Die Perfekte Nachbarin. Блейк Пирс

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Die Perfekte Nachbarin - Блейк Пирс Ein spannender Psychothriller mit Jessie Hunt

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folgte ihm bedächtig. Kyle tat weiterhin so, als seien sie alte Freunde, die sich nach langer Zeit wiedersahen, schenkte ihm eine Tasse Kaffee ein und stellte sie vor ihn auf den Tisch. Salazar nahm einen Schluck, trotz seiner vorherigen Ablehnung.

      Kyle erläuterte ihm seinen Terminkalender, über den er nur wenige Augenblicke zuvor nachgedacht hatte, natürlich ohne ein paar gewisse Details. Innerhalb weniger Minuten konnte er sehen, dass Salazar zufriedengestellt war. Allerdings machte er weiter und schwadronierte über jeden Termin, den er diese Woche hatte. Sein Ziel war es, so entgegenkommend wie möglich zu wirken, so dass Salazar ihn nicht mehr so bald wieder zu Hause besuchen würde.

      Es funktionierte. Weniger als zehn Minuten später machte sich der Bewährungshelfer wieder auf den Weg, mit einem To-Go-Becher Kaffee und einem Plastikbehälter mit Käse-Rührei in Händen, zu dem er dann doch nicht hatte Nein sagen können.

      „Wir sehen uns am Freitag“, erinnerte er Kyle. „Punkt neun in meinem Büro.“

      „Ich freu mich drauf.“

      Fünf Minuten später verließ auch er das Haus. Er stieg sein Auto und winkte den FBI-Agenten, die an der gegenüberliegenden Straßenseite im Wagen saßen, zu. Dort saß, seit er eingezogen war, ununterbrochen jemand vom FBI. Innerlich ging er nochmal seinen Terminkalender durch. Er wusste, dass er zwischen all den Meetings und Interviews kaum Zeit haben würde, die bildhafte und physische Zerstörung von Jessie Hunt zu organisieren. Aber er war sich sicher, dass er es hinkriegen würde. Schließlich hatte er bereits hinter Gittern die Strippen gezogen, um ihre Karriere beinahe den Bach runtergehen zu lassen.

      Dank der überragenden Hilfe des Monzon-Drogenkartells in Monterrey hatte er bereits alle möglichen Schandtaten für Jessie umsetzen lassen. Es hatte klein begonnen, indem die Kartell-Soldaten ihre Autoreifen aufgeschlitzt hatten. Dann war es damit weitergegangen, dass sie Drogen versteckt und anonym beim Sozialamt angerufen hatten, mit Andeutungen dazu, dass sie ihre Schwester misshandeln würde. Das Beste war gewesen, sich in ihre Social Media-Konten zu hacken und rassistische Parolen zu posten. Das hatte immer noch erhebliche Nachwehen, so dass seine Ex-Frau für viele in LA zur Persona non grata geworden war, auch wenn man sie genau genommen entlastet hatte.

      Das Kartell sorgte dafür, dass es vor der Polizeistation, in der sie arbeitete, nach wie vor Proteste gab. Bald sollte ihr Auto mit Graffiti beschmiert werden. Und dann würden die richtig guten Sachen losgehen.

      Zuerst war da die Auslöschung derjenigen, die ihr am nächsten standen. Und dann, wenn sie emotional am verletzlichsten war, würde er sie holen kommen und das tun, wovon er seit Jahren geträumt hatte. Zunächst hatte er vorgehabt, sie aufzuschlitzen und zuzusehen, wie sich ihr Gesicht vor Entsetzen zu einer Fratze verzerrte, während er ihr die Organe herausschnitt und sie vor ihren Augen verbrannte. Aber mittlerweile war ihm etwas viel Schrecklicheres in den Sinn gekommen. Er würde es dieser Schlampe heimzahlen, dass es sich gewaschen hatte.

      KAPITEL FÜNF

      Jessie kaute nervös an ihrem Muffin herum.

      Während sie im Nickel Diner in der South Main Street auf Garland Moses wartete, hatte sie das seltsame Gefühl, dass sie jemand hinterging. Normalerweise arbeiteten sie und Ryan zusammen. Aber Ryan hatte letzte Nacht mit Garland in einem Fall in Manhattan Beach ermittelt. War ihre Zusammenarbeit in irgendeiner Weise ein persönlicher Angriff? Oder dieses gemeinsame Frühstück? Sie wusste, dass es im Grunde genommen ein lächerlicher Gedanke war. Dennoch ließ das Gefühl nicht nach.

      Garland kam schließlich um 8.30 Uhr herein geschlurft, eine geschlagene halbe Stunde später als vereinbart. Seine weißen Haare sahen noch wilder und unordentlicher aus als sonst. Seine Brille schien ihm jeden Moment von der Nasenspitze rutschen zu wollen. Er sah noch nicht einmal auf, als er sich seinen Weg zu dem Tisch bahnte, den er, wie Jessie wusste, bevorzugte.

      Sie nahm mit der Kellnerin Blickkontakt auf und bedeutete ihr, Garland einen Kaffee zu bringen, da er ziemlich fertig aussah. Wenn sie so lange aufgeblieben wäre, wäre auch sie müde, und sie war 30, keine 71.

      „Lange Nacht?“, fragte sie, als er sich setzte.

      Er lächelte reumütig.

      „Ich bin zu spät ins Bett gegangen“, gestand er. „Bestimmt kann Ihnen das Ihr Freund bestätigen. Ich könnte jetzt wirklich einen Kaff…“

      Er hielt inne, als eine Tasse vor ihn gestellt und aufgefüllt wurde.

      „Sie haben meine Gedanken gelesen“, sagte er zur Kellnerin, die auf Jessie deutete.

      „Nein, sie hat es.“

      „Das nenne ich mal Profiling“, sagte er und nahm vorsichtig einen Schluck.

      „Das ist kein Profiling, Garland. Zu wissen, dass Sie einen Kaffee möchten, wenn Sie hier reinkommen, ist, als wüsste man, dass die Sonne im Osten aufgeht.“

      „Trotzdem vielen Dank“, erwiderte er.

      „Wie ist es letzte Nacht gelaufen?“, fragte sie.

      „Hat Ihnen Hernandez nichts erzählt?“

      „Er ist gegangen, als ich gerade aufstehen wollte. Hat mich nicht wecken wollen. Sagt mir immer, ich solle mich ausruhen und so.“

      „Vielleicht sollten Sie auf ihn hören“, bemerkte Garland fürsorglich. „Schließlich müssen Sie mit mehrfachen Verbrennungen, einem Schädel-Hirn-Trauma und einem angeknacksten Ego zurechtkommen.“

      „Versuchen Sie etwa witzig zu sein, Garland?“, fragte sie. „Wenn ja, dann sollten Sie lieber bei Ihrem eigentlichen Job bleiben, den Sie nun offenbar auch nachts ausführen müssen.“

      „Versuchen Sie nicht, das Thema zu wechseln“, konterte Garland. „Ich weiß, dass Sie eher zur Arbeit zurückkehren wollen, als es die Ärzte raten, und das sollten Sie nicht tun. Warten Sie, bis Ihr Körper soweit ist.“

      „Woher wollen Sie wissen, dass ich früher zurückkehren will?“, fragte sie herausfordernd.

      „Ganz einfach“, erwiderte er mit einem verschmitzten Lächeln. „Jedes Mal, wenn Sie sich drehen oder nach vorne beugen, zucken Sie unfreiwillig zusammen, was mich darauf schließen lässt, dass Sie die Dosis Ihrer Schmerzmittel gesenkt haben. Außerdem lehnen Sie sich nach vorne wie ein Schulmädchen, das sich davor fürchtet, von der Nonne einen Klaps auf die Hand zu bekommen, wenn es an seinem Tisch lümmelt.“

      „Was hat das denn damit zu tun?“

      „Sie haben Angst, dass Ihr Rücken die Lehne des Stuhls berührt, denn er ist noch immer empfindlich. Also sitzen Sie so steif da wie die folgsamste Klosterschülerin, die mir je untergekommen ist.“

      Sie schüttelte den Kopf, sowohl aus Verärgerung als auch vor Bewunderung.

      „Schon mal nachgedacht, Profiler zu werden?“

      „Mit Schmeicheleien werden Sie weit kommen“, sagte er und nahm einen weiteren Schluck Kaffee. „Aber ich meine es ernst. Sie sollten sich schonen. Außerdem, wenn Sie sich etwas aus der Öffentlichkeit raus halten, dann geraten diese rassistischen Posts bald in Vergessenheit.“

      „Die Posts, die ich nicht geschrieben habe?“, erinnerte Jessie ihn.

      „Darum geht es mittlerweile gar nicht mehr“, erwiderte er resigniert. „Egal, wie viele Beweise Sie erbringen, dass man Ihre Konten gehackt hat, manche Leute werden Sie immer noch für

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