Auswahlband 4 Krimis: Von Huren, Heiligen und Paten - Vier Kriminalromane in einem Band. Alfred Bekker

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Auswahlband 4 Krimis: Von Huren, Heiligen und Paten - Vier Kriminalromane in einem Band - Alfred Bekker

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sie bedenkenlos töten?, meldete sich eine Stimme aus seinem Hinterkopf. Eine Stimme, die Rob Davis liebend gerne endgültig zum Schweigen gebracht hätte.

      Aber das war ihm bislang nicht gelungen.

      "Hey Mann, schmeckt's nicht?", riss ihn eine heisere Stimme aus den Gedanken heraus.

      Der Mann hinter dem Tresen sah ihn stirnrunzelnd an.

      Rob Davis schluckte.

      "Ist irgendetwas mit dem Hot dog nicht in Ordnung, Mister?"

      "Nein."

      "Sie machen ein Gesicht..."

      "Ich habe keinen Hunger mehr, das ist alles."

      Rob Davis bezahlte und verließ die Snack Bar. Er trat ins Freie. Die frische Luft tat ihm gut, machte den Kopf etwas klarer.

      Was wirst du antworten, wenn der Heilige dich das nächste Mal fragt, ob du eine Mission für ihn erfüllen wirst?, ging es Davis durch den Kopf.

      Er biss sich auf die Unterlippe.

      Das Wort des Heiligen ist das Gesetz!, ging es ihm durch den Kopf. Er ist Gottes Stimme! Wie kannst du an ihm zweifeln, Rob Davis? Wie kannst du nur in Erwägung ziehen, dass das, was er befiehlt, BÖSE sein könnte?

      Davis wischte sich mit einer fahrigen Geste über das Gesicht, so als könnte er damit die Gedanken verscheuchen, die ihn quälten. Ein Zwiespalt klaffte in seiner Seele wie eine blutende Wunde.

      Du wirst dich entscheiden müssen!, wurde ihm klar.

      Irgendwann...

      Die Worte John Nathanael Broxons fielen ihm wieder ein.

      Worte, die an Unmissverständlichkeit nichts zu wünschen übrig ließen.

      "Siehe, der Herr spricht: Entweder, du bist gegen mich oder für mich! Deine Rede sei ja ja oder nein nein. Dazwischen gibt es nichts, mein Sohn! Unentschiedenheit heißt, dem BÖSEN zu dienen..."

      17

      Isabel Norales stand unter der Dusche, ließ das Wasser an ihrem perfekt geformten Körper abperlen und schloss für einige Augenblicke die Augen.

      Entgegen ihrer ursprünglichen Absicht war sie nicht mehr im !VENGA! erschienen. Wenn Jacky Tasso dort auftauchte, konnte es nur Ärger geben. Und dann hatte sie in den Nachrichten von einer Schießerei gehört, die sich dort ereignet hatte, inklusiv Großeinsatz des FBI.

      Sie atmete tief durch.

      Ihre vollen Brüste hoben und senkten sich dabei.

      Ich hätte mich nie mit Dale Johnson, diesem Schweinehund einlassen sollen!, ging es ihr durch den Kopf. Jemand, der so charakterlos war, seinen Boss zu hintergehen, taugte auch als Geschäftspartner wenig.

      Du hättest es wissen müssen!, dachte sie.

      Aber jetzt war es zu spät, um darüber zu lamentieren.

      Jetzt musste sie sehen, dass sie mit heiler Haut aus dieser Sache herauskam.

      Sie drehte die Dusche ab, lauschte.

      Für einen Augenblick glaubte sie, ein Geräusch gehört zu haben.

      Aber dann schalt sie sich eine Närrin.

      Sie hatte die Wohnungstür sorgfältig verriegelt. Und auf andere Weise in das im 13. Stock gelegene Apartment zu gelangen war so gut wie ausgeschlossen.

      Du wirst langsam vollkommen hysterisch!, überlegte sie.

      Das Wichtigste war jetzt, die Ruhe zu bewahren.

      Isabel trat aus der Dusche heraus, nahm ein Handtuch, frottierte sich damit ab.

      Vielleicht solltest du dich an einen dieser G-men wenden, die du in Roy Ortegas Wohnung angetroffen hast!, überlegte sie. An diesen Agent Trevellian zum Beispiel...

      Sie schlang sich das Handtuch um den Körper, ging so in das Wohnzimmer des Apartments und erstarrte.

      In einem der tiefen Ledersessel saß ein Mann mit übereinandergeschlagenen Beinen.

      Er hatte ein hart geschnittenes Gesicht und eine V-förmige Narbe am Kinn.

      Ein dreckiges Grinsen spielte um seine aufgesprungenen Lippen.

      Ein Blick zur Seite zeigte Isabel, dass die Apartment-Tür unversehrt war.

      Der Narbige schien ihren Gedanken zu erraten.

      "Ich habe mal bei einem Schlüsseldienst gearbeitet, Baby!", zischte er zwischen den Zähnen hindurch.

      Isabel schluckte. Sie bemerkte die Pistole in der rechten Hand ihres Gegenübers. Ein langgezogener Schalldämpfer war auf die Waffe aufgeschraubt worden.

      Außerdem trug der Mann hauchdünne Latexhandschuhe, wie man sie in den üblichen Erste-Hilfe-Sets finden konnte.

      Isabel machte eine schnelle Bewegung Richtung Tür.

      Ein Akt der Verzweiflung.

      Der Narbige hob die Hand mit der Schalldämpfer-Pistole, richtete sie auf Isabel.

      Sie erstarrte.

      Der Puls schlug ihr bis zum Hals.

      "Was wollen Sie?", flüsterte sie.

      "Das Handtuch weg! Ich will was sehen!" Der Narbige kicherte.

      Isabel Norales' Gesichtsfarbe wurde dunkelrot.

      Sie ließ das Handtuch zu Boden gleiten.

      Nackt stand sie vor ihm. Er betrachtete die schwindelerregende Silhouette ihres aufregenden Körpers.

      "Wirklich schade", sagte der Narbige, hob die Waffe und drückte ab. Es klang wie ein heftiges Niesen. Der erste Schuss traf Isabell ins Brustbein. Die Kugel trat im Rücken wieder hervor. Die junge Frau taumelte zurück, ehe der zweite Schuss, der sie in den Bauch traf, dafür sorgte, dass sie wie ein Taschenmesser zusammenklappte.

      In eigenartig verrenkter Haltung blieb sie auf dem Boden liegen.

      Der flauschige Teppichboden sog die entstehende

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