Gin - Alles über Spirituosen mit Wacholder. Karsten Sgominsky
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Alle Bombays werden nach Abschluss der Destillation mit Wasser aus dem Lake Vyrnwy in Wales auf Trinkstärke gebracht. Seit 1998 ist Bacardi Markeneigner der Bombay Gins. Besondere Beachtung verdient der neue, im Oktober 2014 eingeweihte Produktionsstandort: die Laverstoke Mill. Es ist eine von Grund auf restaurierte Papiermühle aus dem frühen 18. Jahrhundert, die mit architektonisch leicht futuristisch anmutenden Elementen versehen wurde und mit hochmoderner Technologie ausgestattet ist.
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass Barcardi noch zwei weitere Gin-Marken besitzt: den hierzulande völlig unbekannten Bosford Gin (seit 2006) sowie den Oxley Gin (seit 2009), der durch seine Kaltmazeration einen gewissen Bekanntheitsgrad erfuhr.
Botanist
Land: Großbritannien / Schottland
Hersteller: Bruichladdich Distillery Co. Ltd
Die Insel Islay, südlichste der Inneren Hebriden mit fruchtbaren Böden und etwa auf Höhe von Glasgow gelegen, ist Heimstatt der Bruichladdich-Destille, die 2001 von Einheimischen errichtet wurde. Die Insulaner teilen nach Aussage des Meisterdestillateurs Jim McEwan immer noch viele Charaktereigenschaften ihrer Vorväter und seien unter anderem stur, resolut, hartgesotten, doch auch philosophisch und leidenschaftlich.
Es werden 22 recht illustre, auf der Insel zusammengesuchte Botanicals verwendet, deren lateinische Namen in den Flaschenbauch eingestanzt sind: Apfelminze, Ackerkratzdistel, Beifuß, Erika, Gagelstrauch, Grüne Minze, Hagedorn, Kamille, Liebfrauenbettstroh, Mädesüß, Moorbirke, Rainfarn, Salbei-Gamander, Schwarzer Holunder, Stechginster, Süßdolde, Thymian, Wacholder, Wasserminze, Weißklee, Wiesenklee und Zitronenmelisse. Diese werden alle von Hand gepflückt und anschließend getrocknet.
Der Neutralalkohol wird erwärmt, bis er «handheiß» ist. Mit anderen Worten: Es wird kein Thermometer verwendet, sondern der Branntmeister schätzt die richtige Temperatur durch das Eintauchen der Hand ab. Darf das als 23. Zutat gelten?
Zur Anwendung kommt die sehr außergewöhnliche «Simmer-Destillation» (also superlangsames Vor-sich-hin-Köcheln) mit geringem Druck im letzten Lomond-Brennkessel, den es noch gibt. Die Botanicals werden dann in einer bestimmten Reihenfolge auf Rechen so in den Kessel gelegt, dass sie praktisch auf der Oberfläche des Basisalkohols sitzen. Dann werden sie zwölf Stunden lang eingeweicht, bevor der Dampfdruck erhöht wird und die Aromadämpfe aufsteigen.
Abgefüllt wird er mit 46% Vol in 0,2- und 0,7-Liter-Flaschen aus weißem Flintglas.
The Botanist wird als samtweich mit explodierenden Floraaromen beschrieben. Ein Gin für Denker, der die melancholische Versunkenheit in Gedanken widerspiegelt, die einen in solch abgelegenen Orten unweigerlich ergreift.
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