Mit Killern darf man nicht handeln: 7 Strand Krimis. Conrad Shepherd

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Mit Killern darf man nicht handeln: 7 Strand Krimis - Conrad Shepherd

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von dem mitbekommen, was Hauptkommissar Gustavv gesagt hatte.

      „Er heißt Friedhelm Nöllemeyer und arbeitet als Creative Director in einer Werbe-Agentur am anderen Ende der Stadt”, gab Hauptkommissar Gustavv Auskunft.

      „Hat er Familie?”, fragte Ladberger.

      „Frau und zwei Kinder.”

      „Wissen Sie schon Bescheid?”

      „Ein Kollege ist unterwegs. Und die Agentur weiß auch Bescheid. Man hat ihn da schon vermisst.”

      Maik Ladberger nickte langsam. „Da fährt dieser feine Herr Nöllemeyer durch die halbe Stadt, um in dieser miesen Gegend ein paar Gramm Kokain zu kaufen und ist wenig später tot”, stellte Maik Ladberger fest.

      „Wie wollen Sie vorgehen, Herr Ladberger?”, fragte Hauptkommissar Gustavv.

      „Ich will, dass alle bekannten Dealer, die in der Gegend bekannt sind, einkassiert und verhört werden.”

      „Sie wollen herausfinden, wer Herr Nöllemeyer den Stoff verkauft hat?”

      „Ja. Oder ob einer von denen was beobachtet hat. Ich halte es für ausgeschlossen, dass das ein Fremder war. Schließlich achten die Dealer peinlich genau darauf, dass keine Konkurrenz in ihrem Gebiet Kasse zu machen versucht.”

      5

      „Ich bin BKA Kriminalinspektor Harry Kubinke - und dies ist mein Kollege Kriminalinspektor Rudi Meier”, stellte ich uns vor. „Und Sie müssen Maik Ladberger von der Abteilung gegen organisiertes Verbrechen vom Frankfurt Polizeipräsidium sein.”

      „Bin ich”, sagte der Mann, der uns vom Flughafen abholte.

      Wir hatten anderthalb Stunden vorher in Berlin eingecheckt und spätestens jetzt begann die Arbeit an dem Fall, den wir in Frankfurt zu bearbeiten hatten.

      Unser Gegenüber ließ keinen Zweifel daran, dass er keine Zeit verlieren wollte. Und ich hatte dafür volles Verständnis.

      „Das Hotel, in dem Sie beide untergebracht wurden, ist nicht unbedingt Luxusklasse oder dergleichen”, eröffnete Maik Ladberger. „Aber es hat den Vorteil, dass es direkt neben dem Frankfurter Polizeipräsidium liegt. So verlieren Sie nicht unnötig Zeit.”

      „Wir wissen kurze Wege zu schätzen”, sagte Rudi.

      „Sie sind ja auch nicht hier, um einen Erholungsurlaub zu machen”, sagte Ladberger.

      „Auf diesen Gedanken wäre ich auch nie gekommen”, bekannte ich.

      „Die Initiative dafür, dass Sie eingeschaltet wurden, ging übrigens von mir aus - auch wenn Ihr Chef nur mit meinem Chef gesprochen hat und ich erst eine Menge Wind machen musste, damit es dazu gekommen ist.”

      „Wir sind hier, um Ihnen zu helfen”, sagte ich.

      Maik Ladberger musterte uns kurz und abschätzig. „Ehrlich gesagt bin ich etwas enttäuscht. Sie kommen mit ultra-sparsamen Aufgebot, scheint mir. Eigentlich dachte ich, Sie bringen ein paar Experten mit und nicht nur zwei…”

      Ich hob die Augenbrauen. „Ja?”

      Maik Ladberger machte eine wegwerfende Handbewegung. „Lassen wir das. Ich habe heute nicht meinen freundlichen Tag.”

      „Ich kann Sie beruhigen”, sagte ich.

      „Ach, ja?”

      „Wir sind keineswegs auf uns allein gestellt, sondern können uns auf ein Team von Fachleuten stützen, das aber nicht unbedingt am Ort der Ermittlungen anwesend sein muss, um unserer Arbeit trotzdem wesentliche Impulse zu geben.”

      „Ja, das ist wohl die blumige Umschreibung für die Tatsache, dass man uns in Berlin offenbar mit unserem Mist alleine lässt. Nichts für ungut und Ihre Unterstützung weiß ich auch sehr zu schätzen, aber… ”

      „Aber was?”

      Maik Ladberger stemmte die Arme in die Hüften und blieb stehen. „Etwas mehr Engagement der BKA-Zentrale hätte ich mir schon gewünscht, muss ich sagen. Hier bricht schließlich sehr wahrscheinlich in Kürze ein Bandenkrieg los, wie er nur alle paar Jahrzehnte mal vorkommt.”

      „Sie können sicher sein, dass man sich in Berlin der Brisanz der Lage voll und ganz bewusst ist”, erklärte ich.

      „Na, da bin ich ja beruhigt… Denn wenn hier die Kacke am dampfen ist, kann es gut sein, dass die Sache aus dem Ruder läuft. Schließlich hat unser Fall mit einer anderen Sache zu tun, die sich vor einigen Jahren ereignet hat.”

      Rudi und ich waren zwar erst am Morgen von Kriminaldirektor Hoch, unserem Chef, mit den groben Einzelheiten des Falles vertraut gemacht worden.

      Im Großen und Ganzen ging es darum, dass Kokain-Süchtigen pulverförmiges Heroin verkauft worden war. Pulverisiertes Heroin anstelle von Kokain zu schnupfen war ein ziemlich sicheres Todesurteil. Das Problem war nur, dass die Konsumenten das nicht ohne weiteres unterscheiden konnten.

      Hauptkommissar Ladbergers Theorie war, dass ortsfremde Drogenbanden sich in Frankfurt breitmachen wollten und durch solche Maßnahmen den Markt verunsichern und neu aufmischen wollten.

      Vor ein paar Jahren hatte andernorts ebenfalls eine Reihe von Todesfällen durch Heroin-Pulver gegeben und es gab den Verdacht, dass beide Serien zusammenhingen.

      „Ausgerechnet hier in Frankfurt musste sich Jack Kerimov niederlassen, nachdem er seine Zeit abgesessen und sich obendrein in der Drogenszene unmöglich gemacht hat”, kam Maik Ladberger ziemlich schnell zum Kern seiner Theorie. „Glauben Sie mir, Kerimov will hier was Großes aufziehen und dafür geht er über Leichen.”

      „Mag ja sein”, gab ich zurück.

      „Das würde jedenfalls erklären, wieso jemand Heroin als Kokain verkauft, obwohl ersteres dreimal so teuer ist. Das macht nämlich nur dann Sinn, wenn man annimmt, dass es dem Urheber dieses Wahnsinns auf diesen Verlust nicht ankommt. Jemand, der einfach nur den Markt in Angst und Schrecken versetzen will, sodass die Junkies ihren angestammten Dealern nicht mehr vertrauen. Verstehen Sie, was ich meine, Kriminalinspektor Kubinke?”

      „Nennen Sie mich ruhig Harry”, sagte ich. „Wir werden in der nächsten Zeit viel miteinander zu tun haben, nehme ich an.”

      Normalerweise bin ich nicht unbedingt dafür, sofort ein allzu vertrautes Verhältnis zu suchen. Seit Rudi und ich nicht mehr einfache Kriminalhauptkommissare waren, sondern man uns zu Kriminalinspektoren des BKA befördert hatte, hatte sich auch das Verhältnis zu den Kollegen geändert. Früher waren wir größtenteils von vertrauten Personen umgeben gewesen, mit denen wir jahrelang zusammengearbeitet hatten und bei denen man wusste, dass man sich auf sie verlassen konnte. In unserer neuen Zuständigkeit mussten wir immer wieder mit anderen Kollegen zusammenarbeiten - und manchmal waren die sogar Teil des Problems, um das wir uns kümmern mussten.

      Aber in diesem Fall hatte ich das Gefühl, irgendwie das Eis brechen zu müssen. Auch wenn es Maik Ladbergers Initiative zu verdanken gewesen war, die BKA-Zentrale in Berlin einzuschalten, weil er offenbar frühzeitig die übergeordnete Dimension

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