Die Fleischfresser Diät. Shawn Baker

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Die Fleischfresser Diät - Shawn Baker

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und Nahrungsergänzungsmitteln, von denen ich annahm, dass sie die Schlüsselzutaten dafür waren, warum diese unglaublich riesigen, muskulösen Typen so aussahen. Im Rückblick scheint es offensichtlich, dass Drogenmissbrauch ein wesentlicher Bestandteil des Bodybuildings war, aber damals wusste ich das noch nicht.

      Als ich die Highschool in Texas abschloss, wog ich ungefähr 88 Kilo und hatte meine volle Erwachsenengröße erreicht. Laut dem Basketballtrainer war ich „das stärkste Kind in der Schule“. Nach der Highschool verbrachte ich zwei Jahre an einem örtlichen Junior College und ging danach an die University of Texas in Austin, um meinen Bachelor-Abschluss zu machen. Ich hatte ungefähr mit sechzehn beschlossen, Arzt zu werden, weil mich die Wissenschaft interessierte und mich der menschliche Körper faszinierte, also ging ich in die entsprechenden Vorbereitungskurse.

      Während meiner Studienzeit waren neben dem Lernen die sozialen Kontakte für mich wichtig, außerdem arbeitete ich auch nebenbei als Lkw-Verlader bei UPS. Trotz dieses vollen Terminkalenders fand ich noch Zeit zum Trainieren. Ich entdeckte, dass ich ein Naturtalent dafür hatte, schwere Dinge hochzuheben und abzusetzen. Jerry, mein Chef bei UPS, war ungefähr so alt wie ich und ging in dasselbe Fitnessstudio. Er wettete mit mir darum, dass er meine Lastwagen beladen würde, wenn ich beim Kreuzheben 205 kg schaffen würde. Ich war damals neunzehn Jahre alt und hatte noch nie Gewichte gehoben, schon gar keine 205 kg, um die es bei dieser Wette ging.

      Ich näherte mich der Stange, schnappte sie mir und zog daran, so fest ich konnte. Zu Jerrys und meiner Überraschung löste sich die Stange vom Boden, und ich bekam sie komplett hoch. Nach diesen ersten 205 kg entwickelte ich eine lebenslange Liebe zum Kreuzheben. Im Jahr 2000 hob ich schließlich 350 kg und stellte einen amerikanischen Rekord im drogenfreien Powerlifting auf. (Übrigens hat der dämliche Jerry diese Lastwagen nie für mich beladen).

      Ich wechselte an die Universität von Texas, wo ich weiterhin hart trainierte und fleißig lernte. Ich erwarb meinen Abschluss in Biologie und wurde an der medizinischen Fakultät angenommen.

       Beginn meiner medizinischen Laufbahn mit einem Umweg

      Ich nahm mein Medizinstudium an der medizinischen Fakultät der University of Texas in Galveston auf. Kurz nach meiner Ankunft in Galveston fand ich ein großartiges Fitnessstudio – Sergeant Rock’s Gym –, das einem Typ namens Paul McCartney gehörte (nein, nicht der von den Beatles). Paul meinte scherzhaft, dass ich für das örtliche Rugby-Team spielen müsse, wenn ich bei ihm trainieren wollte. Rugby-Spieler zu werden, erwies sich für mich auf mehreren Ebenen als lebensveränderndes Ereignis.

      Ich hatte vorher noch nicht einmal im Fernsehen Rugby angeschaut, doch es fiel mir direkt sehr leicht, weil ich athletisch, groß, stark und schnell war. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase war ich süchtig danach. Bald galt mein Hauptinteresse dem Rugby-Training, und die medizinischen Studieninhalte wurden zweitrangig. Ich bekam zwar immer noch gute Noten, aber meine Leistungen waren nicht auf dem Niveau, das ich hätte erreichen können, wenn das Studium mein Hauptaugenmerk gewesen wäre. Als ich im Rugby immer besser wurde, wurde ich in einige All-Star- und Auswahlmannschaften gerufen. Bald reiste ich durch das ganze Land und spielte für die All-Texas-Mannschaft und später für die Western U. S.-Mannschaft.

      Aufgrund meiner Rugby-Reisen verpasste ich schließlich eine Übung für meinen Pharmakologie-Kurs. Zwar hatte ich die Gelegenheit, diese nachzuholen, rechnete aber nach, wie sich die Übung auf meine Note auswirken würde, und stellte fest, dass ich in dem Kurs immer noch leicht eine Eins bekommen konnte, selbst wenn ich für diese Übung keine Punkte erzielte.

      Also sagte ich der Sekretärin der pharmakologischen Abteilung, dass es für mich in Ordnung sei, die Übung auszulassen. Anscheinend kam das nicht so gut an, denn nun stand ich unter akademischer Beobachtung. Etwa zur selben Zeit erhielt ich das Angebot, nach Neuseeland, dem Rugby-Mekka der Welt, zu gehen und für eine Mannschaft aus der Premier League zu spielen. Nach etwa fünf Minuten intensiver Überlegung sagte ich zu mir: „Verdammt, ja! Scheiß auf diesen Medizinstudienkram. Ich gehe ins Kiwi-Land“. Sehr zum Schock meiner Professoren zog ich mich also vom Medizinstudium zurück und machte mich auf den Weg nach Neuseeland.

      Rugby ist kein Sport für Weicheier. Es kann brutal sein, aber es ist auch ein wunderschön künstlerischer Sport, wenn er gekonnt ausgeführt wird. Ich habe meine Zeit in Neuseeland sehr genossen und bereue meine Entscheidung, das Medizinstudium abzubrechen, um dorthin zu gehen, keine Sekunde lang. Während ich in Neuseeland war, hatte ich alle möglichen Gelegenheitsjobs, darunter Müllmann, Baggerfahrer für Gasleitungen, Schafscherer, Milchlieferant und Barkeeper. Als „amerikanischer Einwanderer“ wurde ich oft zum Abendessen bei den Leuten zu Hause eingeladen, wo es fast immer eine Art Lammgericht gab, das mit einer gebratenen Kumara serviert wurde, der neuseeländischen Version einer Süßkartoffel. Ich habe, während ich dort war, so viel Lamm gegessen, dass ein Jahrzehnt verging, bevor ich es wieder genießen konnte. (Ironischerweise esse ich als reiner Fleischfresser, der ich heute bin, jeden Tag Rindfleisch, und es kommt mir nicht zu den Ohren heraus. Ich mag mittlerweile auch wieder gerne Lammfleisch, wenn ich es bekommen kann.)

      Nach Beendigung meines Aufenthalts in Neuseeland kehrte ich nachTexas zurück. Ich brauchte einen Job, und zu dieser Zeit hatte das Militär eines der besten Rugby-Programme des Landes, also trat ich der United States Air Force bei. Ich besuchte die Offiziersausbildungsschule, wo ich hervorragende Leistungen erbrachte und mit Auszeichnung abschloss.

      Ich erhielt sogar ein Offizierspatent, was für Leute, die keinen Abschluss der Air Force Academy haben, ziemlich selten ist. Um Pilot zu werden, war ich jedoch zu groß und hatte keine ausreichende Sehkraft. Daher wurde ich darin ausgebildet, Interkontinentalraketen mit nuklearen Sprengköpfen zu starten. Ich musste eine Reihe von Persönlichkeits- und psychologischen Zuverlässigkeitstests bestehen, bevor ich für diesen Job zugelassen wurde und meine Sicherheitsfreigabe für die höchste Geheimhaltungsstufe erhielt.

      Nach einem etwa sechsmonatigen Aufenthalt in Kalifornien auf der Vandenberg Air Force Base, wo ich alle Feinheiten des Minuteman-III-Nuklearwaffenkontrollsystems kennenlernte, wurde ich zur F. E. Warren Air Force Base nach Cheyenne, Wyoming, geschickt. Fünf Jahre lang arbeitete ich bis zu achtmal im Monat in 24-Stunden-Schichten, wo ich 150 Atomsprengköpfe betreute und regelmäßig für den Dritten Weltkrieg übte. Ich war ziemlich gut darin, so zu tun, als würde ich Atombomben abwerfen, und wurde zum Raketenkommandant des Jahres ernannt. Schließlich wurde ich Ausbilder.

      Als ich Ende zwanzig war, wurde Rugby für mich immer uninteressanter. Während eines Spiels gegen ein Team aus Russland trat mich einer der russischen Sportler wiederholt an den Kopf, bis aus einem meiner Ohren Blut strömte. Nach diesem Vorfall beschloss ich, dass es für mich an der Zeit war, die Rugby-Schuhe an den Nagel zu hängen und mich um eine „richtige Berufslaufbahn“ zu kümmern. Überraschenderweise gab es im zivilen Sektor keine große Nachfrage nach Raketenkommandanten für Nuklearwaffen, doch glücklicherweise übernahm das Militär die Kosten für meine Wiederaufnahme des Medizinstudiums.

      Dafür musste ich aber erst einmal an der medizinischen Fakultät aufgenommen werden, und leider kam mir hier meine Vergangenheit in die Quere. Da mein Notendurchschnitt während meines letzten College-Semesters so niedrig gewesen war, musste ich eine Unmenge an College-Kursen belegen, um ihn zu verbessern. Ich schrieb mich für ein Fernstudium an der Universität von Wyoming ein und absolvierte die Kurse in rasendem Tempo, wobei ich nur Einsen bekam. So konnte ich meinen Gesamt-College-Notendurchschnitt wieder in den „für das Medizinstudium akzeptablen Bereich“ bringen. Ich musste auch den MCAT wiederholen, den standardisierten Test für angehende Medizinstudenten. Glücklicherweise bestand ich diesen Test mit Bravour, was mich zu einem ziemlich starken Kandidaten für den Wiedereinstieg ins Studium machte und dazu führte, dass ich an der Texas Tech University aufgenommen wurde.

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