Volkswirtschaft. Dr. Ekkehard Baron von Knorring
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Ekkehard von Knorring
Volkswirtschaft
Rahmenbedingungen für eine Unternehmensstrategie
5. Auflage 2020
© 2020 by Holzmann Medien GmbH & Co. KG, 86825 Bad Wörishofen
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Diese Publikation wurde mit äußerster Sorgfalt bearbeitet, Verfasser und Verlag können für den Inhalt jedoch keine Gewähr übernehmen.
Lektorat: Achim Sacher, Holzmann Medien | Buchverlag
Herstellung: Markus Kratofil, Holzmann Medien | Buchverlag
E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH | Rudolstadt
ISBN (Print): 978-3-7783-1479-1 | Artikel-Nr. 1811.05
ISBN (E-Book): 978-3-7783-1480-7 | Artikel-Nr. 1811.96
Vorwort zur ersten Auflage
Als am 1. April 2011 die neue „Verordnung über die Prüfung zum anerkannten Fortbildungsabschluss Geprüfter Betriebswirt nach der Handwerksordnung und Geprüfte Betriebswirtin nach der Handwerksordnung“ mit einer Übergangsfrist bis zum 31. 12. 2015 in Kraft trat, war klar, dass sie auch eine Neuausrichtung der Lehr- und Lerninhalte und mit ihnen auch eine Neubearbeitung der Lehrmaterialien erfordern würde. Das galt auch für den Bereich der Volkswirtschaftslehre, der unter dem Titel „Volkswirtschaftliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen bewerten“ als einer von drei eigenständigen Handlungsbereichen in den Prüfungsteil „Unternehmensstrategie“ aufgenommen wurde. Außerdem wurde nach dem neuen Rahmenlehrplan der volkswirtschaftliche Handlungsbereich in der Zahl der Unterrichtsstunden (Präsenzunterricht) wesentlich ausgeweitet, nämlich von bisher 50 Stunden auf nunmehr 70 Stunden, bei einem Zeitrichtwert von insgesamt 700 Stunden ±10 % für die Gesamtheit aller Prüfungsteile und Handlungsbereiche. Dies machte nicht nur eine Neuausrichtung, sondern auch eine Ausweitung bzw. Vertiefung der volkswirtschaftlichen Lehr- und Lerninhalte notwendig. Das Ergebnis einer Neubearbeitung des volkswirtschaftlichen Handlungsbereichs liegt nun vor Ihnen.
Vorläufer des vorliegenden Lehrbuches ist ein Lehrbuch (Ekkehard von Knorring, Volkswirtschaftslehre. Führungswissen für kleine und mittlere Unternehmen, Hrsg. H. Förschler/B.-M. Hümer/W. Rössle/H. Stark, Bd. 4, 1. – 6. Auflage, Bad Wörishofen 2001 – 2010), das von einer ähnlichen didaktischen Grundkonzeption der Frage- und Antwortform ausging und inhaltlich in vielen Textpassagen gleich war. Es war aus meiner Dozententätigkeit bei der beruflichen Fortbildung zum/r Betriebswirt/in (HWK) an der Handwerkskammer für Schwaben in Augsburg heraus entstanden und wurde bis zum Übergang in die neue Prüfungsverordnung im Unterricht – auch an anderen Handwerkskammern – verwendet. Ich verwendete es aber auch bei meiner hauptberuflichen Dozententätigkeit an der Universität Augsburg im Rahmen meiner Vorlesung „Einführung in die Volkswirtschaftslehre“ für VWL-Nebenfachstudierende und für Studierende im Bachelorstudiengang Rechts- und Wirtschaftswissenschaften.
Ich erwähne dies alles mit Blick auf diejenigen Leser, die bei Durchsicht des Lehrbuches vielleicht zu dem Schluss gelangen könnten, dass die Lehrinhalte zu ambitioniert, zu akademisch sind und eine reichlich „schwere Kost“ für Handwerker/innen darstellen dürften, die aus der Praxis kommen und sich zum/r Geprüften Betriebswirt/in nach der Handwerksordnung (HwO) fortbilden lassen wollen. Meine Erfahrungen sagen mir jedoch, dass die gewiss anspruchsvollen Lehrinhalte bisher zu erlernen waren und es auch weiterhin sein werden. Hunderte von erfolgreichen Betriebswirten/innen (HWK) an der Handwerkskammer für Schwaben in Augsburg in der Vergangenheit haben mir dies immer wieder bestätigt. Es kommt hinzu, dass bekanntlich seit einiger Zeit die erfolgreich abgelegte Meisterprüfung auch den vollen Universitäts- und Hochschulzugang gewährleistet. Ohne ein darauf bezogenes solides Basiswissen ist dieser Zugang aber nur ein formaler „Papiertiger“ und praktisch nicht umzusetzen. Das in der beruflichen Fortbildung zum/r Geprüften Betriebswirt/in nach der HwO erworbene Basiswissen macht dagegen den formalen Zugang praktikabel und schafft die Möglichkeit, auch noch einen Bachelorabschluss oder sogar mehr zu erlangen.
Auch wenn das Lehrbuch aus Fortbildungskursen an der Handwerkskammer für Schwaben in Augsburg entstanden ist, sich in erster Linie an entsprechende Fortbildungskurse an Handwerkskammern wendet und sich in den exemplarischen Situationsbeschreibungen auf Situationen im Handwerksbereich bezieht, so zielt es doch auf einen weiteren Leserkreis, auch außerhalb des Handwerks. Zum einen lassen sich die Situationsbeschreibungen als Ausgangspunkte für die Lehrinhalte auch an andere Wirtschaftsbereiche und Berufsgruppen anpassen. Zum anderen und vor allem aber dürfte das vermittelte volkswirtschaftliche Basiswissen die Grundlage für jegliche Aus-, Fort- und Weiterbildung darstellen, die – mit welchem Gewicht auch immer – die Vermittlung volkswirtschaftlicher Grundkenntnisse zum Inhalt haben.
Das Lehrbuch ist in Kapitel gegliedert, die sich inhaltlich auf die verschiedenen Lehr- und Lerninhalte des volkswirtschaftlichen Handlungsbereichs im Prüfungsteil „Unternehmensstrategie“ im Rahmenlehrplan für die Fortbildung zum/r Geprüften Betriebswirt/in nach der HwO beziehen. Ausgangspunkte in jedem Kapitel sind konstruierte Beispiele für konkrete betriebliche Handlungssituationen im Handwerkssektor, aus denen sich situationsbezogene Fragen mit volkswirtschaftlichem Hintergrund ergeben. Der Beantwortung dieser Fragen geht die Vermittlung des volkswirtschaftlichen Basiswissens voraus. Erst auf der Grundlage dieses Basiswissens erfolgt die Beantwortung der situationsbezogenen Fragen. Das vermittelte volkswirtschaftliche Basiswissen ist dabei naturgemäß wesentlich umfangreicher, als es für die Beantwortung der situationsbezogenen Frage notwendig wäre. Die situationsbezogenen Fragen sollen nur Beispiele und Ausschnitte aus der Unternehmenspraxis sein, die sich sicherlich auch ganz anders, ergänzt oder erweitert darstellen lassen, aber dennoch den gleichen volkswirtschaftlichen Hintergrund haben.
Jedes Kapitel schließt mit dem Beispiel einer situationsbezogenen Aufgabe zur Kompetenzkontrolle ab. Sie geht wiederum von einer betrieblichen Situation aus, an die sich mehrere Kontrollfragen anschließen. Im Unterschied zu einer Aufgabe aus der Prüfungspraxis bezieht sie sich nur auf den Inhalt des betreffenden Kapitels und dient dem Zweck, das in diesem Kapitel erlernte Wissen zu überprüfen. Die Aufgabe kann nach Bedarf variiert, erweitert oder gekürzt werden. Lösungs- bzw. Antwortvorschläge für die Fragen in der betreffenden Aufgabe werden ganz bewusst nicht geboten. Sie bleiben dem Selbststudium oder dem Unterricht vorbehalten. Beispiele von Aufgaben aus der Prüfungspraxis mit Lösungsvorschlägen sind aber am Schluss des Lehrbuches zu finden. Lösungsvorschläge sind dabei grundsätzlich immer mit dem Nachteil und der Gefahr behaftet, dass sie zum Auswendiglernen verleiten, ohne den betreffenden Lehrinhalt verstanden, verarbeitet und in diesem Sinne erlernt zu haben. Es wäre überhaupt fatal, sich falschen Hoffnungen hinzugeben und sich bei der Durchdringung des Lehrstoffes nur auf die Antworten zu den beispielhaften Situationsfragen, geschweige denn auf Prüfungsaufgaben, zu konzentrieren. Nur das Verständnis und die Verarbeitung des volkswirtschaftlichen Basiswissens in den betreffenden Fragen und Antworten werden gewährleisten, dass jegliche diesbezügliche Situationsfrage und -antwort zu beherrschen sind.
Die Sichtweise einer Gesellschaft ist immer auch Ausdruck des Wertsystems des Betrachters, d. h., man kann die