Raumpiraten und Aliens auf Abwegen: 3 Science Fiction Abenteuer. W. K. Giesa
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Raumpiraten und Aliens auf Abwegen: 3 Science Fiction Abenteuer - W. K. Giesa страница 3
„Ich habe Ihnen gemeldet, dass Larry ohnmächtig ist. Doch ein paar Minuten später hörte ich seine Stimme im Kopflautsprecher. Was soll dieser Unsinn, Spencer?, fragte er mich oder so ähnlich. Ich sprach ihn sofort an, erhielt aber keine Antwort mehr. Das Gesicht hinter seinem Helmglas war nach wie vor starr. Larry konnte unmöglich zwischendurch aus der Ohnmacht erwacht sein. Dann rief ich nach Ihnen. Sie reagierten aber auch nicht.“
„Wir haben anfangs nichts gehört, wie wir Ihnen schon sagten. Treskow war immer auf Empfang. Später kam die Verbindung dann ja wieder zustande. Doch warum haben Sie von Larrys Worten nichts erwähnt?“
Spencer zuckte nur resignierend mit den Schultern. „Jeder Augenblick sieht anders aus. Ich weiß es nicht. Ich bin froh, wieder hier zu sein.“
„Sie reden, als kämen Sie direkt aus der Hölle. Was haben Sie sonst noch beobachtet?“
„Nichts, Captain. Und mir genügt’s. Larry hat noch einmal gesprochen. Das ist mir Widerspruch genug.“
„Schon gut, Spence“, sagte Doc Walter beruhigend. „Wir werden uns jetzt um den Kranken kümmern. Helfen Sie, den Anzug zu öffnen! Dann können wir Larry leichter ins Revier tragen.“
Sie lösten den Helm und die Brustverschlüsse. Durch die Plastikscheibe hatte Larry wie ein Besinnungsloser ausgesehen. Jetzt machte er den Eindruck eines Toten. Keiner wagte, den Verdacht auszusprechen, aber die Blicke der Männer verrieten, was jeder dachte.
Dr. Walter beugte sich über Larry, um dessen Augenlider anzuheben. Kaum hatte er jedoch mit dem Handteller die Stirn berührt, ging eine unheimliche Veränderung mit Larry Goodwyns Körper vor.
Der Schädel fiel plötzlich zu Staub in sich zusammen. Sekundenlang lag ein Mensch ohne Kopf vor ihnen. Dann aber fraß sich die totale Vernichtung weiter. Der Hals verschwand. Der Brustkorb fiel ein, verschwand im Nichts. Die Uniform schrumpfte wie ein Ballon, den ein Geschoss getroffen hat.
Die Auflösung schritt weiter, und nichts blieb als ein bisschen Staub …
Die Menschen erstarrten. Das Grauen schnürte ihnen die Kehle zu. Roxana Alvarado wurde ohnmächtig. Spencer konnte sie gerade noch auffangen und verhindern, dass sie mit dem Kopf auf den Boden schlug.
„Zurück!“, rief Dr. Walter, als Romero neugierig näherkam. „Ich werde diesen Staub untersuchen müssen, bevor etwas anderes damit geschieht. Ich brauche einen Geigerzähler.“
Spencer nahm das Gerät aus seinem Raumanzug. Es war aber keinerlei erhöhte Radioaktivität in der Umgebung festzustellen. Die geringen Überreste des Toten waren offenbar ungefährlich.
Dr. Walter nahm eine Probe des Staubs und ging damit ins Labor. Dr. Alvarado wurde in ihre Kabine gebracht. Spencer legte die Physikerin auf ihre Koje.
„Entschuldigen Sie, Spence. Ausgerechnet jetzt mache ich Ihnen Schwierigkeiten. Ich bin ein schlechter Kollege‟, sagte sie.
Behutsam nahm er ihre Hand.
„Ich wusste, dass er tot war, Roxana. Ja, ich glaube, ich wusste es. Auch wenn ich es nicht glauben wollte. Er hat noch einmal etwas gesagt, Roxana. Das ist teuflisch ...“
Sie sah ihn prüfend an. Ungläubig. Und schwieg.
Er sagte: „Sie brauchen mir das nicht abzunehmen. Warum auch? Keiner glaubt mir an Bord. Die Funkverbindung war ja unterbrochen ... Ich werde einen Sonnenkoller gehabt haben. Einen ganz leichten nur.“
Roxana konnte wieder aufstehen. Sie gingen zusammen in die Kommandozentrale, wo kurz darauf auch Doc Walter ein traf. Er zuckte mit den Schultern und erklärte:
„Ich kann nichts Verdächtiges feststellen. Larrys Asche ist wirklich nur Asche. Ich brauche jetzt seinen Raumanzug. Vielleicht gibt es da Indizien.“
Captain Manning gab die erforderlichen Befehle. Im Helm von Larrys Anzug fand man ein kleines Leck, das vorher nicht aufgefallen war.
„Das ist die Erklärung“, meinte Dr. Felby. Den anderen war das allerdings zu einfach.
„Das Leck kann bei der Kollision mit dem Schutzschirm des Berges entstanden sein“, überlegte Dr. Walter laut. „Die Luft entwich, und Larry musste ersticken. Etwas daran auszusetzen?“
„Eine Menge. Ein Mensch, der unter veränderten Druckverhältnissen stirbt, quillt auf oder wird zerquetscht. Larrys Körper aber war in Ordnung, als wir ihn an Bord nahmen.“
„Das heißt, es gab kein Leck, hm?“
„Nein, es gab keines. Und trotzdem ist es da ...“
„Nun, das Leck kann eigentlich erst hier bei uns entstanden sein und dürfte für Larrys Zustand im All keine Bedeutung haben. Im Übrigen brauche ich für eine brauchbare Diagnose die Leiche. Und die gibt es nicht.“
2
Das Problem mit dem „Brocken“ erschöpfte sich nicht in den Widersprüchen mit Larry Goodwyn. Dr. Roxana Alvarado hatte gesagt: „Das Problem ist der Brocken selbst. Nehmen Sie sich das Ding vor, Captain!“
„So wie Larry es sich vorgenommen hat? Da bleibe ich lieber in sicherer Entfernung.“
„Warum nicht. Sie können ja schießen.“
Eine Stunde später gab der Captain Befehl zum Abschuss einer Atomrakete. Das Geschoss wurde ferngelenkt. Die Distanz betrug inzwischen sechzehntausend Kilometer. Acht Minuten später erfolgte die Detonation. Die Energiewolke dehnte sich gleichmäßig aus. Sofort setzten die Radarmessungen ein. Sie ergaben, dass der Brocken noch immer existierte. Als die Sicht wieder klarer wurde, fanden sie die Messungen bestätigt. Der Asteroid war immer noch vorhanden. Er hatte nicht einmal seine Bahn verändert.
„Damit ist immerhin das Feld bewiesen“, sagte Dr. Alvarado zufrieden. „Und wir wissen, dass wir keinerlei Möglichkeiten haben, an diesen Planetoiden heranzukommen.“
Spencer Goodwyn nickte. Sein Gesichtsausdruck verriet, dass er Roxanas Zufriedenheit nicht teilte.
„Die Energie, mir der wir es hier zu tun haben, ist stärker als alles, was wir kennen. Oder sie ist anders geartet ...“
„Das klingt ziemlich hilflos.“
„Wir alle sind hilflos. Wenigstens im Augenblick. Über die Kernverschmelzung hinaus kennen wir keine größere Kraft. Möglicherweise ist sie tatsächlich die optimale Energie im Universum. Wenn ihr dennoch etwas widersteht, muss es andersartig sein. Gebündelte Richtstrahl-Kraft, zum Beispiel ... oder Antimaterie. Was weiß ich?“
„Was schlagen Sie vor?“, fragte Captain Manning.
„Umkehr zur Erde. Oder diskutieren Sie mit der Basis, vielleicht hat man dort eine bessere Idee. Ich weiß nicht mehr weiter. Und Sie, Roxana?“
Die jungeWissenschaftlerin schüttelte den Kopf. „Genau so ist es, Captain. Fragen Sie Terra!“
Der Spruch wurde abgesetzt. Wenig später erklärte der Captain: „Wir müssen Larry beisetzen, haben