst den Mut nicht verlieren.“
„Meine Situation ist hoffnungslos.“ Robert wischte ihr mit seinem Taschentuch die Tränen ab. „Wer sagt das?“
„Ich weiß es.“
„Vielleicht irrst du dich“, widersprach Robert beharrlich.
„Ich brauche bei der Visite nur in die Gesichter der Ärzte zu schauen.“
„Was siehst du dann?“, wollte Robert wissen.
„Dass sie mit ihrem Latein am Ende sind“, behauptete Stefanie.
„Ich habe mich erkundigt. In dieser Klinik arbeiten hervorragende Spezialisten. Dr. Falk ist eine Koryphäe auf dem Gebiet der Unfallchirurgie.“
„Irgendwo hat auch er seine Grenzen“, murmelte Stefanie mutlos und drehte den Kopf zur Seite.
„Das ist richtig“, gab Robert Rahner zu, „aber ich glaube nicht, dass er sie schon erreicht hat.“
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.
