Der Kandidat. Джек Марс

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Der Kandidat - Джек Марс Ein Luke Stone Thriller

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Aber es war kein Lautstärkeregler, es waren tausende von Menschen, die er kontrollierte, ganz selbstverständlich, mit nur einer Handgeste. Nicht zum ersten Mal bewunderte er selbst, was für eine Macht er hatte. Wie ein Superheld.

      Oder ein Gott.

      „Wie fühlt sich die globale Erwärmung so an?“, fragte er und seine Stimme hallte über das Parkgelände. Die Menge lachte. Monroe wusste von zahlreichen Klimawissenschaftlern, die seine Kampagne angestellt hatte, dass die globale Erderwärmung ein unwiderlegbarer Fakt war und innerhalb des nächsten Jahrhunderts oder bereits früher eine Bedrohung für die gesamte Menschheit werden würde. Als Präsident würde er nach Möglichkeiten suchen, die diese Bedrohung abschwächen konnten, ohne der Industrie zu sehr zu schaden. Gleichzeitig würden seine eigenen Firmen ihre Investitionen in erneuerbare Energien erhöhen – Solar-, Wind- und Geothermaltechnologien, in denen die Zukunft lag.

      Doch seine Anhänger wollten davon nichts wissen. Sei wollten hören, dass die globale Erwärmung nur ein Schwindel war, der zum großen Teil von Chinesen verbreitet wurde. Also war das, was Monroe ihnen sagen würde. Gib den Leuten, was sie wollen. Und es war sowieso kalt heute, unverhältnismäßig kalt für einen frühen Novembertag und das war doch Beweis genug – niemand konnte guten Gewissens behaupten, dass sich hier irgendetwas erwärmte.

      „Heute ist unser Tag, wisst ihr das?“

      Die Menge jubelte in lauter Zustimmung.

      „Wir haben uns aus dem Nichts hochgearbeitet, ihr und ich. Okay? Wir sind aus dem Nichts gekommen. Wir sind nicht in teuren Penthäusern in Manhattan, San Francisco oder Boston aufgewachsen. Wir sind nicht auf besondere Privatschulen für besondere Menschen gegangen. Wir schlürfen keinen teuren Café Latte oder lesen die New York Times. Wir kennen diese Welt nicht. Wir wollen sie gar nicht kennen. Ihr und ich, wir haben unser ganzes Leben lang hart gearbeitet und verdient, was wir jetzt haben und was wir jemals haben werden. Und heute ist unser Tag.“

      Ihr Jubeln war wie eine Explosion – ein Erdbeben. Es schien, als würde sich ein riesiges Ungeheuer unter der Erde bewegen, das seit Jahrhunderten geschlummert hatte und nun jeden Moment erwachen und voller Gewalt hervorbrechen würde.

      „Heute ist der Tag, an dem wir eine der korruptesten Regierungen der amerikanischen Geschichte stürzen werden. Ja, ich weiß, ich weiß. Sie hat gesagt, sie will nicht gehen, aber ich sage euch etwas. Das wird nicht lange halten. Sie wird gehen und zwar viel schneller, als auch nur irgendwer momentan vermutet. Es wird auf jeden Fall schneller geschehen, als sie es vermutet, so viel ist sicher.“

      Der Jubel ging weiter und weiter. Er wartete darauf, dass die Menge sich beruhigte. Monroes Anhänger hassten Susan Hopkins. Sie hassten sie und alles, wofür sie stand. Sie war reich, sie war schön, sie war verwöhnt – ihr hatte es in ihrem gesamten Leben an nichts gefehlt. Sie war eine Frau in einem Amt, das seit jeher ein Mann besetzt hatte.

      Sie stand Einwanderern freundlich gesinnt gegenüber, und den Chinesen, deren billige Arbeitspraktiken den amerikanischen Way of Life zerstört hatten. Sie war eine Hedonistin, ein ehemaliges It-Girl und sie schien alle Vorurteile zu bestätigen, die konservative Familien über Prominente hatten. Um Gottes Willen, ihr Ehemann war schwul! Er war ein gebürtiger Franzose. Konnte es auch nur irgendetwas unamerikanischeres geben als einen schwulen Franzosen?

      Susan Hopkins war in den Augen dieser Menschen ein Monster. In den Untiefen von Verschwörungsforen im Internet gab es sogar Leute, die behaupteten, dass sie und ihr Mann Mörder waren oder vielleicht sogar Schlimmeres. Sie waren Teufelsanbeter. Sie gehörten einem satanistischen Kult der Ultrareichen an, der kleine Kinder entführte und opferte.

      Nun ja, heute würde Monroe auf zumindest auf die Mörder-Theorie eingehen. Er wünschte sich so sehr, dass er in das Oval Office blicken könnte, um ihr Gesicht zu sehen, wenn er die Neuigkeiten ankündigte.

      Die Menge hatte sich inzwischen beruhigt. Sie warteten auf ihn.

      „Ich möchte, dass ihr mir gut zuhört“, sagte er. „Denn was ich euch jetzt erzähle, mag ein wenig kompliziert sein und es ist nicht leicht mit anzuhören. Aber ich werde es euch verraten, da die Wahrheit ans Licht kommen muss. Ihr, das amerikanische Volk, ihr wahren Patrioten, verdient es, die Wahrheit zu hören. Das ist sehr wichtig. Es geht um unsere Zukunft.“

      Jetzt hatte er sie in der Hand. Sie waren so weit. Er war kurz davor, die Bombe zu zünden. Jefferson Monroe machte sich innerlich bereit.

      „Fünf Tage vor der Wahl wurde eine Leiche nahe des Tidal Basin, genau hier in Washington, D.C. aufgefunden.“

      Die Menge war still. Eine Leiche? Das war neu. Das war nicht gerade ein typisches Thema für eine Jefferson Monroe Wahlveranstaltung. Es schien, als würden ihn tausende Augen gleichzeitig anstarren. Nein, es schien nicht nur so, das war tatsächlich, was gerade passierte. Erzähl uns mehr, schienen diese großen, leeren Augen zu schreien. Erzähl uns alles.

      „Zuerst schien es so, als hätte der Mann Selbstmord begangen. Er wurde in den Kopf geschossen, die Waffe wurde nahe der Leiche gefunden und sie war voll mit seinen Fingerabdrücken. Sein Tod schaffte es nicht gerade in die Schlagzeilen – Menschen sterben jeden Tag und viele von ihnen nehmen sich selbst das Leben. Doch ich wusste es einfach. Ich wusste schon da, dass dieser Mann keinen Selbstmord begangen hat.“

      Die Augen wichen nicht von ihm ab. Tausende und abertausende Augen.

      „Woher ich das wusste?“

      Niemand sagte auch nur ein Wort. Jefferson Monroe hatte noch nie eine so große Menschenmenge gesehen, die so still war. Sie spürten, dass etwas Großes auf sie zukam.

      „Ich wusste, dass er keinen Selbstmord begangen hat, da ich den Mann persönlich kannte. Ich würde fast sagen, dass er mein Freund war. Sein Name war Patrick Norman.“

      Jefferson war es gewohnt, Lügen zu erzählen. Doch trotzdem spürte er, im Gegensatz zu manch anderem Politiker, jedes Mal ein innerliches Zwicken. Es war kein Schuldbewusstsein. Es war eher die Tatsache, dass irgendwo da draußen irgendjemand die Wahrheit kannte, und dass diese Person unermüdlich daran arbeiten würde, dass diese Wahrheit ans Licht kam. Tatsächlich waren mindesten drei Personen direkt hinter ihm, die die Wahrheit kannten. In der Organisation waren insgesamt bestimmt noch ein Dutzend weitere. Sie wussten, dass Jeff Monroe noch nie in seinem Leben mit Patrick Norman gesprochen hatte.

      Er erzählte weiter.

      „Patrick Norman hatte keine Selbstmordgedanken – bei weitem nicht. Ganz im Gegenteil, er war einer der besten und erfolgreichsten Privatdetektive in den ganzen USA und er hat eine Menge Geld verdient. Ich weiß, was er verdient hat, da ich ihn selbst bezahlt habe. Er arbeitete für meine Kampagne, als er ermordet wurde.

      „Wahlkampagnen sind ein dreckiges Geschäft, meine Freunde. Ich habe keine Hemmungen, das zuzugeben. Manchmal tut man Dinge, auf die man nicht stolz ist, um einen Vorteil gegenüber seinen Gegnern zu erhaschen. Und ich hatte Patrick angestellt, damit er den Dreck ausgräbt, den die Hopkins-Regierung und die Geschäfte des Ehemanns der bald ehemaligen Präsidentin, Pierre Michaud, am Stecken haben. Okay? Versteht ihr langsam, worauf ich hinauswill?“

      Ein Raunen ging durch die Menge, wie eine Welle, die auf den Strand aufschlägt.

      „Patrick hat mich ein paar Tage bevor er gestorben ist angerufen und sagte, ‚Jeff, ich habe, wonach du gesucht hast. Ich muss nur ein paar letzte Spuren untersuchen. Aber diese Sache – die Dinge, die sie getan hat – wird die Wahl zu deinen Gunsten entscheiden.‘“

      Eine Lüge, die sich auf eine weitere Lüge gestützt hatte. Norman hatte ihn nie angerufen. Er nannte ihn niemals

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